Baby wehrt sich gegen den Schlaf

Frage an Dr. med. Ludger Nohr Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin, Psychosomatische Medizin und Psychotherapie

Frage: Baby wehrt sich gegen den Schlaf

Guten morgen Herr Nohr, Mein Sohn ist jetzt 11 Monate alt und es war von Anfang an sehr schwer ihn zur Ruhe zu bringen. Er war von Anfang an ein sehr waches Kerlchen und dementsprechend schnell überreizt! Ich hatte ihn viel im Tragetuch und wir haben versucht in so wenig Reizen wie möglich auszusetzen und das nach und nach zu steigern. Gestillt wurde er bis er 9 Monate war, da er aber nachts immer öfters wach wurde (bis zu 10 mal) und nach der Brust verlangt hat, haben wir ihn langsam und liebevoll abgestillt, mein Mann hat ihn in den ersten Nächten begleitet. Seitdem schläft er wesentlich besser und länger, es hat sogar funktioniert ihn in sein Bett zu legen und bei ihm zu bleiben bis er eingeschlafen ist. Aktuell allerdings klappt es überhaupt nicht! Er will auf den Arm genommen werden und selbst da streckt er sich durch das ich ihn kaum halten kann und wehrt sich mit aller Macht gegen den Schlaf! Er ist hundemüde, schläft dann nach 10-15 Minuten Kampf auch meist ein, aber mir tut das so leid für ihn! Woher könnte das kommen? Und haben Sie eine Idee, was wir tun könnten, damit er nicht jedes mal frustriert einschlafen muss? Vielen Dank und Liebe Grüße

von Kerstin195 am 13.06.2019, 12:53

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Antwort auf: Baby wehrt sich gegen den Schlaf

Liebe Kerstin, was Sie tun können ist eigentlich nur, dabei zu bleiben und zu versuchen zu verstehen, was im Moment gerade fehlt. Sie beschreiben das ja ganz richtig als ein sich wehren gegen den Schlaf, in dem es keine Kontrolle und keine Sicherheit gibt. Oft um das erste Lebensjahr herum wird diese Haltung beschrieben. Es kann mit dem alterstypischen Missverhältnis von Eindrücken/Entwicklungsschritten und Verarbeitungsmöglichkeiten zusammenhängen. Schlafen ist dann wie eine "Zwangspause", was das wehren erklären könnte. Also dabeibleiben, auch wenn Sie nicht den Eindruck haben, dass es nützt. Kleine Rituale, sprechen, singen, Lieblings-Stofftier usw. können nützlich sein. Es mag das Problem nicht sofort beseitigen, aber es lässt es durch die Beziehung erträglicher erleben und stärkt die Bindung. Und dann geht es in der Regel auch wieder vorbei. Dr.Ludger Nohr

von Dr. med. Ludger Nohr am 13.06.2019

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