Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Können Sie mir helfen?

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Können Sie mir helfen?

CrazyMel

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Ich habe ein Problem, das schwerer zu beschreiben ist, aber ich versuche es mal. Angefangen hat es am 25. Januar plötzlich morgens aufgewacht mit Milchstau und zwar so heftig, dass ich direkt an der Brustwarze einen ca. Haselnuss großen Knoten hatte und weiter hinten an der Brust auch noch nen sehr großen. Die kleine hat das aber relativ gut weg getrunken, der vorne an der Brustwarze war danach weg. Ca. 30 Minuten nach dem beidseitigen stillen fing es an. In der rechten Brust erst ein Zwicken und Jucken dann kam ein stechender Schmerz dazu... Das hat sich dann in Intensität gesteigert kam immer öfter gefühlt alle 10 Sekunden, auf dem Höhepunkt hat sich fast mein ganzer Körper mit verkrampft und ich hab nur noch geheult. Nach 2 Stunden hab ich Ibuprofen eingeworfen. Gewärmt und gekühlt um zu schauen was besser ist... Naja nach 3 Stunden war erstmal gut. Empfand es wie Wehen in der Brust.... Die Brust noch leicht gestaut ging aber mit dem nächsten stillen wieder weg.. Dann am nächsten Tag war es wieder weg... Nach ein paar Tagen wieder das selbe. Dann bin ich zur Stillberaterin. Die meinte ich hab einen Vaso Spasmus (Gefäße in der Brustwarze verkrampfen) ok seit dem halte ich die Brust warm. Nehme täglich Calcium (2000mg) und Magnesium (1000mg) und kompletter Verzicht auf Koffein. Leider auch nicht geholfen. Größere Stillbhs gekauft. Dann war ich letzte Woche beim Frauenarzt. Er hat einen Ultraschall von dem Teil der Brust gemacht, der weh tut. Er hat eine Verengung gesehen und tippt auf eine verengte Milchdrüße (weil die Beschwerden ja nicht immer sind) dagegen kann man nix machen. Dann hat er mir gesagt ich soll immer erst rechts anlegen, damit die schön leer ist. Er meinte auch das könnte mit der Anatomie meiner Brust zusammenhängen, da die relativ groß ist hängt sie natürlich auch und deswegen sei es schwerer sie komplett leer zu bekommen... Ich müsste quasi im Vierfüßlerstand stillen, damit die Brust komplett frei hängt und leer werden kann... Naja auch das ist gar nicht sooooo einfach.. Versuch es aber. Alternativ ginge nur abstillen meint er. Die Schmerzen kommen seit dem ersten Mal 1-2 mal pro Woche. An der Brustwarze scheint nix offen zu sein, die haben sich 3 Fachleute und 3 Laien angesehen. Was jetzt auch wieder ist, dass es mir unterm Arm/Achsel drückt, an der Stelle wo normalerweise wenn man nen Bügel BH trägt der Bügel sitzt... Das blöde ist, dass ich einen Stau erst bemerke, wenn schon Knoten da sind... Hatte die Schmerzen aber auch schon ohne Stau (zumindest hab ich keinen gefühlt).. Milchbläschen Bildung hatte ich ca. 2 Wochen bevor es das erste mal passiert ist. Wenn es grad akut ist, dann empfinde ich die rechte Brustwarze als leicht geschwollen und ein bisschen heiß. Dann ist meist auch so dass die nächsten paar mal stillen auch das Anlegen ganz kurz weh tut. Und naja richtig stark Schmerzen sind nur morgens (das erste Stillen nach der Nacht) und dann ist es den Tag über unangenehm und leicht schmerzhaft (aber immer erst nach dem Stillen) und dann ist es wieder einfach weg. Schmiere jetzt Antimas Selz Salbe auf die Brust, die hab ich seit Donnerstag Abend. Abstillen ist erst mal gestrichen, da schmerzt mein Herz zu sehr. Obstbrei bekommt sie ja schon, führe dann den Mittagsbrei ein. Mhm ich glaube jetzt hab ich alles.


Biggi Welter

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Liebe CrazyMe, es gibt Frauen mit immer wiederkehrenden Milchstaus oder Brustentzündungen, bei denen es hilft, wenn sie ihre Ernährung umstellen und auf gesättigte Fettsäuren so weit wie möglich verzichten und stattdessen auf (mehrfach) ungesättigte Fettsäuren achten. Zusätzlich kann die Einnahme von flüssigem Lecithin und Vitamin C helfen. Außerdem ist es wichtig auf die allerersten Anzeichen eines Staus zu achten und gleich zu handeln. Auch dir lege ich dir den Besuch einer Stillgruppe sehr ans Herz, weil du dort eine kompetente Ansprechpartnerin findest, die euch ganz gezielt beraten und begleiten kann! Eine Stillberaterin in deiner Nähe findest Du im Internet unter http://wwwlalecheliga.de (La Leche Liga), http://www.afs stillen.de (Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl stillen.de (Still und Laktationsberaterinnen IBCLC). Um einen Milchstau oder eine Brustentzündung in ihren Anfängen zu überwinden oder um zu verhüten, dass sich ein Milchstau zu einer Brustentzündung entwickelt, sollte sich die Mutter ein bis zwei Tage mit ihrem Baby ins Bett legen, um sich auszuruhen und sich zu erholen. Idealerweise sollte ihr jemand während dieser Zeit die Hausarbeit ganz abnehmen. Ruhe für die Mutter ist mit das Wichtigste bei der Behandlung einer Brustentzündung. Vor jedem Stillen sollte feuchte Wärme auf die Brust einwirken. Ist das Stillen schmerzhaft, kann zuerst an der nicht betroffenen Seite und nach dem Einsetzen des Milchspendereflexes an der kranken Brust gestillt werden, und zwar solange, bis die Brust wieder weicher wird. Die Stillmahlzeit sollte dann an der ersten Brust beendet werden. Manche Frauen empfinden auch Quarkwickel als angenehm. (Bitte darauf achten die Brustwarze und den Brustwarzenhof beim Anlegen eines Quarkwickels auszusparen). Es gibt Frauen, die auf Quark allergisch reagieren, dann sollten keine Quarkwickel gemacht werden. Du kannst die Brust auch mit zerstoßenen Eiswürfeln, die in einen Waschlappen gepackt werden kühlen. Um eine gestaute Stelle zu entleeren, sollte jede Stillmahlzeit auf der betroffenen Seite beginnen, bis der Knoten und die Schmerzen vergangen sind. Es sollte alle eineinhalb bis zwei Stunden anlgelegt werden und dabei das Baby so gehalten werden, dass sein Kinn gegen die schmerzende Stelle gerichtet ist (erfordert manchmal etwas Akrobatik). Die Milch wird auf diese Weise besser herausgesogen und dadurch löst sich die Blockierung besser. Sanfte Massage kurz vor oder während des Stillens kann ebenfalls hilfreich sein. Häufiges Stillen (oder abpumpen) rund um die Uhr ist nötig, damit die Milch in der erkrankten Brust am Fließen gehalten wird. Und nochmals: Ganz wichtig ist Ruhe, Ruhe und nochmals Ruhe. Sobald Symptome wie Schüttelfrost, Fieber, Gliederschmerzen oder Kopfschmerzen usw. dazu kommen, sollte unverzüglich eine Ärztin/Arzt hinzugezogen werden. Auch wenn sich die Verhärtung nicht innerhalb von ein bis zwei Tagen bessert, sollte die Brust ärztlich untersucht werden (Frauenärztin/arzt oder Hausärztin/arzt). Manchmal kommt es auch zu einem Milchstau weil sich ein Pfropf in der Öffnung eines Milchgangs bildet. Wenn der Pfropf aus der Brustwarze herauskommt, sieht er wie Kristall oder ein Sandkorn aus, manchmal auch wie ein dünnes Spaghetti. Abhilfe im akuten Fall schaffen sanfte Massage und die Anwendung von feuchter Wärme und anschließende Entleerung der Brust durch das Baby oder eventuell Abpumpen oder Handausstreichen. Außerdem solltest Du auf eine absolut korrekte Anlegetechnik achten und direkt bei den allerersten Anzeichen für einen Milchstau mit der Behandlung (feuchte Wärme vor dem Stillen, unterstützende Massage, RUHE usw.) beginnen. Die andere Möglichkeit ist ein sogenanntes „weißes Häutchen" oder „weißes Bläschen". Ein weißes oder klares Bläschen auf der Brustwarze kann durch einen verstopften Milchgang oder durch Haut, die einen Milchgang verschließt, verursacht werden. Weiße oder klare Bläschen auf der Brustwarze (auch Milchbläschen genannt), können durch einen Pfropfen entstehen, wenn zum Beispiel ein Körnchen oder eingedickte Milch den Milchfluss in der Nähe der Brustwarzenöffnung blockiert oder eine dünne Hautschicht die Öffnung eines Milchgangs von außen versperrt. Ob das weiße oder klare Bläschen durch einen Pfropfen im Milchgang oder durch ein die Öffnung blockierendes Häutchen verursacht wird, die Behandlung ist die gleiche. Du solltest warme Kompressen auflegen, um das Bläschen zu erweichen und dann sofort das Baby an die Brust anlegen. Dabei muss sorgfältig auf eine gute Stillhaltung und korrektes Ansaugen geachtet werden. Die Hitze führt dazu, dass sich der Milchgang leicht ausdehnt, so dass er für den Pfropfen durchgängig werden kann. Liegt die Ursache des Problems in einem Häutchen über dem Milchgang, wird dieses sich durch die Hitze ausdehnen und dünner werden. Sobald Wärme angewendet wurde, wird der Milchspendereflex zusammen mit der Saugtätigkeit des Babys in den meisten Fällen ausreichen, um das Bläschen zu öffnen. Danach können die für wunde Brustwarzen empfohlenen Maßnahmen dabei helfen, die Heilung zu beschleunigen. Wenn die oben beschriebene Behandlung keine schnelle Erleichterung bringt, reicht meist eine einmalige Öffnung des Bläschens mit einer Kanüle (bitte mit dem Arzt besprechen). Wichtig ist, dass beim Auftreten dieses Problems möglichst bald reagiert wird, um einen Milchstau und ev. daraus resultierende Probleme zu vermeiden. Zusätzlich sollte auf eine möglichst korrekte Stillhaltung und richtiges Anlegen geachtet werden. Die Theorien über die Entstehung solcher Bläschen sind nicht ganz einheitlich, doch es könnte sein, dass der epidermale Wachstumsfaktor eine Rolle spielt. Es gibt einen ziemlich deutlichen Zusammenhang zwischen dem Auftreten von solchen Bläschen und Stress und deshalb ist es ganz wichtig, dass Du versuchst, Stress und Belastungen so weit wie irgend möglich zu reduzieren. Schau ob Du jemanden findest, der dir etwas abnimmt, nimm wirklich jede Hilfe an. Ich hoffe, ich konnte ein wenig weiterhelfen. LLLiebe Grüße Biggi


CrazyMel

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Hallo, danke für die Antwort, aber leider hilft mir das nicht viel. Ich habe die Schmerzen auch ohne Milchstau... Oder ich hätte dann einen den ich nicht spüre? Das kann ich mir kaum vorstellen... Ich habe sämtliche Stellungen ausprobiert sogar im Vierfüßlerstand. Und es ist ja auch nur rechts. Die erwähnten Maßnahmen haben leider alle keine Wirkung gezeigt. Ich bin echt am verzweifeln. Aber wenn das so weiter geht muss ich wohl doch abstillen :(


Biggi Welter

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Liebe CrazyMe, eine Brustentzündung muss nicht unbedingt ein Stau sein und nicht jeder Stau ist tastbar! Bitte geh zum Arzt und probiere die Tipps. Biggi


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