Frage im Expertenforum Schwangerschaftsberatung an Dr. med. Vincenzo Bluni:

Wichtige Frage zu Ringelröteln

Dr. med. Vincenzo Bluni

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Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe

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Frage: Wichtige Frage zu Ringelröteln

Mama_von_zwei

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Sehr geehrter Dr. Bluni, jetzt habe ich schon fast das ganze Forum durchforstet und sooooo viel über die Ringelröteln gelesen, weiß darüber nun bescheid, dennoch habe ich hier einige Fragen, die mich sehr beunruhigen. Denn ich (12.SSW) bin dagegen nicht immun und habe ein Schul- und ein Kigakind. 1. Ringelröteln können ja auch symptomlos verlaufen, d,h. man muss keinen spezifischen Ausschlag erkennen, bzw. manchmal (so sagte mir unsere Kinderärztin mal) bekommen die Infizierten auch nur rote Wangen o.ä. Wie verhalte ich mich nun? Ich kann somit ja nun nie wissen wer es hat und ob es jemand hat. 2. Muss ich mir "nur" Sorgen machen, falls es eines meiner Kinder erwischt, wobei dann erfahr ich es auch erst im nachhinein wenn es nicht mehr ansteckend ist. Man knuddelt und küsst sich ja doch auch mal. 3. Wie hoch ist denn die Ansteckungsrate? 4. Halten Sie es für sinnvoll gelegentlich den Titer überprüfen zu lassen? Oder ist das übertrieben? 5. Wie hoch schätzen Sie generell die Wahrscheinlichkeit ein sich damit anzustecken. Dies ist meine 3. Schwangerschaft. Vor 10 Jahren bei meiner 1. SS hatte ich ja auch bereits in einer Krippe gearbeitet, damals war es noch nicht Vorschrift den Titer zu bestimmen und habe mich nicht angesteckt. In der 2.SS wusste ich den Titer auch nicht und bin ohne Sorge im Kiga ein und aus gegangen und bestimmt gabs da auch mal Ringelröteln. Bin grade sehr unruhig und in Sorge und spiele schon mit dem Gedanken morgen meinen FA anzurufen und ihm diese Sorgen zu schildern und einen Titer bestimmen zu lassen. Oder halten Sie das ohne momentan ersichtlichen Grund für übertrieben. Will ja nicht immer gleich "hysterisch" reagieren, aber ich kann mich grad nicht beruhigen und hab nunmal diese Angst davor. Danke für Ihre Bemühungen schon im Voraus! LG Michèlle


Dr. med. Vincenzo Bluni

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Hallo Michèlle, 1. eine schwangere Frau sollte nicht meinen, sie müsste sich mit Bekanntwerden der Schwangerschaft komplett von der Außenwelt abkapseln, um sich dann nur noch zur Geburt des Kindes rufen zu lassen, da ja da draußen eine Menge potentieller Gefahren vorhanden ist. Leider werden derartige Vorstellungen in zunehmendem Maße durch Veröffentlichungen in allen möglichen Medien – vornehmlich des Internets - und der selbsternannten Expertinnen mehr als geschürt. Und so erleben wir leider immer öfter eine gewisse Form der Hysterie im Hinblick auf potentielle Infektionsquellen in der Umwelt. Dieses bestätigen auch Ihre Ausführungen. Zum Glück können wir hier meist entwarnen. 2. Sie können den Titer zu Beginn der Schwangerschaft bestimmen lassen, es gibt aber keine Empfehlung, dieses bei allen Schwangeren durchführen zu lassen. 3. wenn Sie negativ sind, meiden Sie den Kontakt bekanntermaßen erkrankten Personen, Mehr bleibt Ihnen ja nicht übrig, wenn Sie sich nicht komplett von der Außenwelt abkapseln möchten. 4. Fetale Komplikationen treten hauptsächlich bei mütterlicher Infektion gegen Ende des 1. Trimenons (Schwangerschaftsdrittel) und im 2. Trimenon auf. Hierzu gehören Wassereinlagerung (in ca. 10-15 Prozent der akut infizierten Schwangeren) und in seltenen Fällen eine Fehlgeburt. Im letzten Teil der Schwangerschaft sind kaum mehr Folgen für das Kind zu erwarten. Das Intervall zwischen mütterlicher Infektion und der der kindlichen Komplikation kann zwischen 2 bis 17 Wochen variieren, beträgt aber in 80 Prozent zwei bis vier Wochen. 5.wegen des auch für mit Kindern beschäftigten Schwangeren sehr geringen Risikos, dass es bei einer Erkrankung während der Schwangerschaft zu Schädigung des Feten kommt (bei der in Rede stehenden Beschäftigtengruppe von 2,1 pro Jahr in ganz Deutschland), erscheint zumindest nach Meinung der Experten eine Freistellung von seronegativen Schwangeren nur bei einer bekannten Fallhäufung in der Umgebung gerechtfertigt. (Quelle: Univ. Prof. Dr. rer. nat. Dr. med. F. Hofmann, 2009 Diplom - Chemiker Facharzt für Arbeitsmedizin, Fachbereich D / Abt. Sicherheitstechnik, Arbeitsphysiologie, Arbeitsmedizin und Infektionsschutz. Literatur: Gärtner, B. et al.: Die Parvovirus B19-lnfektion in der Kinderbetreuung: Auswirkungen eines Beschäftigungsverbots, Bundesgesundheitsblatt 2007) VB


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