Tollpatsch
Hallo Dr. Bluni ich hatte gestern VU und meine FA meinte ich solle in der 21ssw bitte eine organdiagnostik und einen doppler machen lassen. mein blutdruck lag bei 140/80, ich habe eiweiß im urin (++) und leide unter adipositas. diese aussage, auch wenn sie meinte zur sicherheit, hat mich doch sehr verunsichert. Danke
Hallo, 1. zunächst mal ist es wichtig, darauf zu verweisen, dass in dieser Situation immer der Blick des erfahrenen Facharztes gefragt ist. Denn diese Symptome können auch im Zusammenhang mit einer bestimmten Vorgeschichte, einer aktuellen Situation und/oder einem erhöhten Blutdruck eine ganz andere Bedeutung bekommen, als wenn man sie isoliert voneinander betrachtet. 2.dieses kann immer nur Ihre Frauenärztin/Frauenarzt vor Ort, auch wenn der Blutdruck im Moment noch als normal zu bezeichnen ist mit 140/80 3. isoliert betrachtet haben die genannten Symptome keine klinische Bedeutung. Bei den Oedemen wird angenommen, dass sie Ausdruck einer gestörten Nierenfunktion sind, in deren Folge es zur Ansammlung von Natrium kommt und somit zur Wassereinlagerung im Gewebe außerhalb der Zellen, was dann zur Gewichtszunahme führt. Wenn kein Bluthochdruck oder eine Eiweißausscheidung vorliegen, dann stellen die alleinigen Ödeme keinen Risikofaktor dar. Wechselduschen und Schwimmen sind hilfreich, da durch den hydrostatischen Druck des Wassers die Ödeme zurückgedrängt werden können. Die Erfahrungen haben gezeigt, dass eine gute, ausgewogene Ernährung mit eiweißreicher, kalorienreicher und keineswegs salzarmer Kost, einen positiven Einfluss auf den Verlauf der Schwangerschaft hat und das Auftreten einer Präeklampsie in vielen Fällen zu verhindern oder zu lindern hilft. Selbst bei schon bestehenden Beschwerden, vor allem Ödemen, können diese erheblich gemindert werden. Die bisher übliche Behandlung mit Reis-/Obsttagen, salzarmer und flüssigkeitsreduzierter Kost sollte von jeder werdenden Mutter strikt abgelehnt werden, da sie nicht hilft und die Erkrankung sogar noch verschlimmern kann. Entwässerungsmittel dürfen schon seit 1986 nicht mehr eingesetzt werden, auch pflanzliche Entwässerungsmittel, wie zum Beispiel Brennesseltee usw., sollten nicht stattdessen benutzt werden. Nicht unerwähnt bleiben, sollten Möglichkeiten der Akupunktur, mit der Ödeme auch behandelt werden können. VB