Mitglied inaktiv
Hallo! War paar Tage im Krankenhaus zur Beobachtung, eigentlich erst wegen Zervixlänge, diese ist aber nun 37 mm in der 33. Woche. Mein Zervix ist aufgesplissen bis 4 mm, innerer Muttermund bis 4 mm geöffnet, äußerer Muttermund geschlossen. Klingt das gut? Dann wollten Sie mich da behalten weil der kleine so extrem aktiv ist und das CTG oft auf über 160 und 170 schiest, und kurzzeitig danach mal in den Keller bei 120 geht. Sonstige folgende Werte: Geschätztes Gewicht: 2460 Gramm Ist das normal???? Macht mir Angst... Leukozyten: 13.7, also erhöht (normal = 4,3-10,0) Muss ich mir Sorgen machen? Bin ich krank? Dazu haben sie nichts gesagt! Habe den Brief an meine Ärztin aufgemacht und weiß es daher. Vielen Dank für Ihre Hilfe! Viele Grüße Mandy
Liebe Mandy, 1. zunächst sollte sicher die Klinik Ihnen gegenüber etwas zu der Interpretation der Werte und Prognose sagen können. 2. physiologischerweise verkürzt sich der Gebärmutterhals gegen Ende der Schwangerschaft immer, was ein Zeichen dafür ist, dass sich die Gebärmutter auf die Geburt vorbereitet. Kommt es jedoch früh zu einer Verkürzung deutlich vor der 34. SSW, dann bedeutet dieses, je nach Ausprägung eine Risikoerhöhung für eine Frühgeburt. Diese Verkürzung wird durch eine vorzeitige Wehentätigkeit hervorgerufen, wobei die genauen Entstehungsmechanismen bis heute nicht eindeutig geklärt sind. Eine bakterielle Besiedlung ist sicher nur eine Erklärung. Die Länge alleine lässt keine Rückschlüsse zu, außer, dass man sagen kann, dass eine Länge von weniger als 2,5 cm mit einem erhöhten Risiko der Frühgeburt einhergeht und deshalb entsprechende Empfehlungen und Maßnahmen ausgesprochen werden. Wichtig ist es, hier immer den Gesamtzusammenhang zu sehen: Sehr hilfreich ist es, wenn bekannt ist, ob Beschwerden, wie Kontraktionen oder vorzeitige Wehen vorliegen oder es Hinweise für eine Entzündung im Bereich der Scheide gibt. Eine solche Entzündung mit Bakterien kann hier der Auslöser sein. Besonders bedeutsam ist, inwiefern sich im vaginalen Ultraschall Hinweise auf eine bedeutende Verkürzung des Gebärmutterhalses, ggf. verbunden mit einer Trichterbildung finden. In einigen Fällen hilft die körperliche Schonung mit Verzicht auf Sport und Verkehr und die prophylaktische Einnahme von Magnesium. Dieses beruhigt die Gebärmutter. In anderen Fällen reichen diese Maßnahmen alleine aber nicht aus. Manchmal ist dann auch eine stationäre Behandlung notwendig. Wie hier für Ihre persönliche Situation das sinnvollste Vorgehen aussehen sollte, kann sicher Ihre behandelnde Frauenärztin/Frauenarzt im Rahmen der Untersuchung beurteilen. Gegebenenfalls wird hier zur Entscheidungsfindung auch die Klinik mit einbezogen. 3. eine Interpretation eines CTG-Verlaufes ist sicher von hier aus generell nicht möglich. Jeder erfahrene Geburtshelfer weiß, dass es dicke Bücher zu diesem Thema gibt und dass man ein CTG immer nur aus der Kenntnis des Gesamtzusammenhangs beschreiben kann und dazu gehört neben der kindlichen Herzfrequenz, die Frage nach kindlicher Aktivität, Wehen, der Bewegung innerhalb der Herzaktionen ("Oszillation") und Dauer etwaiger Veränderungen. Es sollte also immer der Fachkraft überlassen werden, ein solches CTG zu interpretieren und hier kann die Schwangere sich auch mal ein solches beschreiben lassen oder zeigen lassen, wie eines aussieht, dass man beanstanden würde. 4. wenn Sie einmal mal auf die Seite http://www.rund-ums-baby.de/40_wochen/bilder_und_daten.htm gehen, finden Sie Bilder und Daten zum Verlauf der Schwangerschaft. Dort sind die jeweiligen Mittelwerte der wichtigsten Ultraschallmaße zu finden. Dabei kann es natürlich immer mal Abweichungen nach oben oder unten geben. Kleinere Abweichungen von etwa einer Woche sind häufig harmlos und nicht beanstandenswert Allerdings empfiehlt es sich, bei solchen Abweichungen zunächst die untersuchende Frauenärztin oder Frauenarzt zu fragen, da nur sie / er zum individuellen Verlauf und zur individuellen Interpretation der Ultraschallwerte eine Auskunft geben kann. Eine Interpretation vorgegebener Werte, ohne, dass man den Gesamtzusammenhang und den Ultraschallbefund kennt, kann ein Außenstehender allerdings nicht vornehmen. Dieses sollte und kann auch nur der durchführende Arzt. Dieses allein schon deshalb, um Missinterpretationen, die sich hier ergeben können, zu vermeiden. Vielen Dank für Ihr Verständnis. 5. zu erhöhten Leukozytenwerten in der Schwangerschaft lässt sich folgendes sagen: zunächst einmal bringt eine Schwangerschaft eine physiologische Erhöhung der weißen Blutkörperchen (Leukozytose) mit sich. So können sie in der Schwangerschaft auf 15.000; im Wochenbett gar auf Werte um 20.000 steigen. Dem liegt also nicht gleich eine Entzündung zugrunde. Besteht hier der Verdacht, dass dem etwas Entzündliches zugrunde liegt (Klinik beachten: Temperatur, Puls u.a.), wäre neben dem großen Blutbild auch der CRP-Wert wichtig (Verlaufskontrolle hier). Weiteres kann am besten Ihre Frauenärztin/Frauenarzt vor Ort entscheiden. VB