Frage: Ergo notwendig?

Sehr geehrte Frau Windisch, Sehr geehrte Frau Windisch, ich bin Mutter eines 2,5 jährigen Sohnes. Er ist ein fröhlicher, aufgeschlossener Junge. Er experimentiert gerne und entdeckt die Welt. Allerdings ist/war er in den Bereichen: Grobmotorik und Sprache auffällig. Erst mit 21. Lebensmonaten begann er zu Laufen. Unsere Kinderärztin sah keinen Handlungsbedarf. Nun besucht er seit September 2019 den Kindergarten. Mehrmals wurde ich von den Erzieherinnen darauf hingewiesen, wie zurück er in seiner Entwicklung ist. Er bräuchte dringend Ergotherapie. Unsere Kinderärztin sieht weiterhin keinen Handlungsbedarf. Er hat inzwischen gut aufgeholt, ist aber natürlich noch unsicherer und langsamer als Gleichaltrige. Wäre nun eine Ergotherapie für uns sinnvoll? Oder reicht es wenn wir ihm täglich Bewegungsanreize bieten? Vielen, vielen Dank für Ihre Hilfe. Mit freundlichen Grüßen Simone

von Smoe am 22.04.2020, 14:20



Antwort auf: Ergo notwendig?

Hallo, Waren denn die bisherigen U Untersuchungen alle soweit unauffällig? Ich würde mal den Muskeltonus/Körperspannung ärztlich beurteilen lassen, man kann sich generell ja auch eine Zweitmeinung eines anderen Kinderarztes einholen, um den Entwicklungstand der auffälligen Bereiche einschätzen zu lassen. Kinder mit einer geringen Körperspannung müssen sich für Bewegung mehr motivieren und anstrengen als andere. Sie haben dann auch dabei weniger Ausdauer, die Gelenke sind überstreckt, ein Hohlkreuz ist ausgeprägt, etc. Das kann ich aus der Ferne nicht einschätzen ob ihr Kind Ergotherapie brauch. Die Einschätzung der Erzieher/innen kennt die Ärztin? Bewegung ist immer gut, bieten Sie Ihrem Kind Hüpf-, Balancier-, Bewegungsspiele an, spazieren, Ballspiele. Da finden Sie sicher auch Bewegungsangebote online mit Videobeispielen für den passenden Altersbereich. Alles Gute

von Kristin Windisch am 22.04.2020



Antwort auf: Ergo notwendig?

Nachtrag: Natürlich besteht auch die Möglichkeit einer Diagnostik als Selbstzahlerleistung mit wenigen Therapieeinheiten im Bereich der Ergotherapie (für die grobmotorische Einschätzung und Bewertung des Muskeltonus) und Logopädie (für den Sprachbereich). Falls Sie keinen Arzt finden,der Ergo/Logo verordnet könnte man so schonmal eine erste Einschätzung zusätzlich zur Erzieher-Beobachtung bekommen und diese dann der Ärztin vorlegen. Das hilft dann vielleicht bei der Entscheidung,ob eine Förderung nötig wäre. Als erstes würde ich aus Kostengründen aber erstmal von einem anderen Arzt versuchen eine Verordnung für die Therapiebereiche zu bekommen, manchmal hilft es auch, wenn man erstmal nur eine Diagnostik mit 6 Therapieeinheiten anfragt.

von Kristin Windisch am 23.04.2020