Frage im Expertenforum Schwangerschaftsberatung an Dr. med. Vincenzo Bluni:

Verwirrt und große Angst

Dr. med. Vincenzo Bluni

Dr. med. Vincenzo Bluni
Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe

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Frage: Verwirrt und große Angst

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Hallo Herr Dr.Bluni, mein Arzt in der KiWu-Klinik macht mich ziemlich verrückt, nachdem ich eine ICSI hintermir habe, aber die SS seiner Meinung nach nicht intakt ist! Auf dem US war heute (5+5) ein etwas größerer schwarzer Punkt zu sehen als bei 5+3, er meint aber, das könne auch ein Blutgefäß sein. Ich war seit Beginn der Behandlung bestimmt 8x beim US, da war bis auf die letzten 3 Male (nach Transfer) nie ein Punkt. Wo soll das Blutgefäß denn bisher gewesen sein??? Leider kann er aufgrund der gut durchbluteten Eierstöcke auch nicht erkennen, ob es eine Eileiterschwangerschaft ist. Einerseits erzählt er mir immer, wie gefährlich eine Eileiterschwangerschaft ab einem Wert von 1000 ist und dass ich meinen Mutterpass wegen der Blutgruppe bereit halten soll, wenn es mir schlecht geht, aber ich solle mir andererseits akut keine Sorgen machen, da der hcg-Wert (900) nicht so hoch sei. Ich gehe aber davon aus, dass er sich weiter erhöht und dann bin ich doch schon über 1000!!! Er rät mir zu einer Ausschabung und wenn die Werte dann nicht abfallen, zum Überprüfen, ob eine Eileiterschwangerschaft vorliegt. Kann ich denn so lange warten, wenn eine Eileiter-SS so schlimm werden kann? Hier die hcg-Werte: 4+3 = 127 4+5 = 120 5+0 = 212 5+4 = 900 Ich habe außer einem leichten Ziehen im Unterbauch keinerlei Beschwerden und auch keine Blutungen. Die Schleimhaut war bei 5+5 15 mm dick. Außer den Fragen oben, nochmal abschließend zur Klärung: Es kann auf keinen Fall einen intakte Schwangerschaft sein? Auch, wenn der Wert mit 900 zwar am unteren Rand, aber doch im Rahmen liegt? Ist es nicht auch normal, dass man bei 5+5 noch nicht soviel erkennen kann? Ich habe einerseits riesige Angst vor einer Eileiter-SS und deren Komplikationen, aber andererseits eine minimale Hoffnung, dass doch alles o.k. ist. Wie schnell müsste gehandelt werden?


Dr. med. Vincenzo Bluni

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Liebe Josie, die Situation, dass in den heutigen Tagen die Teste immer früher durchgeführt werden und diese dann auch schon früh anschlagen, bringt häufig mehr Verwirrung, Unsicherheit und zusätzliche Diagnostik mit sich, als einem lieb sein kann. Wenn die Schwangerschaft noch sehr jung ist, kann es sein, dass der Test gerade postitiv ist und man selbst mit einem hochauflösenden Ultraschallgerät nur eine hoch aufgebaute Schleimhaut, aber noch ohne Fruchtsack sieht. Hier sind dann gegebenenfalls kurzfristige Kontrollen mit dem Ultraschall und eventuell des Verlaufes des Schwangerschaftshormons HCG notwendig, um zu sehen, ob diese Schwangerschaft auch so angelegt ist, wie es sein sollte. Und dann kann es schon mal 7-14 Tage dauern, dass man absolut sicher ist. Sofern eindeutig eine Schwangerschaft vorliegt was bei positivem Schwangerschaftstest anzunehmen ist, man in der Gebärmutter aber nichts sieht, ist natürlich immer auch eine Schwangerschaft außerhalb der Gebärmutter auszuschließen; z.B. eine Eileiterschwangerschaft. Jedoch bedarf es hierfür noch weiterer, klinischer Befunde, ehe man den Verdacht auf eine Eileiterschwangerschaft ausspricht. Als da wären: Verlauf des Hormons HCG, Schmierblutungen, freie Flüssigkeit im Bauch, Schmerzen. Darüber sollte man mit der Schwangeren offen sprechen. Es ist richtig: Eine Eileiterschwangerschaft kann, wenn sie nicht zeitig genug erkannt wird und bei der der Eileiter platzt, zu einer starken Blutung führen und deshalb kommt der rechtzeitigen Erkennung eine große Bedeutung bei. Aber: die Diagnose einer Eileiterschwangerschaft zu einem noch frühen Zeitpunkt erfordert sicher sehr viel klinische Erfahrung und ist nicht immer ganz einfach. Zum jeweiligen, individuellen Befund kann aber sicher nur der behandelnde Frauenarzt oder Frauenärztin vor Ort etwas sagen. Wenn die Frau zwischenzeitlich Schmerzen oder Blutungen bekommt, sollte sie sicher kurzfristig einen Frauenarzt aufsuchen. 2. In der von Ihnen genannten Situation wird es sicher sinnvoll sein, dass hier ein klinisch erfahrener Arzt in der Klinik kurzfristig in jedem Fall eine erneute Eileiterschwangerschaft ausschließt. VB


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