Mitglied inaktiv
Sehr geehrter Dr. Bluni, ich bin in der 21.SSW und erwarte Zwillinge. Aufgrund eines Nackenödems wurde bei mir einer Amniozentese beider Kinder gemacht. Leider war der Befund bei einem Zwilling auffällig und ergab eine Trisomie 18. Jetzt weiß ich gar nicht mehr was ich machen soll. Jeder sagt etwas anderes. Wenn man bei dem kranken Kind jetzt ein Fetozid durchführen würde, wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass das andere Kind gesund überlebt (beide Kinder haben eine eigene Fruchthöhle und eine eigene Plazenta). Gibt es Probleme, wenn ein Kind im Bauch stirbt. Mein Gyn hat mir gesagt, dass viele Kinder mit Trisomie 18 noch im Mutterleib sterben. Aber was geschieht denn dann mit dem gesunden Kind? Kommt dann automatisch die Geburt in Gange? Traurige Grüße Paulaemma
Liebe Paula, das ist sicher eine sehr tragische Situation, die zum Glück nur sehr selten vorkommt. Als Hilfe und Stütze in Ihrer Entscheidungsfindung wird Ihnen sicher die entsprechende Einrichtung fachlichen Rat zuteil werden lassen. Es ist richtig, dass die Kinder mit der Trisomie noch während der Schwangerschaft versterben können, aber sie können auch bis zur Geburt weiterleben, wobei sie dann meist schnell versterben. Das zahlenmäßige Risiko für den anderen Kind im Fall eines gezielten Fetozid des erkrankten Kindes kann ich Ihnen nicht nennen. Dieses ist in der 21. SSW sicher erhöht. Genaue Zahlen werden Ihnen die Spezialisten vor Ort nennen können. Wenn es Zwillinge in getrennten Fruchthöhlen und mit verschiedenen Plazenten sind, so ist dieses im Hinblick auf die geplante Maßnahme zumindest von Vorteil. Ich hoffe, dass Sie nach eingehender Beratung die für Sie beste Entscheidung treffen werden, und dass der weitere Verlauf wunschgemäß sein wird. VB
