Quäle ich mein Kind mit dem Stillen?

Liebe Frau Welter, ich habe seit mehreren Wochen Probleme meinen Sohn, 3 1/2 Monate alt, zu stillen. Ich habe ihn seit seiner Geburt voll gestillt und empfand das Stillen als etwas sehr schönes. Doch leider ging es nach einigen Wochen immer weiter bergab und ich bin kurz davor das Stillen aufzugeben. Mein Sohn wurde mit der Saugglocke geholt und hatte es von Anfang nicht sehr leicht. Er war ab seiner zweiten Lebenswoche ein waschechtes Schreibaby. Dazu kam noch unser privater Stress (Umzug, Bachelorarbeit, Postnatale Depression durch das ständige Schreien und die Stillprobleme, keine familiäre Unterstützung von Großeltern oder anderen Verwandten). Wir haben schon viel ausprobiert: - 4x Osteopathie bei zwei verschiedenen Osteopathen, um Schmerzen auszuschließen: von denen die erste zum Schnuller geraten hat, damit er sich beruhigt und keine neuen Verspannungen entstehen - Schreiambulanz, um unser Kind besser zu verstehen: die mit uns das begleitende Weinen durchgeführt hat, welches aber für uns sehr schwer umsetzbar ist (er schreit sehr lange) - Stillberatung, weil er schon früh sich verschluckte, ruderte und dann weinte beim Stillen: die mir zur intuitiven-Position geraten hat, was aufgrund meines starken MSR auch zu Beginn gut geklappt hat und seine Saugtechnik sehr gut fand - Trageberatung, weil er nie abgelegt werden wollte und nicht einschlafen konnte: schreit aber beim Reinlegen und nach dem Aufwachen immer noch, obwohl er die Trage schon sehr gut kennt - Kinderarzt, weil er extrem bewegungsaktiv ist und sich oft durchstreckt:angeblich alles normal Nichts desto trotz bekomme ich es einfach nicht hin mit dem Stillen...und mache mir mittlerweile Sorgen, ob er genug trinkt, und habe schreckliche Schuldgefühle, weil ich ihn gefühlt Quäle und fühle mich wie eine Versagerin. Stillen ist ein Kampf geworden. Obwohl ich bereit wäre, ihn immer, wann er will, an die Brust zu legen...auch wenn es "nur" nuckel ist...will er nicht. Er weint schon vor dem Anlegen, manchmal schon, wenn er nur meine Brust sieht.Obwohl ich glaube, dass er Hunger hat (ca. alle 3 Stunden, er schreit ja auch viel) und wenn er dann doch mal dran ist, fängt er nach wenigen Minuten an zu rudern, sich zu überstrecken und zu heulen. -Ich dusche, benutze kein Deo oder Parfüm, esse keine Zwiebeln oder Knoblauch usw. -Mit dem Löffel anlocken oder Milch auf der Brustwarze verteilen hat auch nicht funktioniert. -Andere Positionen klappen gar nicht mehr. Ich kann nirgendwo hingehen, weil er nur im Liegen gestillt werden möchte und ich würde mich ungern in der Öffentlichkeit blank auf eine Bank legen oder ähnliches. -Mit ihm nackig kuscheln, um sich anzunähern, klappt auch nicht....er mag nicht kuscheln (ich weiß, obwohl er nicht abgelegt werden will) weder bei mir, noch bei Papa. -Den Nuckel haben wir auch schon versucht wegzulassen, aber nach 5 Tagen lagen bei uns allen die Nerven blank (wieder die ganzen Tage nur geweint und geschrien bis er blau anlief) und uns wurde von vielen der unterstützenden Kräften geraten wieder den Nuckel zu nehmen, damit er überhaupt mal zum Entspannen kommt. -Ich versuche auch an mir und meiner Unruhe zu arbeiten (auch schon in Behandlung für die Postnatale Depression), doch das Brust-Anschreien geht schon seit Wochen und ich kann mir noch so sehr einreden gelassen zu sein...doch wenn das eigene Kind einen so von sich stößt, macht das einfach etwas mit einem und ich musste schon öfters, nach dem ich das Stillen abgebrochen habe, weinen und war verzweifelt. Ich bekomme ihn mittlerweile nur noch, geradeso, direkt nach seinen Schläfchen gestillt, wenn er noch leicht schläft. Und wenn er dann nicht gleich die Brustwarze im Mund hat und die Milch sofort läuft, ist es vorbei und er fängt an zu brüllen. Wenn er dann doch mal trinkt, länger als 6 Minuten und ohne Weinen und mich dann anlächelt, dann merke ich wie auch viele Glückshormone in mir hochsteigen und bin unfassbar glücklich und erleichtert. Daher möchte ich es auch eigentlich nicht aufgeben....aber ich möchte auch mein Baby nicht quälen. Haben Sie noch Tipps für mich oder sollte ich lieber aufgeben und auf die Flasche umsteigen? Entschuldigen Sie den langen Text und eventuelleRechtschreibfehler. Ich hoffe, es war nicht zu wirr. Viel Zeit für eine besseres Schreiben hatte ich nicht. Vielen Dank schon im Voraus. Liebe Grüße NeuMama89