Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Trinkverweigerung

Frage: Trinkverweigerung

Mitglied inaktiv

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Meine Tochter ist jetzt 3 Monate alt. Seit ca 2 Wochen will sie nicht mehr trinken. Sie schreit schon, wenn sie meine Brust sieht oder riecht. Ich habe schon alles probiert: verschiedene Stillpositionen, verschiedene Räume und Atmosphären... Ich benutze kein Parfüm und habe auch nicht das Waschpulver verändert. Wenn meine Tochter nach einiger Zeit geschriehen hat, dann trinkt sie. Meistens schaffen wir nur eine Brust, die zweite verweigert sie dann total. Sie macht sich steif, überstreckt ihren Kopf und schreit. Ich weiss mir keinen Rat mehr. Was könnte es sein? Möchte sie sich von mir lösen und nicht mehr an die Brust?


Biggi Welter

Biggi Welter

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? Liebe Taschb, ein drei Monate altes Baby will sich nicht von seiner Mutter lösen, das will noch nicht einmal ein einjähriges Kind. Ihre Beschreibung klingt auch nicht nach Ablösung, sondern eher danach, als ob das Kleine Schmerzen hat. Lassen Sie Ihr Baby unbedingt von der Kinderärztin/arzt anschauen, um diese Möglichkeit entweder bestätigen und behandeln oder ausschließen zu lassen. Zusätzlich können Sie die Tipps, die sich bei einem Stillstreik bewährt haben, versuchen: Sie können versuchen Ihr Baby anzulegen, wenn es schon sehr schläfrig oder fast eingeschlafen ist. Viele Babys, die sich weigern, an der Brust zu trinken, wenn sie hellwach sind, tun es im Halbschlaf dann doch. Sie können ihm die Brust auch immer wieder anbieten, wenn es wach ist, drängen Sie aber nicht. Manche Babys sind eher bereit zu trinken, wenn ihre Mutter umhergeht statt stillzusitzen. Wenn Sie möchten, dass Ihr Baby wieder an Ihrer Brust trinkt, sollten Sie sich darauf einstellen, sich in den nächsten Tagen fast ausschließlich Ihrem Kind zu widmen. Wenn Sie es viel im Arm haben, zärtlich streicheln und es Sie in einer entspannten Atmosphäre einmal ganz für sich alleine hat, beruhigt es sich vielleicht und läßt sich dazu bewegen, wieder bei Ihnen zu trinken. Bei Babys, die sich beim Stillen überstrecken und aufbäumen hat es sich bewährt sie zu `bündelnA. Beim Bündeln wickeln Sie das Baby gut in eine Decke ein, so dass seine Schultern nach vorne geneigt und die Arme unterhalb der Brust gekreuzt sind. So kann es den Kopf nicht zurückwerfen. Bei manchen Babys bewährt es sich, wenn die Decke unten offen bleibt, so dass die Füße frei bleiben. Wenn Sie Ihr Kind auf diese Weise eingepackt haben, sieht es wie ein `CA aus, mit dem Kinn auf der Brust und angezogenen Beinchen. Manche Babys brauchen anscheinend das Gefühl umhüllt und gehalten zu sein. Weitere Maßnahmen, die sich bei einem Stillstreik bewährt haben, sind: • im Umhergehen stillen, • in der Badewanne oder im Schaukelstuhl stillen, • im Halbdunkeln stillen, • im Halbschlaf stillen, • das Baby mit der Brust spielen lassen, • unterschiedliche Stillhaltungen ausprobieren, • alle künstlichen Sauger vermeiden, • das Baby massieren, • viel Körperkontakt (Haut auf Haut), • und ganz wichtig: keinen Stillstress erzeugen, weder bei der Mutter noch beim Kind, Ruhe und Gelassenheit, auch wenn es schwer fällt. Um Ihre Milchproduktion aufrecht zu erhalten und zu verhindern, dass Ihre Brust übervoll wird, sollten Sie Ihre Milch ausstreichen oder abpumpen. Die so gewonnene Milch können Sie Ihrem Kind mit einer alternativen Fütterungsmethode anbieten, z.B. mit einem Becher. Die Flasche ist in dieser Situation nicht unproblematisch, denn es kann Ihnen passieren, dass sich Ihr Kind dann zur Flasche hin abstillt. Wenn Sie mir Ihren Wohnort mit Postleitzahl angeben, suche ich Ihnen gerne die nächstgelegene LLL-Stillberaterin heraus, die Ihnen die Becherfütterung zeigen kann und Ihnen auch sonst noch weitere Tipps geben kann. LLLiebe Grüße Biggi Welter


Mitglied inaktiv

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Hallo! Meine Tochter ist 10 Wochen alt,und macht sich auch immer wieder steif. Zum einen glaube ich,dass es an einem sehr starken Milchspendereflex liegt und zum anderen glaube ich,dass sie die eine Seite bevorzugt. Wegen des Reflex,lässt sie oft die Brust los,und ich lasse dann die Milch "zu Ende" spritzen. Danach trinkt sie oft normal weiter. Und wenn sie die eine Seite total verweigert,gebe ich ihr die andere und versuche es beim nächsten mal wieder.


Mitglied inaktiv

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Ich denke, dass "Verweigern" bedeutet einfach "satt", bzw. "im Moment kein Hunger". Nicht verzagen, später nochmal probieren. Irgendwann trinkt es schon wieder (Das kann halt auch in ein paar Minuten sein, Babys sind da so...). Dass man umbedingt beide Brüste leertrinken lassen soll, ist sowieso "Lehrbuchquatsch". Die wenigsten Kinder tun das in der Praxis. Am besten die Kleinen nicht "zum Essen zwingen", das mögen die nämlich genauso wenig wie wir!


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