Frage im Expertenforum Schwangerschaftsberatung an Dr. med. Vincenzo Bluni:

Zika in Italien

Dr. med. Vincenzo Bluni

Dr. med. Vincenzo Bluni
Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe

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Frage: Zika in Italien

Koschka24

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Hallo Dr Bluni, kann ich jetzt in der Schwangerschaft bedenkenlos in den Mittelmeerraum reisen? Es geht nun im Juni nach Italien. Dort ist die Tigermücke sehr verbreitet, v.a. in Küstennähe und ich habe Bedenken wegen des Zika-Virus. Gibt es dafür Hinweise? Ich werde immer von Mücken gestochen, kann dies leider nicht vermeiden -sicher auch von Tigermücken. Viele Grüße


Dr. med. Vincenzo Bluni

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Hallo, unter der Adresse des European Center for Disease Prevention and Control (ECDC) https://ecdc.europa.eu/en/search?s=zika (European Centre for Disease Prevention and Control, An agency of the European Union. Letzter Abruf 22.07.2018) gibt es für Interessierte aktuelle Informationen zu den Risikosituationen in den jeweiligen Ländern, aber auch Empfehlungen gerade für Paare mit Kinderwunsch, bzw. für Schwangere . Diese Institution gibt zur Frage, wie Paare mit Kinderwunsch, die sich in ZIKA-Risikogebieten aufhalten, u.a. folgende Empfehlung: „Couples who want to conceive should consider the following options to minimise the risk of Zika congenital syndrome if one or both partners have been exposed (i.e. returning from an affected area or having had unprotected sexual contact with a potentially infectious partner): 1.Delay pregnancy for at least eight weeks after symptom onset or last possible Zika virus exposure for women, symptomatic or not 2.Delay conception for a duration of at least six months after symptoms onset or last possible Zika virus exposure for men , symptomatic or not“ Übersetzt heißt das, Paare, die planen, ein Kind zu bekommen, sollten zur Risikoreduktion bei eventueller vorheriger Auseinandersetzung mit dem Virus (was bei einem solchen Reisegebiet nicht auszuschließen ist) 1. die Schwangerschaft um mindestens acht Wochen nach entsprechenden Symptomen oder dem letztmöglichen Kontakt zu diesem Virus verschiedenen, wenn es um die Frau geht, die symptomatisch ist oder nicht ist 2.wenn der Partner im Reisegebiet dabei war und eine eventuelle Auseinandersetzung hatte, sollte sowohl bei Symptomen als aber Symptomfreiheit die Schwangerschaft sogar um sechs Monate verschoben werden Darüber hinaus gibt es von der oben genannten Einrichtung (ECDC) noch die folgenden Empfehlungen: -Für Reisende, die aus entsprechend betroffenen Regionen kommen, wird empfohlen, dass der Partner für einen Zeitraum von mindestens acht Wochen nach der Rückkehr ein Kondom beim Verkehr benutzt, um das Risiko einer sexuellen Übertragung zu reduzieren. -Zeigen sich beim Partner gar Krankheitssymptome die auf eine entsprechende Infektion hinweisen, sollte diese Dauer sogar auf sechs Monate ausgedehnt werden. -Um den Fetus vor einer eventuellen Infektion zu schützen, sollten männliche Partner, die aus entsprechenden Risikogebieten zurückkehren das Kondom über den gesamten Verlauf der Schwangerschaft beim Verkehr benutzen. Allgemeine Informationen zum Thema ZIKA-Virus gibt es natürlich auch beim Robert-Koch-Institut unter der Adresse https://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/Z/Zikaviren/Zikaviren.html (letzter Abruf 22.07.2018) Diese Einrichtung empfiehlt hinsichtlich der Abklärung einer ZIKA-Virus-Infektion dann eine differenzierte Diagnostik, je nachdem, ob entsprechende Symptome aufgetreten sind oder nicht. Dazu sprechen Sie dann bitte mit einem Arzt vor Ort. Eine Übersicht zum Diagnostikablauf finden Sie beim Gesundheitsamt Kassel unter der Adresse http://www.gesundheitsamt.kassel.de/imperia/md/content/cms04/gesundheitsamt/16_08_01_informationen_zika-virus_prof._rabenau_uni_frankfurt.pdf (Stand:01.08.2016, letzter Abruf 22.07.2018) Weitere Informationen zum aktuellen Wissensstand ZIKA gibt es auch bei der Weltgesundheitsorganisation, WHO auf ihren Internetseiten http://www.euro.who.int/de/health-topics/emergencies/zika-virus/zika-virus/frequently-asked-questions-zika-virus-expected-to-spread-in-europe-in-late-spring-and-summer-overall-risk-is-low-to-moderate#page-wrap (letzter Abruf 22.07.2018) Die WHO informiert dahingehend, dass in etwa 18 Ländern Europas die potentielle Möglichkeit eines Ausbruchs dieser Infektion gibt, wovon dann auch Frauen mit Kinderwunsch oder Schwangere betroffen wären. Andererseits gibt es jedoch bis dato keine Empfehlung, dass Frauen, die nicht in diesen Ländern wohnen, diese Länder nicht bereisen dürften. Das Bundesministerium für Gesundheit, Soziales u. Konsumentenschutz teilt hinsichtlich Europa mit: "In Europa traten bisher nur importierte Fälle bei Reise-Rückkehrenden auf.“ Nachzulesen hier: https://www.bmgf.gv.at/home/zika (Stand:04.04.2017, letzter Abruf 22.07.2018) Liebe Grüße VB


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