Sehr geehrter Dr. Posth,
unser 1.Sohn,bald 2 J.,war Schreibaby,hatte Koliken u.massive Schlafprobleme. Wurde viel getragen,war schlecht zu beruhigen.
2. Sohn, 4 Wochen, war 1 Woche sehr ruhig+hat viel geschlafen,einfach abzulegen. Dann begannen die Koliken, tragen ihn den ganzen Tag i.Tragesack. Kein Ablegen mögl.,wacht sofort auf,keine Umweltgeräusche (schwierig mit ält. Kind).Beruhigen klappt besser,Nachtschlaf bei mir klappt ok.Virbucol u. Mutaflor je 1 Woche versucht-kein Erfolg – sollen wir Mutaflor länger geben? Pipenzolat verschreibt der KiA nicht! Raten Sie auch zum Stillabstand von 3h?
Papa hat 1 Jahr Elternzeit, sind also beide zu Haus. Papa ist sehr engagiert,aber strenger als ich. LL ging ok. Bei 1.Sohn sehr beliebt. Trotzt aber seit 1 Woche sehr stark,provoziert, jedes Wort kann falsch sein(spricht selbst noch nicht)! Glaube, dass Sohn klare Strukturen braucht,wer macht was – od.kann nach fast 2 Jahren auch noch eine Bindungsverwirrung entstehen?
Vielen Dank
Vince
Mitglied inaktiv - 08.03.2010, 09:31
Antwort auf:
2. Kind auch Schreikind?? Kann das sein???
Liebe Vince, Ihr KiA hat vermutlich das Problem, dass er gar nicht weiß, was Pipenzolat ist und wo man es bekommt. Denn einfach verschreiben geht nicht mehr. Sie müssten ein Rezept an die Löwen-Apotheke in Berg. Gladbach Schildgen schicken (Internet über Google). Dort wird das Medikament abgemischt und Sie bekommen es mit einer Behandlungsanleitung geschickt. Übrigens muss man das Medikament nicht so genau ein viertel Stune vor der Mahlzeit geben, nur wirkt es dann besser. Pipenzolat beruhigt die Darmfunktion, ähnlich wie beim Erwachsenen Buscopan oder Duspatal. Man darf es natürlich nicht überdosieren. Mutaflor beeinflusst die Besiedlung des Darmes mit Bakterien, was nicht immer reibungslos gelingt. Ich setze es erst in zweiter Linie ein.
Theoretisch kann auch mit 2 Jahren noch eine Bindungsverwirrung entstehen. Aber typischerweise passiert das im ersten Lebensjahr mit gleichstarken primären Bindungspartnern. Das Trotzen gehört aber zum 2. bis 3. Lebensjahr dazu und hat mit einer Gefahr zur Bindungsverwirrung nichts zu tun. Viele Grüße.
von
Dr. med. Rüdiger Posth
am 10.03.2010