Hallo zusammen
Erst einmal wollte ich ein dickes Lob aussprechen. Ich lese immer wieder gern in den Fragen und vor allem eure Antworten. Sie helfen mir die anstrengenden Zeiten zu überstehen und geben mir oft wieder Sicherheit, wenn andere mich ungefragt mit "Erziehungstipps" bombardieren, wenns grad mal nicht so toll läuft.
Ich stille meine Tochter 4,5 Monate alt voll. Ich habe nun versucht sie an die Flasche (mit Bio-Premilch) zu gewöhnen (Ich möchte gern wieder 1 Tag in der Woche arbeiten gehen). Es war nicht viel Milch, 30ml und einiges spuckte sie wieder aus. Sie hatte am Nachmittag dann Blut in der Windel. Wir hatten das schon ein paar Mal (so alle 1-2 Monate mal, trotz Muttermilch) und es war nach 2 Windeln wieder weg. Sie hatte schon immer recht Probleme mit der Verdauung (schmerzhafte Blähungen, Spucken, Übergeben). Mittlerweile ist es aber besser und sie scheint auch keine Schmerzen zu haben. Ich mache mir aber doch jedes Mal Sorgen, dass etwas nicht stimmt. Woran würde ich denn eine Laktoseunverträglichkeit erkennen?
Danke für eure Antwort :-)
von
FrischeMama12
am 29.10.2012, 16:08
Antwort auf:
Blut in der Windel
Liebe FrischeMama12,
das Hauptkohlehydrat der Muttermilch ist Laktose. Hätte das Kind also eine Laktoseunverträglichkeit - die bei Babys so gut wie ausgeschlossen ist, es sei denn das Kind hätte eine Galaktosämie (die aber wiederum ausgeschlossen werden kann, denn dann wäre ihr Kind inzwischen extrem krank oder sogar schon tot, wenn sie nicht erkannt worden wäre).
Blut im Stuhl ist ein relativ häufiges Problem. Allerdings muss man sagen, dass auch nicht gestillte Kinder nicht selten Blut im Stuhl haben.
Die Ursache für Blut im Stuhl kann eine eosinophile Colitis sein, die durch bestimmte Nahrungsmittel, die die Mutter zu sich nimmt über die Muttermilch ausgelöst werden kann. In vielen Fällen kann eine deutliche Besserung oder ein vollständiges Verschwinden der Symptome durch eine Diät der Mutter erreicht werden kann.
Sehr oft ist Kuhmilch der Auslöser, es können aber auch andere Nahrungsmittel sein. Die Suche gleicht hier oft einem Detektivspiel.
Es kommt immer wieder einmal vor, dass ein voll gestilltes Kind Blutspuren im Stuhl hat und nicht immer lässt sich eine Erklärung dafür finden. Die Aussage des Kinderarztes deckt sich mit der allgemeinen Meinung, dass es keinen Anlass zum Eingreifen oder gar zum Abstillen gibt, wenn das Kind weiterhin gut gedeiht. Die Umstellung auf künstliche Säuglingsnahrung ist auch keine Garantie, dass es dann nicht zu solchen Blutungen kommt, im Gegenteil solche Blutungen werden bei nicht gestillten Kindern häufiger beobachtet, da Kuhmilch (auf der künstliche Säuglingsnahrung basiert) Fissuren in der Darmwand hervorrufen kann (Woodruff, 1977).
In wie weit Sie jetzt darüber nachdenken sollten, auf Kuhmilch und Kuhmilchprodukte in Ihrer Ernährung zu verzichten, müsste in einer individuellen Beratung, zu der auch eine Ernährungsberaterin hinzugezogen werden sollte, entschieden werden.
Zunächst einmal muss bei einem solchen Verdacht ALLES weggelassen werden, was in irgendeiner Form mit Kuhmilch zu tun hat. Milch, Käse, Sahne, Joghurt, Schokolade ... Es ist dann wichtig die Etiketten von Nahrungsmitteln sorgfältig zu lesen, denn es ist schon sehr erstaunlich wo überall Milcheiweiß drin steckt (z.B. auch oft in Wurst).
Da dies eine enorme Einschränkung des Speiseplanes bedeutet, sollte eine solche Auslassdiät niemals auf eigene Faust und schon gar nicht so einfach über einen längeren Zeitraum gemacht werden, sondern möglichst immer mit einer Ernährungsberaterin abgesprochen werden, um Mangelerscheinungen zu vermeiden.
Nach einiger Zeit kann vorsichtig versucht werden, ob zum Beispiel Butter (die fast kein Milcheiweiß enthält) oder Sahne vertragen werden. Auch gesäuerte Milchprodukte (Quark, Joghurt) können nach einiger Zeit eventuell behutsam ausprobiert werden.
Sehr gut beschrieben inklusive einem Behandlungsschema wird das Thema in dem Artikel von Kewitz und Radke "Blut im Stuhl bei voll gestillten, reifen, gesunden Neugeborenen und Säuglingen bis 6 Monate"
http://www.velb.org/docs/ls-3_2005-blut-im-stuhl.pdf
Ich würde jetzt erst einmal abwarten, vielleicht ist auch einfach eine kleine Ader geplatzt und dann würde ich den Arzt fragen, zu welcher Säuglingsmilch er raten würde.
Lieben Gruß
Biggi Welter
von
Biggi Welter
am 29.10.2012
Antwort auf:
Blut in der Windel
Danke für die Antwort. Milch trinke ich eigentlich schon die ganzen 4 Monate...am meisten morgens im Kaffee und sonst weniger. Und sie hatte das Blut nicht, auch wenn ich mal mehr Milchprodukte gegessen hab. Gestern habe ich ihr bereits ein wenig von der Säuglingsmilch gegeben, da war nichts. Auf Kuhmilch könnte ich leicht verzichten, mein Ehemann lebt vegan. Ob sich das in der Stillzeit einfach auf Verdacht gut macht, weiss ich allerdings nicht
:-)
Vielleicht sollte ich einfach die Säuglingsmilch weglassen und das arbeiten gehen noch etwas hinauszögern, das würde bestimmt gehen.
von
FrischeMama12
am 29.10.2012, 20:48
Antwort auf:
Blut in der Windel
Liebe FrischeMama12,
ich würde jetzt wirklich erst einmal abwarten, vielleicht war es wirklich nur ein kleiner Riss. Eine Auslassdiät sollten Sie keinesfalls starten und wenn dann nur unter fachlicher Anleitung (um eine Mangelversorgung auszuschließen).
LLLiebe Grüße,
Biggi
von
Biggi Welter
am 29.10.2012
Antwort auf:
Blut in der Windel
Natürlich würde ich nicht einfach irgendwas weglassen, ohne Beratung. Scheint nur ein Riss gewesen zu sein, ist jetzt weg. Er beunruhigt mich nur, weil sie es immer mal hat. Meistens ist es in 2 Windeln und dann ist nicht mehr. Danke für eure Antwort!
von
FrischeMama12
am 01.11.2012, 17:52