AndreaW..
Hallo Stephanie, als erstes möchte ich sagen, dass ich meine Tochter über alles liebe und keinen Tag mit ihr missen möchte, aber: oft geht es mir einfach nicht gut, ich erinnere mich täglich an die Zeit als mein Partner und ich uns frisch kennenlernten(wir sind jetzt auch erst zwei Jahre zusammen und wohnen seit September 2021 zusammen, unsere Tochter ist nun 5 Monate alt) und wie schön alles war. Jetzt ist es natürlich auch schön, einfach anders. Jetzt ist alles etwas monoton geworden, Alltagsprobleme, unterschiedliche Meinungen in Sachen Erziehung usw. In der Kennenlernphase ist alles rosarot. Ich denke an unseren ersten Urlaub zurück, der schönste meines Lebens. Ich denke an unsere ersten Treffen, die Freude und Aufregung. Wir haben leider keine Familie die mal auf unsere Tochter aufpassen könnte(was ich jetzt auch noch nicht wollen würde) daher ist es schwer Zeit zu zweit zu verbringen. Auch schläft sie derzeit sehr schlecht und wenn sie dann abends im Bett ist schaue ich auch schnellstmöglich ins Bett zu kommen um nicht ganz so fertig zu sein. Ich fühle mich gerade auch nicht sonderlich wohl in meinem Körper, habe früher viel Sport gemacht und jetzt keine Zeit/Kraft mehr dazu. Ich weiß es werden Zeiten kommen in denen ich mehr Zeit für mich und meinen Partner habe und dann werde ich die Babyzeit vermissen. Auf der einen Seite freue ich mich wenn sie größer wird und immer mehr lernt, aber auf der anderen Seite vermisse ich jetzt schon mein kleines Baby. Am Liebsten würde ich mich in drei teilen um genug Zeit für alles zu haben. Ich weiß nicht was ich mir von dem Posting erhoffe, es tut gut mal alles runter zuschreiben und vielleicht geht es anderen Mamas ja auch manchmal so. Dazu kommt noch, dass ich grad ziemlich genervt bin wegen dem Schlafmangel. Ich versuche mir natürlich nichts anmerken zu lassen jedoch fällt es mir morgens sehr schwer gut gelaunt zu sein da ich einfach müde bin. Ich habe Angst, dass mein Kind das mitbekommt und das der Bindung schaden könnte. Ich kann eben auch nicht 24 Stunden lang gute Laune haben, dann sieht sie andere Leute wie den Papa oder Freundinnen von mir die immer gut gelaunt sind und ich dann öfters genervt und zack fühle ich mich schon schlecht weil ich dann denke dass sie mit anderen Personen mehr Spaß hat und sie sie mehr zum Lachen bringen als ich. Ich bin eben immer da, vielleicht kann sie das auch langweilen. Auch denke ich oft an die ersten Wochen nach Geburt meiner Tochter, ich hatte schwere Wochenbettdepressionen. Zum Glück war mein Partner da und wir haben uns praktisch 50/50 um sie gekümmert. Ich mache mir Sorgen ob das eventuell auch zu einer schlechten Bindung führen kann da ich nicht das meiste gemacht habe sondern wir uns wirklich alles aufgeteilt haben. Dazu kommt dass sie ein ziemliches Schreibaby war und es im Sommer als sie geboren wurde bei uns in der Dachgeschosswohnung 35 Grad waren, deshalb lag sie oft in der Federwiege. Ich weiß nicht ob ich mich jetzt verständlich aufgedrückt habe, was ich damit sagen will, ich hatte mein Baby nicht 24/7 auf dem Arm/an meinem Körper wegen diesen Gründen und habe jetzt Angst um die Bindung. Bei 35 Grad klebt man einfach nur aneinander, das war unerträglich und dazu kam noch die Depression. Sie wurde im Juni geboren und Ende Juli bekamen wir Gott sei Dank Klimaanlagen und meine Depression war dann auch vorbei, also seit da habe ich sie eigentlich den ganzen Tag bei/an mir. Vielen Dank fürs Lesen.
Liebe AndreaW, wie schön, dass du dich wieder meldest. Wir haben Anfang Oktober geschrieben und ich hoffe du konntest ein paar Ideen umsetzen. Ja, die Zeit mit Kind ist ein komplett anderer als eine Partnerschaft zu zweit. Nun habt ihr euer Kind dazu gewonnen und es bedarf auch für die Eltern viel Eingewöhnungszeit und ein neues kennen lernen. Nicht nur das Kennenlernen des Kindes, sondern auch eher als Eltern lernt euch auf einer anderen Ebene kennen. Auf der einen Seite seid ihr das Ehepaar was zu zweit viele wunderschöne Dinge unternommen hat und auf der anderen Seite seid ihr Eltern, die Verantwortung tragen und sicherlich nicht immer einer Meinung sind. Auch dies bedarf Zeit, den Partner kennen zu lernen in seiner Art der Erziehung und auch des neuen Miteinanders. Sicherlich ist es sehr früh ein fünf Monate altes Kind an ein Babysitter zu übergeben. Aber vielleicht habt ihr die Möglichkeit, dass du euer Kind abends hin legst und sobald es tief und fest schläft, Freundin oder auch ein Großeltern sich abends zu euch setzt. Versucht euch ein nah gelegenes Restaurant aus und geht wenigstens für 1 Stunde essen. Genau so könnt ihr auch zu dritt am Wochenende frühstücken gehen. Es gibt immer wieder Familien, die mit Freunden oder Großeltern Unternehmungen machen, vorher aber darum bitten z.B. 1 Stunde mit dem Kind spazieren zu gehen, damit ihr ein kurzer Zeit für euch habt. Du siehst, es gibt viele Möglichkeiten, sich ein wenig Zeit für die Partnerschaft frei zu schaufeln. Vielleicht ist es für dich eine Überwindung, jemand anderen zu fragen. Aber du wirst merken, wie die Zweisamkeit euch beiden gut tun wird. So wie du es beschreibst, hast du eine sehr intensive Bindungszeit mit deinem Kind verbracht. Daher kann ich mir nicht vorstellen, dass dein Kind eine Bindungsstörung hat. Eine Mutter ist nicht immer gut gelaunt, auch wenn du das Gefühl hast, dass deine Freundin und der Bekanntenkreis um dich herum immer gut gelaunt sind. Das ist ein Bild was nach außen vermittelt wird. Im Inneren sieht es garantiert auch anders aus. Auch wenn du nicht gut gelaunt oder auch gestresst bist, gibt es andere Zeiten, an denen dein Kind merkt, wie sehr du es liebst. Ich kann dir auch als Tipp geben, dass du an verschiedenen Kursen für dich und dein Kind teilnimmst. Dort gibt es immer wieder die Möglichkeit, sich auszutauschen. Ebenso gibt es sicherlich auch ein Mütter Kaffee oder ein Still Kaffee in deiner Nähe. Ich wünsche dir weiterhin viele positive Gedanken und Zeit für dich und deine Partnerschaft! Liebe Grüße Steffi Rex
Ähnliche Fragen
Ich habe im Dezember 21 entbunden. Seit ich schwanger wurde hat sich die Beziehung zu meinem Mann sehr verändert. Wir sind seit 4 Jahren ein Paar und es war ein absolutes Wunschkind. Ich fühle mich emotional total distanziert von ihm. Er hat mich in der Schwangerschaft nicht so unterstützt wie es vereinbart war. Allgemein sucht er seit Bekanntgabe ...
Hallo liebe Stephanie, mich belastet ein Thema.. unser kleiner Sohn ist nun 16 Wochen & wird voll gestillt von mir. Da ich in Elternzeit bin, verbringe ich auch rund um die Uhr mit ihm Zeit. Mein Mann hatte den ersten Monat auch mit Elternzeit. Anfangs war es so, dass nur ich ihn beruhigen konnte... er sogar bei Papa auf d ...
Liebe Frau Rex, Das Thema Bindung und Bedürfnisorientierte Pflege meines Säuglings beschäftigt mich sehr. mein Sohn ist nun 8 Wochen alt und schlief anfangs in meinen Armen neben mir oder auf mir ein und teilweise die ganze Nacht. Er wird nach Bedarf gestillt. Seit einiger Zeit ist er aber sehr unruhig und schreit/protestiert sehr ...
Hallo Stephanie, meine Tochter ist nun 4 Monate alt (voll gestillt) und war von Anfang an sehr nähebezogen. Daher hat sie fast nur in der Trage oder auf meinem Arm geschlafen. Nachts war sie mit in meinem Bett. nun ist es so das sie sich seit ein paar Tagen auch mal in den Kinderwagen legen lässt und wenn es gut läuft auch ein Schläfchen mac ...
Guten Tag, ich bin Mama eines 10 Monate alten Babys und ich mache mir in letzter Zeit Sorgen um unsere Bindung bzw. dass ich Dinge falsch gemacht habe. Ich beschreibe mal: Ich hatte eine schwierige und lange Spontangeburt, danach musste die Plazenta unter Vollnarkose entfernt werden. Ich hatte meinen Sohn nur wenige Minuten auf dem Arm, nur ...
Hallo. Mein Sohn ist jetzt 4 Monate alt und es ist eigentlich alles super. Ich stille voll (das klappt völlig problemlos), er ist ein zufriedenes Baby und schlafen tut er auch schon ganz gut. Er ist mein Sonnenschein und ich liebe ihn mehr als alles andere. Mein Problem ist, dass ich mir große Vorwürfe mache wegen meinem Verhalten in seinen ers ...
Guten Tag, ich habe ein 5 Monate altes Baby. Ich habe jetzt gelesen, dass man nach der Geburt im ersten Monat unbedingt jeden Tag für mindestens eine Stunde nackt kuscheln soll für die Bindung. Ich habe zwar oft gekuschelt und zu Beginn auch jeden Tag auch nackt, mein Baby wurde jedoch häufig sehr unruhig und wir hatten den Eindruck, d ...