Frage im Expertenforum Schwangerschaftsberatung an Dr. med. Vincenzo Bluni:

Windei

Dr. med. Vincenzo Bluni

Dr. med. Vincenzo Bluni
Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe

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Frage: Windei

Mitglied inaktiv

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Hallo Herr Dr.Bluni! Ich hatte eine Fehlgeburt in der 7SSW und die Ausschabung am 17.08,und mein Frauenarzt sagte es war ein Windei! Ist das Windei eine Chromosomenstörung?Da ich noch einen Kinderwunsch habe würde es sich wiederholen?Da ich aber schon 41 bin wäre es ein Risiko noch ein Kind zu bekommen?Spielt das Übergewicht was ich habe ,bin Mollig auch eine Rolle?


Dr. med. Vincenzo Bluni

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hallo, 1.ein Windei ist eine frühe Fehlgeburt und ihr liegen die gleichen Ursachen zu Grunde, wie den meisten anderen frühen Fehlgeburten: genetische. 2.sofern die Frau 35 Jahre oder deutlich älter ist und Kinderwunsch besteht sollte man mit ihr schon über die damit verbundenen Risiken für Mutter und Kind sprechen und dazu gehört eben auch das Thema Pränataldiagnostik: Bei entsprechendem Wunsch der Schwangeren/ des Paares sollte über die Möglichkeit einer Genetischen Beratung ebenso gesprochen werden, wie über die Möglichkeiten der invasiven (Amniozentese oder Chorionzottenbiopsie) und nichtinvasiven Verfahren der Pränataldiagnostik, wie die Nackentransparenzmess und das Ersttrimeesterscreening. Den Triple-Test muss man hier leider auch erwähnen, wenn auch nicht empfehlen, da über ihn in jedem Fall aufzuklären ist. Dazu gehört dann aber auch die Beratung über die Konsequenzen und Risiken der jeweiligen Verfahren, wobei man es letzlich dem Paar überlässt , wie es sich letztendlich entscheidet. Das Risiko für die Geburt eines Kindes mit einer Trisomie 21 ("mongoloide Störung" oder Down-Syndrom) liegt bei einer 25jährigen (keine familiäres Risiko vorausgesetzt) bei 1: 1352, bei einer 30jährigen bei 1:895,bei einer 32jährigen 1:659, bei einer 36jährigen bei 1:280, bei einer 38jährigen 1: 167 und bei einer 40jährigen bei 1:97 und mit 42 Jahren bei etwa 1:55. Ebenso steigt bei einer Frau ab dem 35. Lebensjahr das Risiko für schwangerschaftsspezifische Komplikationen, wozu auch Fehlgeburten gehören, an. Das Risiko einer Fehlgeburt infolge einer Fruchtwasserpunktion oder einer Corionzottenbiopsie liegt in etwa bei 1:100 (in großen Einrichtungen noch darunter), was in etwa dem Risiko einer 40jährigen für die Geburt eines Kindes mit einem Down-Syndrom entspricht. Der betreuende Frauenarzt oder Frauenärztin sollte mit der Patientin diese Dinge individuell beraten und erörtern, so dass die Frau und evt. auch der Partner diese Dinge gut nachvollziehen können, sie über die mögliche Pränataldiagnostik informieren und die Möglichkeit geben, dann eine eigene Entscheidung für oder gegen eine weiterführende Diagnostik zu treffen. Wenn die Frau/die Eltern sich gegen eine invasive Diagnostik wie der Amniozentese oder Chorionzottenbiopsie zum Ausschluss einer Trisomie oder ähnlicher Chromosomenstörungen entscheiden, weil sie das Risiko z.B. für eine Fehlgeburt nicht eingehen möchten, dann ist der Frau sicher in erster Linie die Bestimmung der Nackentransparenz oder das Ersttrimesterscreening zwischen der 11.+14. SSW zu empfehlen. Hierzu finden Sie ausführliche Erläuterungen, wenn Sie die Stichworte in der Suchfunktion auf dieser Seite eingeben. Ansonsten gibt es bei www.praenatal.de dazu ausführliche Beschreibungen,die auch für Laien geschrieben sind. Zusammenfassend steht also zunächst die ausführliche Information der jeweiligen Methoden im Vordergrund. Die Entscheidung selbst kann aber nur das betroffene Elternpaar fällen. VB


Mitglied inaktiv

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Hallo Biene, ich hatte auch schon mal eine FG mit Ausschabung wegen sogenanntem "Windei". Das heißt nichts anderes, als dass sich der Embryo sehr früh schon nicht weiter entwickelt hat, meist noch in einem mikroskopisch kleinen Zellstadium. Dies ist etwas sehr Häufiges und die Hauptursache für Fehlgeburten in JEDEM Alter (ich selbst war 29 damals). Tatsächlich liegt zwar dem Entwicklungsstopp oft ein Gendefekt zugrunde. Die Natur hilft sich in diesen Fällen selbst und entwickelt den Embryo nicht weiter. Dieser Gendefekt ist aber NICHT altersbedingt. Es ist einfach so, dass nicht alle der hunderttausenden von Eizellen, die wir haben, fit sind. Etwa ein Drittel aller Schwangerschaften enden aus diesem Grunde vorzeitig. Meist wiederholt sich das Ganze in der nächsten Schwangerschaft nicht (bei mir ging beim nächsten Mal auch alles gut). Mit dem Gewicht hat das alles übrigens gar nix zu tun! Ich bin inzwischen 38 und hätte gern noch ein weiteres Kind. Ich finde, Du solltest Dich durch die FG nicht abschrecken lassen, die hatte nichts mit Deinem Alter zu tun. Ich drücke uns beiden die Daumen, dass es bald klappt, huh? Liebe Grüße, Bonnie


Mitglied inaktiv

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Hallo Bonnie! Danke für Deine lieben Worte,und die Wissensinformation,ich gebe sicher nicht auf,und ich lebe jetzt in einer 2 Partnerschaft,und wir haben noch einen Kinderwunsch,habe schon eine Tochter mit 17,aber es ist immer wieder schön doch noch ein Kind zu bekommen,Wünsche auch Dir alles Gute und man darf die Hoffnung nie Aufgeben! Liebe Grüße von mir!


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