Mitglied inaktiv
Hallo Herr Dr., ich bin 25 Jahre alt und hatte vor vier Jahren eine Eileiterschwangerschaft im linken Eileiter. Diese wurde operativ behoben und der Eileiter ist noch intakt. Nun habe ich vor nicht ganz 4 Monaten die Pille abgesetzt, da mein Mann und ich uns ein Baby wünschen. Heute bin ich nun genau 11 Tage über meiner Zeit. Am Sonntag hatte ich einen Schwangerschaftstest gemacht der leider negativ ausfiel. Gestern war ich nun bei meiner Ärztin dort habe ich einen weiteren Urintest gemacht der ein leichtes positives Ergebnis anzeigte. Man hat mir daraufhin Blut entnommen, um dies im Labor testen zu lassen (das Ergebnis teilt man mir heute noch mit). Bei einem vaginalen Ultraschall konnte meine Frauenärztin einen hellen Punkt im linken Eileiter erkennen, wobei sie nicht sagen konnte ob es sich hierbei um ein Ei oder eine Zyste handelt. Nun meine Frage, gesetz dem Fall es ist eine weitere Eileiterschwangerschaft gibt es dann nicht die Möglichkeit das Ei dahin zu befördern wo es eigentlich hingehört? Oder gibt es nur diese radikal Lösung einer OP in der man mir (zumindest denke ich mir das) den Eileiter wohl entfernen wird? Vielleicht gibt es ja auch etwas das ich tun kann? Das hört sich womöglich etwas verrückt an, aber gerne würde ich das Krankenhaus meiden. Leider hatte meine Ärztin gestern nicht die Zeit für mich auf meine Fragen einzugehen, zudem war ich auch wieder etwas überrumpelt, da ich nicht davon ausgegangen war, dass nun schon wieder etwas schief gehen könnte. Wenn ich sie heute am Telefon habe werde ich auf jeden Fall diese Fragen auch an sie stellen. Vielen Dank im vorraus für Ihre Anwort. Gruß Tanja G.
liebe Tanja, die Situation, dass in den heutigen Tagen die Teste immer früher durchgeführt werden und diese dann auch schon früh anschlagen, bringt häufig mehr Verwirrung, Unsicherheit und zusätzliche Diagnostik mit sich, als einem lieb sein kann. Wenn die Schwangerschaft noch sehr jung ist, kann es sein, dass der Test gerade postitiv ist und man selbst mit einem hochauflösenden Ultraschallgerät nur eine hoch aufgebaute Schleimhaut, aber noch ohne Fruchtsack sieht. Hier sind dann gegebenenfalls kurzfristige Kontrollen mit dem Ultraschall und eventuell des Verlaufes des Schwangerschaftshormons HCG notwendig, um zu sehen, ob diese Schwangerschaft auch so angelegt ist, wie es sein sollte. Und dann kann es schon mal 7-14 Tage dauern, dass man absolut sicher ist. Sofern eindeutig eine Schwangerschaft vorliegt was bei positivem Schwangerschaftstest anzunehmen ist, man in der Gebärmutter aber nichts sieht, ist natürlich immer auch eine Schwangerschaft außerhalb der Gebärmutter auszuschließen; z.B. eine Eileiterschwangerschaft. Jedoch bedarf es hierfür noch weiterer, klinischer Befunde, ehe man den Verdacht auf eine Eileiterschwangerschaft ausspricht. Als da wären: Verlauf des Hormons HCG, Schmierblutungen, freie Flüssigkeit im Bauch, Schmerzen. Darüber sollte man mit der Schwangeren offen sprechen. Es ist richtig: Eine Eileiterschwangerschaft kann, wenn sie nicht zeitig genug erkannt wird und bei der der Eileiter platzt, zu einer starken Blutung führen und deshalb kommt der rechtzeitigen Erkennung eine große Bedeutung bei. Aber: die Diagnose einer Eileiterschwangerschaft zu einem noch frühen Zeitpunkt erfordert sicher sehr viel klinische Erfahrung und ist nicht immer ganz einfach. Zum jeweiligen, individuellen Befund kann aber sicher nur der behandelnde Frauenarzt oder Frauenärztin vor Ort etwas sagen. Wenn die Frau zwischenzeitlich Schmerzen oder Blutungen bekommt, sollte sie sicher kurzfristig einen Frauenarzt aufsuchen. Die Wahrscheinlichkeit der Wiederholung liegt bei etwa 20%; deshalb würde man schon zu Beginn sehr aufmerksam nach dem regulären Sitz schauen. Aber, selbst, wenn es eine wäre, kann man dieses nicht mehr beeinflussen. Man könnte entweder dabei nur operieren, was nicht heißt, dass der Eileiter entfernt wird, oder in einigen Fällen ginge es mit einer Chemotherapie. Auf alle Fälle wäre die Klinik hierbei unvermeidbar :( VB