Frage: Ernährungsumstellung Stillzeit

Hallo Frau Welter, ich habe im Juli meinen Babymann entbunden und es war alles perfekt. Zu Beginn der Schwangerschaft habe ich wegen einer reaktiven Hypoglykämie ständige Übelkeit und Hunger gehabt. Ich musste zwangsweise, um überhaupt etwas essen zu können, auf die Paleo-Ernährung umsteigen. Nach dem sich alles normalisiert hatte, habe ich hin und wieder alltägliche Dinge gegessen. Durch die entstandene Ketose durch das viele Fett und Eiweiß, habe ich einiges an Kilos verloren in der Schwangerschaft. Nun zu meinem Problem. Ich vertrage einfach keine Getreidesorten mehr. Wirklich keine. Weder Urkorn, noch Dinkel oder irgendwas. Mein Körper will all das einfach nicht. Ich habe Magenschmerzen, Völlegefühl, einen dicken Bauch(trotz Rektusdiastase-morgens ist mein Bauch nicht dick, hart und gewölbt) und ekelhafte Blähungen(tut mir sehr, dass ich das hier beschreibe). Ich muss zwangsläufig meine Ernährung wie zu Beginn meiner Schwangerschaft wieder umstellen. Ich habe nur gute Erfahrungen gemacht und es ging mir immer super. Da ich aber meinen Babymann vollstille und etwas Übergewicht habe, werde ich auf lange Sicht, abnehmen. Aber ich möchte weiter stillen und gleichzeitig aber mir selbst helfen. Wie kann ich das angehen, ohne meinem Kleinen die ganzen Toxine mit einem Mal zu geben? Freundliche Grüße und vielen Dank

von LichtUndLiebe am 28.11.2023, 14:35



Antwort auf: Ernährungsumstellung Stillzeit

Liebe LichtUndLiebe, früher wurden große Warnungen ausgesprochen, mittlerweile gibt es neuere Untersuchungen, die keinen Zusammenhang mehr zwischen dem Abbau der Fettdepots und dem Schadstoffgehalt der Muttermilch finden konnten. Selbstverständlich kann eine stillende Mutter auch Gewicht abnehmen und etwas für ihre Figur tun. Statistisch gesehen erreichen stillende Frauen ohnehin ihr Vorschwangerschaftsgewicht schneller wieder als nicht stillende Frauen und auch eine Abnahme unter das Vorschwangerschaftsgewicht ist möglich. Blitz und Modediäten sowie ein schneller Gewichtsverlust sind bei stillenden Müttern nicht unproblematisch. Echte Fastenkuren und Fastentage sind in der Stillzeit in jedem Fall nicht sinnvoll. Zwar gibt es inzwischen neuere Untersuchungen, die keinen Zusammenhang mehr zwischen dem Abbau der Fettdepots und dem Schadstoffgehalt der Muttermilch finden konnten. Dennoch ist es besser langsam abzunehmen und so auch dem JoJo Effekt auszuweichen. Auch Trennkost ist nicht empfehlenswert (u.a. da bei dieser Ernährungsform Blutzuckerschwankungen auftreten können). Eine stillende Frau sollte ihre tägliche Kalorienmenge nicht unter 1800 Kalorien sinken lassen und nicht mehr als 500 g pro Woche (2 kg im Monat) abnehmen. Vermag die Ernährung der Mutter den Mehrbedarf an Eiweiss, Vitaminen, Mineralstoffen und Energie nicht zu decken, dann erfolgt die Milchbildung zu Lasten der Frau. Sind die Reserven der Frau erschöpft, wie bei schwer unterernährten Frauen, wird die Muttermilch vor allem in Bezug auf die Menge beeinflusst. Zu qualitativen Veränderungen kommt es nur in geringem Maß. Obwohl sich Frauen in verschiedenen Ländern und unterschiedlichen Kulturen sehr unterschiedlich ernähren gibt es so gut wie keine Unterschiede in der Zusammensetzung der Muttermilch. Es ist sehr schwierig bis unmöglich, die Milchzusammensetzung deutlich über die Ernährung zu beeinflussen. Dies mag ein Schachzug der Natur sein, um das Überleben des Babys zu sichern. Ich wünsche dir von Herzen, dass es dir ganz schnell besser geht! Lieben Gruß Biggi

von Biggi Welter am 28.11.2023