Frage im Expertenforum Schwangerschaftsberatung an Dr. med. Vincenzo Bluni:

Von einer Zecke bebissen

Dr. med. Vincenzo Bluni

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Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe

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Frage: Von einer Zecke bebissen

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Hallo Ich bin in 28 ssw und habe letzte Woche Sonntag eine Zecke bei mir am Bauch entdeckt,mein Mann hat sie sofort rausgemacht und ich bin auch ein Tag Später sofort zum Hausarzt gefahren und hab nach gucken lassen.Sie sagt da kann man nur abwarten und das ganze beobachten. Die zecke war klein und der Stich hat sich bis heute nicht verschlechtert sondern etwas gebessert,das juckt halt nur.Ich kontrolie´re jeden Tag. Nun meine Frage,kann das den Baby schaden? Wir leben nicht in einen gefährdeten Gebiet,also wegen der Fsme,aber es gibt ja noch andere Krankheiten,die von den Viechern kommt. Was passiert wenn die Boriose oder wie es auch immer heißt bei mir ausbricht und wie lange,dauert das bis das ausbricht. Ich hab Angst um Mein Baby. Vielen Dank,für ihre Antworten. zizoubvb


Dr. med. Vincenzo Bluni

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Hallo, im Allgemeinen wird empfohlen, wenn die Zecke komplett entfernt wurde, sollte die Bissstelle beobachtet werden (ggf. den Hausarzt informieren) und im Falle einer ringförmigen Rötung sollte in jedem Fall eine antibiotische Behandlung erfolgen. Hier noch einmal ein paar zusammenfassende Infos: die Zecken können neben der Frühsommermeningoenzephalitis (in Endemiegebieten) Borrelien übertragen. Die Borreliose (Lyme Diesease) (Inkubationszeit 7 Tage bis mehrere Monate) zeigt sich häufig erst nach einer längeren Zeit mit unterschiedlich ausgeprägten neurologischen Symptomen oder Gelenkbeschwerden. Da die Erreger nicht immer übertragen werden, ist generell eine Therapie nur dann indiziert, wenn sich um den Einstich herum eine Rötung nachweisen lässt ringförmige Rötung = Erythema chronicum migrans), was den Verdacht auf eine Infektion lenkt. Eine Infektion des ungeborenen Kindes in der Schwangerschaft ist möglich. Über Schäden bei den Ungeborenen gibt es aber nur sehr wenige Berichte. Vorsorglich wird bei Nachweis dieser Infektion in der Schwangerschaft zur frühzeitigen Penicillintherapie geraten. Diese ist für das Kind sicher unbedenklich. Neben der Kontrolle der Bissstellte sollte laborchemisch etwa 3 Wochen nach Zeckenbiss bei der Schwangeren der Borrelientiter entnommen werden. Ist er negativ, würde man ihn ggf. nach weiteren 3 Wochen wiederholen. Frau Prof. Enders aus Stuttgart empfiehlt hier auch, dass man dann bei Geburt des Kindes aus dem Nabelschnurblut den Titer nochmals mitbestimmen lässt (allerdings ist dieses nur relevant, wenn der Biss mehr als 3 Wochen zurückliegt) VB


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