Mitglied inaktiv
Liebe Biggi, liebe Kristina, mein Sohn ist jetzt fast ein Jahr alt. Wir stillen zum Frühstück, nachmittags gegen 16.00 Uhr, zum Einschlafen und in der Nacht 1-2x. Er bekommt mittags Brei oder etwas was es bei uns gibt, beim Kaffeetrinken ißt er etwas Kuchen mit und abends meist Brot mit Leberwurst, Käse oder Wiener. Ist es normal, das er nachts noch Hunger hat? Ich kriege ihn auch nicht anders wieder zum Einschlafen, als ihn anzulegen. Er schreit sonst wie am Spieß, bis er an der Brust hängt. Seit kurzen beißt er tagsüber manchmal zieml. heftig zu und er trinkt mit wenig Aufmerksamkeit. Wenn ich tagsüber das Stillen ganz weglasse, reicht dann nachts meine Milch noch? Muß er dann zusätzl noch andere milch bekommen, wegen der Calciumzufuhr? Vielen Dank
Liebe mini08, eine Studie von Jelliffe und Jelliffe ergab, dass Babys im Alter von 10 Monaten mindestens 25 % ihrer Muttermilchaufnahme nachts zu sich nehmen. Das spricht eindeutig dafür, dass Babys auch nach den ersten sechs Monaten nachts noch hungrig sind. Wenn dein Kind tagsüber auf die Brust verzichten kann, kannst Du ruhig nur am Abend und in der Nacht stillen, die MIlch passt sich dem Bedarf des Kindes an. Mit sieben bis neun Monaten braucht das Kind noch mindestens drei Milchmahlzeiten, mit zehn bis zwölf Monaten noch mindestens zwei. Wird das Kind ausreichen häufig gestillt, braucht es keine andere Milchnahrung und auch keinen Milchbrei oder Flaschennahrung. nach dem ersten Geburtstag benötigt ein Kind etwa 350 ml Milch (oder etwas mehr als einen kleinen Joghurt) und 20 g Käse, um seinen Milchbedarf zu decken. Das heißt, dass ein Kind keineswegs zwingend Milch trinken muss und es ist sogar möglich, dass sich der Mensch nach dem Abstillen ganz milchfrei ernährt. Der Mensch ist ja ohnehin das einzige Säugelebewesen, das nach dem Abstillen noch weiter Milch einer anderen Art auf seinem Speiseplan stehen hat und auch beim Menschen gibt es eine ganze Reihe von Kulturen, die milchfrei und dennoch gesund leben. Notwendig ist die Milch - auch wenn das in unserer Kultur oft nicht geglaubt wird - nicht. Es gibt eine ganze Menge an kalziumreichen Nahrungsmitteln, mit denen sich der Kalziumbedarf decken lässt. Eine Tasse (227 g) gekochter Chinakohl ist eine alternative Möglichkeit zur Kalziumversorgung und bietet 86 % des Kalziumgehaltes einer Tasse (240 ml) Milch. Eine halbe Tasse (113 g) Sesamkörner - die zu Backwaren und Pfannkuchenteig hinzugefügt oder über Salat oder Getreide gestreut werden können - enthält doppelt so viel Kalzium wie eine Tasse (240 ml) Milch. Weitere Kalziumlieferanten sind Melasse, mit Kalzium angereicherter Tofu, Spinat, Broccoli, Zwiebelkraut, Winterkohl, Leber, Mandeln und Paranüsse sowie Dosensardinen und Lachs (die allerdings beide mitsamt der weichen Gräten gegessen werden). LLLiebe Grüße, Biggi
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