Mitglied inaktiv
Liebe Frau Welter, ich wüsste gerne ob es bei uns noch Hoffnung gibt das unser Sohn (4 Wochen alt-er kam 3 Wochen vor dem Termin und war relativ klein 49cm, 2950g) an der Brust trinkt. Vorgeschichte: im Krankenhaus wurde er mir NICHT an die Brust gelegt. Leider habe ich erst hinterher von den Hebammen erfahren dass das eigentlich sehr wichtig gewesen wäre. Dienstags ist er auf die Welt gekommen und Mittwoch Nacht sollte ich ihn zum ersten Mal anlegen (das ich sofort mit dem Abpumpen beginnen kann um den Milcheinschuß anzuregen hat mir auch keiner gesagt) und da ich recht grosse Brustwarzen habe wurde mir auch ein Stillhütchen gegeben. Da diese Fütterung erfolglos war, haben die Hebammen ein Fläschchen mit Pre-Nahrung gegeben. Da ich noch keine Milch hatte, hat er am Folgetag auch nur Fläschchen gefüttert bekommen. Dann wurde er wegen Neugeborenengelbsucht in den UV-Kasten gelegt und bis Samstag Abend wurde kein weiterer Stillversuch unternommen. Seit nunmehr 3 Wochen versuche ich ihm das trinken aus der Brust beizubringen, aber es funktioniert einfach nicht. Er ist zwar ganz wild auf die Brust, schnuckelt dann aber nur statt zu trinken und schläft blitzschnell zufrieden ein. Alle Versuche hieran was zu ändern (aufwecken durch Wickeln, ärgern, kitzeln, Brust wechseln) sind vergebens - er schnuckelt nach wie vor nur. Die ganze Prozedur dauert dann den ganzen Tag (bisschen was trinkt er schon, da ich kaum etwas abpumpen kann). Abends hat er dann so einen grossen Hunger so das wir dann doch wieder Fläschen geben. Hierzu muss man sagen dass eine Fläschchen-Fütterung in der Regel ca. 1 Stunde dauert. Er trinkt extrem langsam (alle möglichen Sauger haben wir auch schon ausprobiert). Jetzt im Moment leidet er unter extremen Blähungen so das die Brust sowieso nur zur Beruhigung dient. Meine Frage nun: Besteht noch Hoffnung das unser Kleiner das Trinken aus der Brust lernt und wie kann ich ihm das beibringen ohne dabei die Nerven zu verlieren (die liegen nämlich zur Zeit blank). Für eine Antwort wäre ich sehr dankbar!!!!! Viele Grüße Eva
Liebe Eva, man kann eine Faustregel aufstellen, dass ungefähr eine Woche pro Monat, der nicht mehr gestillt wurde, plus eine zusätzliche Woche gerechnet werden muss, um wieder eine ausreichende Milchmenge zu bilden. Allerdings gibt es keine Garantien. Das grundlegende Vorgehen bei einer Relaktation und auch der induzierten Laktation besteht darin, das Baby dazu zu bringen so oft wie möglich an der Brust zu saugen. Dadurch werden die Brüste (wieder) zur Milchbildung angeregt. Ein ähnlicher Effekt lässt sich auch mit einer guten Milchpumpe erreichen. Häufig ist auch zusätzliches Pumpen neben dem Anlegen des Kindes sinnvoll, um die Milchproduktion zu steigern. In manchen Fällen wird die Relaktation bzw. induzierte Laktation zusätzlich mit Medikamenten unterstützt. In den Ländern der dritten Welt, wird meist ohne Medikamente vorgegangen und die Ergebnisse sind dennoch fast immer besser als bei uns. Gut beschrieben wird der Vorgang der Relaktation in dem Buch `Stillen eines Adoptivkindes und RelaktationA von Elizabeth Hormann (ISBN 3 932022 02 5), das im Buchhandel oder bei La Leche Liga Deutschland und bei jeder LLL Stillberaterin erhältlich ist. Allerdings verlangt eine Relaktation sehr viel Durchhaltevermögen und möglichst die Unterstützung einer darin erfahrenen Stillberaterin. Eine wesentliche Rolle spielt auch das Kind, das die Brust (wieder) annehmen muss. Wenn Sie mir Ihren Wohnort mit Postleitzahl angeben, suche ich Ihnen gerne die nächstgelegene LLL Stillberaterin heraus, die Sie bei Ihrem Vorhaben unterstützen kann. LLLiebe Grüße Biggi
Mitglied inaktiv
Gerne !! 65474 Bischofsheim
Liebe Eva, Also, ich habe jetzt nachgeschaut, direkt in Ihrer Nähe gibt es leider keine LLL Stillberaterin, eine hat die Postleitzahl 65719 (Fritz Christel, Tel. 06192/39793). Rufen Sie dort einmal an, sie kann Ihnen sagen, ob es eine nähere Beraterin für Sie gibt. LLLiebe Grüße Biggi
Mitglied inaktiv
Vielen lieben Dank!!!!!!!!!!! Grüsschen