Hallo Frau Windisch, ich benötige mal wieder Ihren Rat, jedoch dieses Mal zu einem ganz anderen Thema, als die vergangenen Male. Da ich nicht sicher bin was an Hintergrundinformationen wichtig ist, hole ich vielleicht ein wenig weiter aus. Meine Tochter wird in einer Woche 2 Jahre alt. Sie kam als Frühchen zur Welt und war wegen einer Hypotonie grobmotorisch lange hinterher, konnte erst nach dem ersten Geburtstag sitzen und lief erst mit 18 Monaten... Seit September letzten Jahres geht sie zu Tageseltern, ein älteres, sehr liebevolles Ehepaar. Dort ist sie gemeinsam mit drei Jungs im Alter von ca. 29 Monaten und einem Mädchen im Alter von 18 Monaten. Was ich vielleicht dazu sagen muss ist, dass sie im Herbst/Winter sehr oft krank war und auch durch die Corona Situation länger nicht in die Betreuung gehen konnte. Sie geht jedoch sehr gerne hin, fühlt sich wohl und auf unser Nachfragen, ob sie am nächsten Tag wieder hingehen möchte, sagt sie immer direkt ja. Da sich die Tageseltern sehr um das Wohlergehen der Kleinen sorgen, sprach man mich heute an, dass sich unsere Tochter nicht wirklich integriere, also nicht wirklich mit den anderen Kindern spielt, sondern sich eher abseits beschäftigt. Sie ist zwar interessiert und ahmt bei uns zu Hause auch immer mal etwas nach, aber wenn die anderen z. B. auf dem Spielplatz im Häuschen o. ä. spielen, geht sie selbst erst rein, wenn die anderen wieder raus gegangen sind. Auch würde sie dort nicht wirklich sprechen... Zu Hause ist sie sehr lebhaft, spielt, springt, tanzt und quasselt viel. Wenn wir privat unterwegs sind ist mir auch schon oft aufgefallen, dass sie anderen gegenüber, sei es Kindern oder Erwachsenen, immer zurückhaltend und schüchtern ist. Sie braucht immer erst bis sie auftaut, aber auch da spielt sie eher alleine und geht nicht wirklich auf andere zu. Sie beobachtet andere eher. Besonders ist mir auch aufgefallen, dass sie sich schon immer mit Männern schwer tut. Neulich auf dem Spielplatz ist sie erst aus sich heraus, als der Papa mit seinem Kind, der bei uns in der Nähe stand, weg war. Ist das ein Verhalten, über das man sich Sorgen machen sollte. Ich möchte ja nicht, dass sie später im Kindergarten und der Schule ins Hintertreffen gerät und zum Außenseiter wird. Wir haben im Freundeskreis leider niemanden mit kleinen Kindern und auch die Familie, also Cousins und Cousinen wohnen alle weiter weg. Durch die Corona Situation sind die sozialen Kontakte nun auch sehr eingeschränkt. Nur mit dem Mädchen aus der Betreuung und ihren Eltern treffen wir uns seit einigen Wochen hin und wieder. Ich selbst war als Kind auch eher schüchtern und brauchte immer einen Schubs. Meinen Sie ihr Verhalten sollte mal von einem Spezialisten angeschaut werden oder gibt sich das, wenn sie älter wird. Vielen Dank im Voraus für Ihre Einschätzung. Beste Grüße
von Mariposa18 am 25.06.2020, 20:53