Sehr geehrter Herr Dr. Bluni,
ich bin in der 6. SSW und substituiere mit 1000 I.E. Vitamin D (eine Tablette) täglich. Bei mir wurde vor Jahren ein massiver Vitamin-D-Mangel festgestellt. Seither nehme ich die Tabletten und sollte laut Endokrinologin dieses beibehalten. Mit Beginn der Schwangerschaft war sie etwas verunsichert, ob und wenn ja, wieviel ich weiterhin nehmen sollte, es lägen wohl keine eindeutigen Ergebnisse vor.
Welche Ergänzung mit Vitamin-D würden Sie denn empfehlen? (Ich persönlich habe das Gefühl, ich sollte auf die doppelte Menge steigern, mir geht es besser, wenn ich 2 Tabletten genommen habe).
Hinsichtlich Nutzen lassen sich sehr widersprüchliche Veröffentlichungen von Forschern finden, manche propagieren eine unbedingt erforderliche Vitamin-D-Substitution, andere wiederum raten dringend davon ab.
Mit freundlichen Grüßen, Jacobine
von
Jacobine
am 16.08.2015, 08:31
Antwort auf:
Vitamin-D-Substitution?
Liebe Jacobine,
1. richtig ist, dass mit Rücksicht auf die dazu vorliegenden Datenlage es in Deutschland bisher keine wissenschaftliche Grundlage für eine prinzipielle Substitution gibt
2. liegt erwiesenermaßen ein chronischer Mangel vor, dann kann diese Situation sicherlich sinnvoll sein. Die Dosis sollte dann mit dem Endokrinologen abgestimmt werden. Bei nur leichten Defizit erreichen 1000 IE am Tag meist aus.
Liebe Grüße
VB
Quellen:
De-Regil LM1, Palacios C, Ansary A, Kulier R, Peña-Rosas JP. Vitamin D supplementation for women during pregnancy. Cochrane Database Syst Rev. 2012 Feb 15;
Goodenday LS, Gordan GS. Fetal safety of vitamin D during pregnancy. Clin Res 1971;19:200.
Goodenday LS, Gordan GS. No risk from vitamin D in pregnancy. Ann Intern Med 1971;75:8078.
Greer FR, Hollis BW, Napoli JL. High concentrations of vitamin D2 in human milk associated with pharmacologic doses of vitamin D2. J Pediatr 1984;105:614.
Brooke OG, Brown IRF, Bone CDM, Carter ND, Cleeve HJW, Maxwell JD, Robinson VP, Winder SM. Vitamin D supplements in pregnant Asian women: effects on calcium status and fetal growth. Br Med J 1980;280:7514.
von
Dr. med. Vincenzo Bluni
am 16.08.2015