Frage: Galaktogoga

Liebe Biggi, ich habe schon mal hier geschrieben wegen meiner Sorge, ich könnte zu wenig Milch haben. Nach deiner Antwort habe ich mir, wie du empfohlen hattest, eine Stillberaterin gesucht und zu diesem Zweck der Stillgruppe einer Klinik angeschlossen. Die Stillberaterin hatte mir dann MCP empfohlen, um die Milchmenge zu steigern. Ich habe mich schon gewundert, weil ich überall nur Domperidon lese und MCP eher das last Resort sei - aber ich habe das gemacht, was sie gesagt hat. Es hat auch funktioniert und ich hatte nach 3 Tagen mehr Milch und das erste Mal wirklich das Gefühl, mein Kind wird satt. Nun sagte die Beraterin, dass ich das MCP nach 3 Tagen absetzen soll. Hab ich gemacht, das war am Sonntag und ich habe bereits wieder den Eindruck, dass die Milch weniger wird, obwohl ich meine Maus alle 2-3h anlege und sogar nachts den Wecker stelle, damit sie auch ja keine Mahlzeit verschläft. Die Brust ist danach nicht vollständig leer, aber doch viel weicher als vorher. Das Pumpen habe ich aufgegeben und möchte es möglichst nicht mehr anfangen; ich habe schon voll den Widerwillen gegen die Pumpe entwickelt und merke, dass es immer schlechter funktioniert und ich sogar bei voller Brust kaum mehr was rausbekomme… Meine Frage ist nun: nimmt man MCP wirklich nur 3 Tage? Wie lange soll der Effekt denn halten? Und soll ich nicht einfach auf Domperidon umsteigen? Das ist doch besser fürs Baby, oder? Ich möchte natürlich möglichst gar keine Medikamente nehmen, aber ich habe schon alle natürlichen Mittel ausprobiert bzw. nehme sie noch, ohne durchschlagenden Erfolg Vorne Dank wie immer für deine Hilfe! Liebe Grüße, yumi

von Yumiko am 28.09.2023, 23:23



Antwort auf: Galaktogoga

Liebe yumi, wenn die Milchmenge gesteigert werden soll, dann muss das Kind häufiger angelegt werden oder - wenn die Situation es erfordert - zusätzlich abgepumpt werden.

Zaubermittel, die die Milch einfach so fließen lassen, gibt es leider nicht.

Das Mittel kann kurzfristig einsetzt werden, kann allerdings nicht auf Dauer die Milchmenge steigern.

http://www.embryotox.de/domperidon.html 

Mehr dazu kann und darf ich nicht sagen, weil wir hier nicht medizinisch beraten dürfen. Wurde den die Anlegetechnik überprüft? Wie oft in 4 Stunden legst du an? Bekommt das Baby einen Schnuller oder die Flasche? Wie ist die Zunahme?

 Liebe Grüße, ich freue mich auf deine Antwort 
Biggi

von Biggi Welter am 29.09.2023



Antwort auf: Galaktogoga

Guten Morgen liebe Biggi, Ja es wurde geschaut wie sie angelegt wird, die Stillposition wurde überprüft… es gab ein paar kleine Verbesserungen, aber das ist schon eine ganze Weile her. Zur Vorgeschichte nochmal, wir hatten anfangs Probleme weil die Kleine wegen starker Gelbsucht behandelt werden musste und wochenlang noch sehr müde und trinkschwach war, deswegen wurde sie auf Geheiß der Ärzte zugefüttert (Flasche). Wir haben dann bis zur 4. oder 5. LW die Zufütterung ausgeschlichen und seither stille ich voll. sie ist jetzt 11 Wochen alt. Sie nimmt aber relativ langsam zu (laut Stillberaterin tendenziell zu wenig (wog mit 10 Wochen 5,1 kg bei 3,6 kg Geburtsgewicht, niedrigstes Gewicht war 3,26 kg). Außerdem wirkt sie oft sehr hungrig nach dem Trinken und weint. Ich weiß, dass Clustern normal ist, aber sie macht es wirklich den ganzen Tag, und ohne dass die Milchmenge dadurch mehr zu werden scheint… ich lasse sie nach Bedarf stillen, so oft sie will, und so lange sie will (ich hab in den letzen 3 Monaten wenig und nur kurz das Haus verlassen. Ist okay für mich, wenn sie das braucht, aber ich habe Angst, dass sie Hunger hat, das finde ich viel schlimmer als das Gewicht, das find ich eigentlich ganz okay und nicht so besorgniserregend wie die Stillberaterin es offenbar empfindet…). Sie trinkt quasi dauernd, die Pausen sind zwischen 30-60 Minuten. Über Wochen habe ich nach dem Trinken noch abgepumpt, aber das habe ich dann nicht mehr geschafft, weil ich allein zuhause war und die Pausen zu kurz… habe auch immer Sorge gehabt, dass nichts mehr da ist, wenn sie dann wieder kommt. Seit ich die Flasche weggelassen habe, nimmt sie nämlich auch keine Flasche mehr, und Schnuller haben wir gar nicht erst angefangen. Becher, Löffel, Brusternährungsset lehnt sie alles ab. Anhand einer online Beratung konnte ich bereits meine Stillposition korrigieren (bequemer) und habe die Anlegetechnik auf das Asymmetrische Anlegen korrigiert, was super funktioniert. Ich habe es mit Wechselstillen und Ausstreichen probiert. Ich nehme Malzbier, alkoholfreies Bier, Tee mit Bockshornklee, Piulatte. Die Vasospasmen, die ich seit kurz nach dem Milcheinschuss habe, behandle ich mit Calcium (2000), Magnesium (1000), Lecithin (2400), Vit B6 (125) und MamBiotic, außerdem Wärme und Massage vor dem Stillen. Die Live-Stillberaterin kam dann in der 8. LW dazu. Sie sagte, meine Maus sei sehr zart, die wöchentliche Zunahme an der untersten Grenze und meine Brust schon zu weich für die 8. LW. Alles in allem meinte sie, ich würde wohl immer noch zu wenig Milch produzieren, und da die Maus dann trotz weiterhin Dauerstillen in den nächsten Wochen auch tatsächlich noch weniger zugenommen hatte (100g), wollte sie MCP versuchen. Nach 3 Tagen hatte ich wirklich mehr Milch, die Brust war plötzlich wieder prall und die Kleine trinkt seither ruhiger und wirkt zufrieden. Sie schläft satt ein, und nicht verschwitzt und erschöpft, und wenn sie dann wieder aufwacht ist sie gut gelaunt und weint nicht sofort wieder. Sie will jetzt zwar nicht mehr Dauerstillen, aber ich lege sie trotzdem noch mindestens alle 2, maximal 3 Stunden an und nachts auch alle 2-3, dazu wecke ich sie sogar. Seit ich das MCP weggelassen habe, merke ich aber, dass abends die Brust wieder „leer“ ist und der Frust wieder da… Ich weiß nicht, was ich am konservativen Management noch verbessern kann? Und der Effekt des MCP war wirklich verblüffend… Aber wenn du noch Ideen hast? Liebe Grüße, Yumi und die kleine Maus

von Yumiko am 29.09.2023, 09:21



Antwort auf: Galaktogoga

Ah, und noch ein Nachtrag: sie hat seit der 4. LW mindestens 5-6 volle Pipiwindeln und 2-3x täglich Stuhlgang. Sie hat immer sehr viel gelben flüssigen Stuhl, teils so dass die Windel ausläuft. Außerdem hat sie auch immer wieder Blähungen. Wie kann sie denn soviel in die Windel packen, wenn sie zu wenig trinkt? Kann das ein Anzeichen einer Unverträglichkeit sein oder so? Ich dachte, vielleicht sollte ich mal die Milchprodukte weglassen? Ansonsten esse ich schon eher „Reizarm“ wegen ihren Koliken…

von Yumiko am 29.09.2023, 09:28



Antwort auf: Galaktogoga

Liebe Yumi, was du jetzt dringend brauchst, ist eine professionelle Unterstützung vor Ort! Du solltest dich noch einmal an eine Stillberaterin vor Ort wenden, die dich beim Stillen sehen kann und so feststellen kann, ob dein Baby korrekt an der Brust saugt oder vielleicht doch ein Saugproblem vorliegt, das behandelt werden müsste.Gerade auch die Blähungen könnten darauf hindeuten. Adressen von Stillberaterinnen findest du im Internet unter: http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC). Die Vorstellung, dass die Brust (ähnlich wie eine Flasche) nach dem Stillen leer ist und erst wieder aufgefüllt werden muss, ist so nicht richtig. Zwar wird zwischen den Stillmahlzeiten Milch produziert, der Hauptanteil der Milch wird jedoch erst während des Stillens gebildet. Das Saugen des Kindes gibt das entsprechende Signal zur Milchbildung, der Milchspendereflex wird dann ausgelöst. Deshalb ist es auch falsch zwischen den Stilmahlzeiten eine längere Pause einzulegen, damit sich die Milch in der Brust sammelt, sondern es muss häufiger angelegt werden, um die Milchmenge zu steigern. Ich würde dir zunächst empfehlen, deinem Baby eine Kalorienbombe aus Muttermilchsahne zu geben, das gibt den Kleinen meist einen wirklich guten Zunahme- und Entwicklungskick. Schau, dass du Milch ausstreichst oder abpumpst, die du in 10 ml Spritzen aufziehst und dann kopfüber in ein Glas stellst (also mit der Spitze nach unten). Lass aber ein bisschen Luft, denn die Schwerkraft wird den Kolben vielleicht etwas weiter in die Spritze drücken... oben auf der Milch wird sich eine Fettschicht absetzen, der Muttermilchrahm. Nach ca. 2 Stunden kannst du den wässrigen unteren Teil der Milch ausdrücken und deinem Kind die verbleibende Sahne in den Mund träufeln. Statt mit leeren Spritzen kannst du natürlich auch mit einer Tasse arbeiten, in die du die gewonnene Muttermilch gibst. Oben wird sich der fetthaltige Rahm absetzen, du kannst ihn mit einem Löffel abschöpfen und deinem Baby geben. Wenn du das 3-4 Tage lang machst (je mehr, desto besser), wird dein Baby ganz sicher einen Schub machen. Und wegen dem Stuhlgang brauchst nur dir keine Sorgen machen, der darf so sein. Probier es mal aus und melde dich dann! Liebe Grüße Biggi

von Biggi Welter am 29.09.2023



Antwort auf: Galaktogoga

Liebe Biggi, Vielen Dank für deine Antwort! Die Blähungen liegen laut Stillberaterin auch daran, dass sie oft so unruhig trinkt und vor allem abends während einer Mahlzeit ständig an- und abdockt, die Brustwarze ablutscht, die Lippen schmatzt… laut ihr ein Zeichen von Unzufriedenheit wegen zu wenig/zu langsamen Milchfluss (denn sie macht es nur wenn die Brust sich leer anfühlt). Ich lasse sie dann zwischendurch auch oft aufstoßen. Leider haben die Beraterinnen der LLL bei mir in der Nähe keine Kapazitäten mehr… aber ich versuche es weiter. LG Yumi

von Yumiko am 30.09.2023, 11:02