Ki1507ra
Guten Tag Herr Dr. Karle, am 22.6.20 habe ich positiv getestet. Auf dem Test stand 1-2 von clearblue. Daraufhin habe ich mir eine Woche drauf also am 29.6.20 einen Termin zur Kontrolle geben lassen. Das war für mich eine neue Ärztin weil wir jetzt im Sep. umziehen und sie relativ nah an dem neuen Zuhause ist. Das Gespräch lief gut bevor ich das Thema Berufsverbot angesprochen habe. Dies hat sie sichtlich geärgert ich bin eine Intensiv Krankenschwester in einer Lungenfachklinik und stand die ganze Covidkrise ganz vorne und habe diese Patienten betreut. Ich hatte den Eindruck das sie von mir denkt aja schwanger geworden und gleich ins Berufsverbot. Aber dem ist es nicht so. Dann kam es zur Untersuchung und die Stimmung war schon gekippt. Während der Untersuchung hat sie mich gefragt ob ich die Tests auch richtig gedeutet habe ja es waren 3. Stück und zwei davon digital. Letztendlich konnte sie nur eine kleine fruchthöhle entdeckt. Sie hat mir alles so gesagt als ob ich mich komplett auf einen Abgang vorbereiten müsste und zum Schluss hieß es ja das Berufsverbot bekommen sie nicht da man sich die Mühe nicht zu machen braucht wenn es letztendlich eh nicht gebraucht wird...und dann müssen sie es net vorab jemanden erzählen. Kann sie im Ultraschall jetzt schon erkennen ob es ein Abgang wird ? Und die zweite Frage ist ich habe am 2. Juli noch ein Termin bei meiner eigentlichen Frauenärztin zu der ich sehr weit fahren muss kann ich diesen Termin auch wahrnehmen ? Bzw irritiert man nichts an der Gebärmutter wenn sie mich nochmal untersucht. Weil nach diesem Gespräch brauche ich einfach nochmal eine zweite Meinung. Ich habe PCO und es war schon sehr schwierig schwanger zu werden und jetzt den positiven Test zu sehen und dann sowas gesagt zu bekommen ist nicht einfach für uns. Vielen Dank Ihnen im Voraus
Guten Tag Ki1507ra, das ist insgesamt ja ein komplexes Thema, was Sie ansprechen. Aber mal der Reihe nach. 1. Ein Beschäftigungsverbot wird bei Beschäftigten im Gesundheitswesen meist vom AG ausgesprochen. Man sollte sich da strikt an das Mutterschutzgesetz halten. Bevor man ein BV aussprechen kann, sollte man aber erst einmal die SS sichern und einen errechneten Geburtstermin festlegen. Geht das noch nicht, da noch nichts in der Gebärmutter zu sehen ist, muss man eben noch warten. Mit einer Ss Bescheinigung geht es dann zum AG, der Sie bis zur Vorstellung beim Betriebsarzt freistellen kann. Der Betriebsarzt entscheidet, ob Sie als Schwangere in der Klinik beschäftigt werden können oder nicht. (Aktuell haben alle meine schwangeren Krankenschwestern ein BV erhalten; Corona machts möglich) 2. Bei einem bekannten PCOS und in einer rechnerisch so frühen Woche gleich von einem Abgang o.ä. zu sprechen, halte ich für nicht sehr feinfühlig. Vielleich ist das so, aber vielleicht ist auch alles gut. Bei einem PCOS kann der Eisprung mal verzögert stattgefunden haben und die SS ist viel jünger als gedacht. Hier sind Verlaufskontrollen und eine gute einfühlsame Aufklärung/Beratung am wichtigsten. Den Ausgang einer Frühschwangerschaft bestimmt meist die Natur; der FA begleitet..... 3. Eine weitere Untersuchung (2. Meinung) mit vaginalem Ultraschall schadet sicherlich nicht. Nur sollten sie bedenken, dass sie in einem Quartal normalerweise nur zu einem FA zur SS Vorsorge gehen können. Morgen beginnt ja das 3. Quartal. Aber wenn Sie dann doch noch woanders hingehen möchten, könnte das schwer werden. Ich hoffe Ihnen mit meiner Antwort geholfen zu haben und wünsche Ihnen für die weitere SS alles Gute. Dr. Christian Karle