Jay208
Hallo, Ich habe mich im Stichwortverzeichnis bereits belesen, kann aber keine Antwort auf meine Frage finden. Warum wird bei CMV eine Blutuntersuchung nur bis zur 24. ssw empfohlen? Bzw. Warum empfiehlt Dr. Bluni das hier oft so? Was ist wenn ich mich in der 25. ssw anstecke ohne es zu wissen. Das würde dann ja rein theoretisch nie getestet werden und keiner weiß ob das Baby eventuell Folgeschäden zu erwarten hat. Bin gerade in der Situation mich eventuell bei 24+5 angesteckt zu haben (Speichelkontakt mit 2 jährigem Kind). Vielen Dank.
Guten Morgen Jay208, ich gehe davon aus, dass bei Ihnen bisher keine Antikörper nachgewiesen wurden, also dass bereits ein Test in der Frühschwangerschaft gemacht wurde. Bei Verdacht auf eine CMV-Primärinfektion in der Schwangerschaft soll die labordiagnostische Abklärung durch Bestimmung der CMV-spezifischen Antikörper im Sinne einer Stufendiagnostik mit Kombination verschiedener Testsysteme erfolgen. Dazu gehört u.a. der Nachweis einer sog. CMV-IgG-Serokonversion. Dies erfordert die Verfügbarkeit von sequentiell abgenommenen Blutproben, wovon die initiale Probe CMV-IgG negativ sein muss. Liegt eine archivierte Serumprobe aus der Vorphase vor, so sollte diese für den Nachweis der Serokonversion eingesetzt werden. Etwa drei bis vier Monate nach CMV-Primärinfektion ist aufgrund der Aviditätsreifung der Antikörper ausschließlich hoch avides CMV-IgG nachweisbar. Erfolgt während der Schwangerschaft der Nachweis von CMV-IgG bis zur Gestationswoche 8-10, liegt eine latente CMV-Infektion vor, der Zeitpunkt der CMV-Primärinfektion liegt vor der Konzeption. In diesen Fällen sind keine weitere Untersuchung notwendig. Ab der 21. SSW geht es darum, eine Infektion des Feten zu diagnostizieren. Dies ist ungleich komplexer. Der Nachweis von CMV-DNA und/oder Virus findet im Fruchtwasser satt, soll aber frühestens ab der 21. Schwangerschaftswoche und mindestens 13 Wochen nach Primärinfektion der Schwangeren erfolgen, er zeigt eine fetale Infektion an. Eine eindeutige Korrelation zwischen einer Erkrankung des Neugeborenen und hoher Kopienzahl von CMV-DNA im Fruchtwasser (10.000-100.000 Kopien/ml) besteht aber nicht. Bei sonographischem Verdacht auf eine Infektion (z.B. Hydrops fetalis, Polyhydramnion, Hydrocephalus) kann man auch durch eine fetale Blutanalyse die Diagnose stellen. Dies wird aber in der aktuellen Leitlinie nicht empfohlen und ist sicherlich einem spezialisierten Zentrum vorbehalten. Kurz gesagt: Um eine Infektion beim Kind festzustellen reicht eine Blutanalyse der Mutter ab der 24. SSW nicht aus. Auch die therapeutischen Möglichkeiten sind bislang eher begrenzt. In Studien gibt es vielversprechende Ansätze, welche aber erst in Zukunft ggf in die Leitlinie eingearbeitet werden sollen. Ein hoch komplexes Thema; trotzdem hoffe ich Ihnen mit meiner Antwort geholfen zu haben. Bleiben Sie gesund und hoffnungsvoll. Dr. Christian Karle
Mamamaike
Hallo, nach der 20./24. SSW verursacht das Virus erwartungsgemäß keine Schäden mehr beim Ungeborenen, daher die Empfehlung. Viele Grüße
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