Frage im Expertenforum Schwangerschaftsberatung an Dr. med. Vincenzo Bluni:

Zu kurzer Oberschenkelknochen, ist etwas nicht ok?

Dr. med. Vincenzo Bluni

Dr. med. Vincenzo Bluni
Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe

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Frage: Zu kurzer Oberschenkelknochen, ist etwas nicht ok?

Mitglied inaktiv

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Hallo Dr. Bluni, ich mache mir einige Sorgen, zugegebernermaßen recht zeitversetzt, denn es geht um das 3. Screening, welches bei mir in der 31+5 gemacht wurde. (Inzwischen bin ich 35+1). Im Ausdruck, den der Arzt in den Mutterpass geheftet hat sind folgende Werte angegeben: BIP 8,27 (entspricht 31w1t+-16t) ok FRO 10,47 ( entspricht 32+6) das ist doch schon mal etwas zu groß, oder? KU 29,64 (30+2) ein wenig hinten dran... THQ 7,56 (30+3) auch hinten dran... AU 23,26 (30+2) auch hinten dran... FL 5,48 (29+3) viel zu klein!!! Im Schnitt liegt sie ja eine Woche zurück (obwohl FRO eine Woche zu weit ist, das ist doch der Kopf???), aber die Länge des Oberschenkelknochens ist doch viel zuuu klein! Ist etwas nicht ok mit dem Baby? Meine Arzt hat mich zum Doppler geschickt, der Arzt meinte dann nur "was soll die Panik, ist doch alles in Ordnung, das Kind ist zeitgerecht entwickelt". Daher machte ich mir keine Sorgen, aber das kann doch nicht zeitgerecht sein? Das Kind wäre doch viel zu klein (ich selbst bin 1,60 mein Mann 1,85)...liegt es daran, dass ich im April 4 Tage an der Tokolyse war und das Kind vielleicht Schaden genommen hat? Soll ich einen weiteren Ultraschall machen lassen? Viele Grüße Sanja


Dr. med. Vincenzo Bluni

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Hallo Sanja, 1. wenn Sie einmal mal auf die Seite http://www.rund-ums-baby.de/40_wochen/bilder_und_daten.htm gehen, finden Sie Bilder und Daten zum Verlauf der Schwangerschaft. Dort sind die jeweiligen Mittelwerte der wichtigsten Ultraschallmaße zu finden. Dabei kann es natürlich immer mal Abweichungen nach oben oder unten geben. Kleinere Abweichungen von etwa einer Woche sind häufig harmlos und nicht beanstandenswert Allerdings empfiehlt es sich, bei solchen Abweichungen zunächst die untersuchende Frauenärztin oder Frauenarzt zu fragen, da nur sie / er zum individuellen Verlauf und zur individuellen Interpretation der Ultraschallwerte eine Auskunft geben kann. Eine Interpretation vorgegebener Werte, ohne, dass man den Gesamtzusammenhang und den Ultraschallbefund kennt, kann ein Außenstehender allerdings nicht vornehmen. Dieses sollte und kann auch nur der durchführende Arzt. Dieses allein schon deshalb, um Missinterpretationen, die sich hier ergeben können, zu vermeiden. Vielen Dank für Ihr Verständnis. 2. gewisse Differenzen im Ultraschall können sich natürlich zu jedem Zeitpunkt der Schwangerschaft ergeben, ohne dass dem automatisch eine klinische Bedeutung zukommen muss. Wichtig ist die Ausprägung der Differenz, ob diese schon seit Beginn der Schwangerschaft vorhanden war und die Tatsache, ob diese Differenz im Laufe der Zeit zunimmt. Zeigen sich erhebliche Differenzen in den Messungen oder in dem ein oder anderen Maß und war die frühe Berechnung des Schwangerschaftsalters korrekt, ist immer die Frage, warum das Kind kleiner oder größer =leichter oder schwerer! ist bzw. warum das ein oder andere Maß deutlich abweicht und je nach Ausprägung würde man einen solchen Befund kurzfristig kontrollieren und bei erheblicher Abweichung die genaue Ursache abklären. Bei größeren Abweichungen, kann dieses ansonsten zu Beginn der Schwangerschaft ein Hinweis auf eine nicht reguläre Entwicklung des Feten auch genetisch bedingt sein; im weiteren Verlauf unter anderem auch mal Ausdruck einer nicht ausreichenden Versorgung des Kindes oder einer verminderten Funktionsleistung der Plazenta sein. Hierbei würde aber die Kontrolle per Doppler-Ultraschall, ggf. durchgeführt durch einen entsprechend qualifizierten Arzt/Ärztin, schnell Sicherheit verschaffen. Und hier sollte dann zunächst mal diese Kontrolle abgewartet werden, bevor man sich sorgt. 3. ein zu kurzer Oberschenkelknochen (Femur) kann je nach Abweichung als normal eingestuft werden, wenn die Eltern z.B. auch klein sind. Er ist alleine aber noch kein Hinweis auf ein Down-Syndrom. Es gibt so genannte Verhältnisse von biparietalem Durchmesser zu Femur, wo in einigen Studien ein Zusammenhang hergestellt wurde zum Down-Syndrom, aber das wurde von vielen anderen Untersuchern so nicht nachvollzogen. In einer solchen Situation ist sicher ein klärendes Gespräch mit Ihrer Frauenärztin/Frauenarzt sehr hilfreich. Darüber hinaus ist es immer auch wichtig, den restlichen Ultraschallbefund einzuordnen und sich ggf. durch einen Spezialisten für Präntaldiagnostik eine Einschätzung geben zu lassen. VB


Mitglied inaktiv

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'1 Woche' zu klein ist garnix!!!! haben nun mal nicht alle kinder gleich lange beine. gedanken macht man sich so ab 3 wochen zu klein - und selbst da ist es idr nix.


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