Mitglied inaktiv
Guten Abend Dr. Bluni, ich bin mittlerweile Ende 28.ssw. Habe seit längerem Übungswehen, die sich durch das hartwerden der Gebärmutter bemerkbar machen. Hab dieses Härterwerden an stressigen Tagen auch öffters, meine Hebamme sagt, wenn ich mich nicht unwohl fühlen würde dabei oder der Meinung sei, die Wehen würden was bewirken, seien diese harmlos. Nun denke ich heute schon den ganzen Tag dass mein Bauch über Nacht nun doch sehr anders aussieht, auch mein Mann sagt, er sei doch weiter rausstehend und tiefer. Es sieht tatsächlich so aus als sei der Bauch schon tiefer gerutscht! Es ist meine 2. schwangerschaft und bei der ersten war dies erst viel später der Fall. Doch auch da, hab ich die Senkwehen nicht anders verspürt, als die Übungswehen. Das einzige was heute Nacht auffallend war (wenn man so will) ist, dass die Kleine im Bauch heute Nacht eine Std lang eine extrem-Turnstunde hingelegt hat. Wären Senkwehen in dieser Zeit unnormal? Muss ich mir nun Gedanken machen? Was meinen sie? Vielen dank, Abbey.
Liebe Abbey, 1. das lässt sich nur durch eine Untersuchung und ein CTG beantworten 2. zu diesem frühen Zeitpunkt gibt es entweder bedeutungslose Kontraktionen oder vorzeitige Wehen. "Übungswehen" sind hier nicht normal. 2. sprechen Sie bei solchen Beschwerden zunächst immer mit Ihrer Frauenärztin/Frauenarzt. Es ist sicher so, dass jede Schwangerschaft für sich genommen, völlig unterschiedlich verlaufen kann, mit völlig neuen und auch unterschiedlichen Erfahrungen bei bestimmten körperlichen Veränderungen. Dazu kann gehören, dass ab dem 5./6. Schwangerschaftsmonat schon mal leichte Kontraktionen - ein Zusammenziehen der Gebärmutter mit Verhärtung des Bauches - eintreten können. Diese können u.a. infolge der kindlichen Aktivität hervorgerufen werden, aber auch durch zuviel Stress oder Überanstrengung. Dieses sind aber nicht zwangsläufig vorzeitige Wehen, die sich auf den Muttermund auswirken. Um hier auszuschließen, dass diesen Kontraktionen nicht doch eine klinische Bedeutung im Sinne vorzeitiger Wehen zukommt, ist es empfehlenswert die behandelnde Frauenärztin/Frauenarzt zu informieren und hier abzustimmen, ob eine Untersuchung sinnvoll und notwendig ist. Wichtig ist es, hier immer den Gesamtzusammenhang zu sehen: Sehr hilfreich ist es, wenn Ihre Frauenärztin/Frauenarzt im Wehenschreiber sehen kann, ob wirklich keine Wehen vorliegen. Aber auch können bakterielle Entzündungen im Bereich der Scheide richtungweisend sein. Eine solche Entzündung mit Bakterien kann hier der Auslöser sein. Besonders bedeutsam ist, inwiefern sich im vaginalen Ultraschall Hinweise auf eine bedeutende Verkürzung des Gebärmutterhalses, ggf. verbunden mit einer Trichterbildung finden und was der Tastbefund von Muttermund und Gebärmutterhals ergibt. In einigen Fällen hilft bei "harmlosen Kontraktionen" die körperliche Schonung mit Verzicht auf Sport und Verkehr und die prophylaktische Einnahme von Magnesium. Dieses beruhigt die Gebärmutter. In anderen Fällen reichen diese Maßnahmen alleine aber nicht aus. Manchmal ist dann auch eine stationäre Behandlung notwendig. Wie hier für Ihre persönliche Situation das sinnvollste Vorgehen aussehen sollte, kann sicher Ihre behandelnde Frauenärztin/Frauenarzt im Rahmen der Untersuchung beurteilen. Gegebenenfalls wird hier zur Entscheidungsfindung auch die Klinik mit einbezogen. VB