Carolina85
Hallo ihr Lieben! Ich war eine Weile nicht aktiv hier, habe aber meistens interessiert mitgelesen. Ich würde gerne wissen, wie ihr so mit kritischen Kommentaren, Fragen, Blicken aus dem Umfeld umgeht? Ich merke, dass es mich sehr nervt und manchmal sogar verunsichert, mich für so vieles rechtfertigen zu müssen. Ich will das gar nicht so an mich ran lassen und hab's ja eigentlich beim ersten Kind schon erlebt, aber manchmal kann ich einfach nicht gut damit umgehen, mich für gut durchdachte Entscheidungen oder nicht zu ändernde Gegebenheiten immer und immer wieder rechtfertigen zu müssen. Ich meine damit zum Beispiel, dass ich 75% arbeiten gehe und beide Kinder in der Kita sind, dass ich mit gut 15 Monaten immer noch zwei- bis mehrmals täglich stille, dass der Kleine (natürlich ohne ungesund ernährt zu werden!) 13 kg wiegt, dass ich lieber zuhause bei meiner Familie bin als Party machen zu gehen, usw. Lauter Sachen, die nunmal jeder anders handhabt bzw die einfach so sind (zB das Gewicht). Immer wieder muss ich mir was darüber anhören und alles immer wieder erklären. Es nervt oft einfach! Warum gibt es so viele Leute, die nur einen einzigen Weg (ihren eigenen...) gelten lassen? Ich verurteile doch auch niemanden, weil er/sie es hinbekommt, 2 oder 3 Jahre daheim zu bleiben, früher abstillt, gerne weggeht oder ein dünnes Kind hat!? Habt ihr Tipps für mich, wie ich mich besser gegen sowas abschotten kann? Und vielleicht für das ein oder andere ein paar Sätze, die man den Kritikern entgegenhalten kann? Und nicht zuletzt vielleicht ein paar Erfahrungen und aufbauende Worte? ;-)
Seufz, so etwas ist echt nicht einfach. Ich bin selber aufein paar gute schlagfertige Tipps gespannt. Mit haben auch mehrere Arbeitskollegen gesagt "waaas, ab Februar wieder vollzeit?"; "waaas, so viele Dienstreisen?" Dabei freue ich mich darüber sehr, mir haben nur 20 Stunden gar nicht gefallen und dienstreisen gehören zu meinem Job dazu, die genieße ich auch oft sehr. Ich merke auch,dass ich dann in den rechtfertigungsmodus komme (ja, aber der Vater hat ja noch teilzeit) Es scheint den Leuten schwer zu fallen ihre Meinungfür sich zu behalten...
Ich kann dich so gut verstehen! Mir geht's genauso und du sprichst mir mit deinem Post echt aus der Seele! Ich würde nie jemandem meine Meinung aufdrücken. Klar, wenn mich jemand nach meiner Meinung fragt, dann antworte ich. Aber so wie es viele Mütter oder auch andere Menschen tun- das ist mir echt fremd! Ich bin schon so oft Müttern begegnet, die mir vermittelt haben, dass nur ihr Weg der richtige ist. Ganz ehrlich: das geht gar nicht. Und ich frage mich, ob die wirklich so von sich überzeugt sind, oder ob sie Bestätigung brauchen, weil sie eigentlich unsicher sind?? Zu dir: mach dir keine Gedanken wegen Gewicht, Kita etc... Unsere Maus wurde auch noch bis vor 2 Monaten gestillt (sie hat sich von selbst abgestillt) und ich durfte mir Kommentare anhören- eben weil ich noch stille und sie ja eh so dick wäre... bla bla. Sie isst ganz normal und gesund. Keinen Zucker (das bekommen die Kinder der Verwandtschaft, weil die so dünn sind) Ich glaube wir sollten lernen, Kinder einfach so sein zu lassen, wie sie sind. Ich sag mir immer: lieber ein bißchen mehr Gewicht, als um jedes Gramm mehr kämpfen zu müssen :-) Und ob ein Kind in die Kita geht oder nicht- warum dürfen das die Eltern nicht selbst entscheiden? Das ist echt traurig. Ganz ehrlich: ich hab für mich beschlossen, die Kommentare so gut es geht zu ignorieren. Ab und zu unterhalte ich mich mit Menschen, die das auch nervt darüber, wenn mich grade ein Kommentar doch sehr nervt.
Huhu Ich überhör sowas. Wenn ich nen rat will, dann frag ich. Einmal bin ich grantig geworden, da ging es ums gewicht der großen. Sie sei ja schwerer wie ihre ältere cousine. Ahhh ja 15 kg vs 25 kg hmmm findet den fehler. Da hab ich dann auch gesagt, "es stimmt alles und wenn sie dir zu schwer ist, dann heb sie halt nicht hoch" Die uroma mögen beide kinder nicht sonderlich. Und stillen ja und andere bekommen ihre pulle ist doch das selbe. Wir stillen noch viel. Die große bis 18mon. Und mitm arbeiten, frag ob die dir dein gehalt geben wollen, dann würdest du gern daheim bleiben^^
Wenn ich etwas höre, das eindeutig Kritik ist, dann ignoriere ich es und sage einfach, dass es bei uns halt so ist. Manchmal komme ich auch in den Rechtfertigungsdrang, da kann es schonmal sein dass ich mitten im Satz stoppe und mit der REchtfertigung aufhöre. Aber: Ich denke dass viele Aussagen überhaupt kein Vorwurf sein sollen. Zumindest die Unterhaltungen in Mutter-Kind-Gruppen nehme ich eher als Austausch wahr. Den meisten Müttern geht die Besserwisserei auf die Nerven. Klar, manchmal klingt ein Satz/Aussage nach Vorwurf, das passiert mir auch öfter mal. Vor allem wenn ich total begeistert bin wie gut und toll irgendeine Lösung bei uns klappt. Aber meist ist es nicht so gemeint. Manche Verwandte sind da schon manchmal heftiger, aber gerade Verwandten kann man eine verbale Klatsche zurück geben, dann ist (bei uns zumindest) dieses Thema durch. Fremde Leute im Supermarkt oder sonstwo interessieren mich nicht mit ihrer Meinung. Wenn ich mich rechtfertige, rufe ich mir immer in Erinnerung dass ich das nicht muss und höre sofort auf und wechsle auf SmallTalk.
Hm, ich glaube, dagegen hilft nur ein dickes Fell, aber ich kann verstehen, dass du trotzdem auch darüber nachdenkst. Mein Umfeld ist zum Glück ziemlich tolerant und es wird nur mal vorsichtig was angemerkt. Letztendlich denke ich auch, jeder muss seinen Weg gehen. Nur wenn das Kind sehr darunter leidet, würde ich wohl was sagen.
Man kann es doch eh keinem Recht machen: Geht man arbeiten, ist man eine schlechte Mutter. Bleibt man zu Hause, ist man zu faul zum arbeiten. Stillt man ab, ist man wieder Rabenmutter. Stillt man weiter, ist man die Ökomutti, die sich abnabeln kann... usw. Unsere Kinder sind gesund und machen einen glücklichen Eindruck. Das sollte unser einziger Maßstab sein!
Das geht auch andersrum: Ich muss mich immer rechtfertigen, dass ich 3 Jahre daheim bleiben will: "Hast du dir das gut überlegt? Was ist mit deiner Karriere? Denkst du nicht, dass du deinem Kind soziale Kontakte vorenthältst?" Ich komme damit ganz schlecht zurecht. Erst letztens war ich bei einer neuen Krabbelgruppe. Auf dem Heimweg hat sich mir eine Mutti angeschlossen, die ich dort kennengelernt habe. Den halben Weg lang hat sie unseren Buggy kritisiert. "Ist aber nicht böse gemeint, gell?" Mich nervt so was. Ich besuche zwar weiterhin Krabbelgruppen und Babykurse, aber ich sehe das eher als Pflichtarbeit, die ich meiner Tochter zuliebe leiste. Den privaten Kontakt zu den Müttern meide ich ehrlicherweise. Bei Kritik von der Familie kann man ja eher mal direkt sagen, wann es einen zu viel wird.
Auch in diese Richtung finde ich es ein No-go. Was soll das denn? Auch wenn ich für mich entschieden habe, dass die Einschränkungen mit nur einem Gehalt zu groß und letztlich belastend für alle wären und meinen Beruf genug liebe, um trotz der Doppelbelastung diesen Weg zu gehen, ist es doch jeder anderen Mutter freigestellt, anders zu entscheiden! Wenn euch das Gehalt deines Mannes zum zufriedenen Leben ausreicht und du gerne zuhause bist, ist das doch perfekt für euch! Was soll da blödes Gerede von Karriere? (Was anderes empfinde ich über Mütter, die tatsächlich einfach nicht arbeiten wollen und aus Geldnot dann den Kindern vieles vorenthalten, selber aber zum Beispiel rauchen usw, da denk ich mir dann meinen Teil, aber auch das ist deren Ding und nicht meins, und eine völlig andere Sache!) Meckern über den Buggy ist ja auch total daneben! Da hätte ich vermutlich giftig reagiert... Bestätigt ja mal wieder, man kann es echt nie jedem recht machen!
Muss mich "korrigieren". Das Wort "Doppelbelastung" ist natürlich eher auf den zeitlichen Faktor und den terminlichen Stress bezogen. Meine Kinder sehe ich selbstverständlich nicht als "Belastung", sondern die Zeit mit ihnen ist meine Freizeit, die kinderlose Arbeitende eben allein bzw mit anderen Erwachsenen verbringen. Freiräume für mich ganz allein hab ich zugegebenermaßen wenig (100%zuhause-Mütter aber ja auch ), aber das ist okay, denn auch das ändert sich früh genug, wenn die Kinder sich mehr abnabeln.