Frage im Expertenforum Schwangerschaftsberatung an Dr. med. Vincenzo Bluni:

Verhütung

Dr. med. Vincenzo Bluni

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Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe

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Frage: Verhütung

Minyminy

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Hallo, bin gerade schwanger mit dem 3. Kind. Werde im Juli 30. Will definitiv keine Kinder mehr. Will aber keine Hormone nehmen (natürlich nach der Geburt gemeint). Mein Freund mag nicht so gerne mit Kondom ist aber schon Kompromissbereit wenn es nicht immer ist. Also quasi Stillzeit oder so ist schon in Ordnung oder danach wenn es nicht immer ist. Hatte vorher eine 10 jährige Beziehung (ersten beiden Kindern) da war das mit Kondom völlig in Ordnung. Nun ist es aber so das mit meinem neuen Freund (sind gerade mal 1 1/2 Jahre zusammen das Kondom ganz oft gerissen oder abgerutscht ist. Nahm da auch schon mal die Pille danach. Das ist ja auch nicht sinnvoll. Wie gesagt will ich auf keinen Fall noch ein Kind. Nun kommen für uns eigentlich nur zwei Dinge in Frage. NfP. Da kenn ich mich aber nicht aus und man muss immer Messen usw obwohl man ganz sicher eh keine Kinder mehr will. Oder die Sterilisation. Mein Freund lässt sich das nicht machen, da er sich da nicht mehr als ganzer Mann vorkommt. Von ihm aus wäre es auch nicht schlimm nochmal Vater zu werden eher im Gegenteil. Er hat dann ja erst eins. So aber da ich ja keine Kinder mehr will müsste also ich mich steriliesieren lassen. Nun hab ich aber so Angst vor den Nebenwirkungen. Eileiterschwangerschaft usw. Jetzt wäre es super lieb mal ihren Rat zu hören. Muss man sich wirklich von den Nebenwirkungen fürchten? Ich wär halt schon froh wenn ich mit dem Thema Verhütung ein für alle mal meine Ruhe hätte. LG Minyminy


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Hallo Miny, wenn Sie über eine langfristige und sichere Verhütung nachdenken, ohne, dass Sie in systemischer Form (z.B. Pille/Minipille) Hormone zu sich nehmen, dann informieren Sie sich bei Ihrer Frauenärztin/Frauenarzt aber auch über die Möglichkeiten, dieses mit einer Spirale zu tun, denn bei Frauen, die schon geboren haben und die sich in festen Beziehungen befinden ist die Spirale in Form der Kupfer- oder hormonbeschichteten Spirale eine sehr sichere und insgesamt nebenwirkungsarme Form der Verhütung. Deren Sicherheit ist im Übrigen nicht geringer, als die der Sterilisation der Frau. Nähere Informationen zu dieser Methode finden Sie über unsere Stichwortsuche (Verhütung mit Spirale). Die Sterilisation der Frau ist sicher auch eine sehr sichere Methode. Seitdem dieser Eingriff aber, wie allen anderen Verhütungsmethoden, kostenpflichtig wurde (Kosten liegen zwischen 500-700 Euro), haben die Zahlen sprunghaft abgenommen. Jedoch werden die Kosten für eine mittelteure Pille schon nach wenigen Jahren über denen für die Sterilisation liegen. Bei der Sterilisation müssen die Operateure dann selbstverständlich immer auch über die Risiken der Vollnarkose und der Operation hinweisen. Es kann selten nach dem Eingriff zu Veränderungen des Zyklusgeschehens mit längeren und auch schmerzhaften Regelblutungen kommen (Poststerilisationssyndrom). Die Sterilisation ist mit einer Versagerrate von etwa 1-2% eine sehr sichere Verhütungsmethode. Dabei hängt diese Sicherheit Untersuchungen zufolge wohl aber auch von der gewählten Methode der Sterilisation und von der Zahl bereits geborener Kinder ab. Frauen zwischen 18-27 Jahren haben darüber hinaus ein etwa 25% höheres Risiko einer Schwangerschaft nach Eileitersterilisation. Schwangerschaften, die dennoch entstehen, sind meist Eileiterschwangerschaften. Am sinnvollsten wird es also für Sie sein dass Sie sich durch Ihre Frauenärztin/Frauenarzt vorher individuell beraten lassen. Liebe Grüße VB Quellen: Beller, Fritz Karl, Vorteile und Risiken der Sterilisation, FRAUENARZT, 45 (2004) Nr. 3, 204-212 Carignan C et al. Tubal Occlusion Failures: Implications of the CREST Study on Reducing the Risk. Medscape General Medicine 1999; 1 (2). Desrosier JA, Ianni F. [Post-ligation syndrome: a follow-up of 556 cases, 5 to 8 years after tubal sterilization]. Union Med Can 1989; 118: 117–9, 122–5. Gentile, Gwen, Steven, P., Kaufman, C., Helbig, Donald W., Is there any evidence for a post-tubal sterilization syndrome? Fertility and Sterility - February 1998 (Vol. 69, Issue 2, Pages 179-186) Hasskamp, T., Versagerraten nach Tubensterilisation, Frauenarzt, 44 (3) 2003, 286-287 Hillis, S.D., Marchbanks, P.A., Tylor, L. R., Peterson, H.B., Higher hysterectomy risk for sterilized than nonsterilized women; Findings from the U.S. Collaborative Review of Sterilization. The U.S. Collaborative Review of Sterilization Working Group. ( 1998) Obstet Gynecol., 91,241-6 Kolmorgen, K., Lueken, R., Pfeiffer, A., Schwangerschaften nach laparoskopischer bipolarer Tubensterilisation, FRAUENARZT, 43 (2002) Nr. 6, 674-678 Lethbridge, DJ., Post-tubal sterilization syndrome, Image J Nurs Sch. 1992 Spring;24(1):15-8. Peterson HB, Xia Z, Wilcox LS, Tylor LR, Trusse, Pregnancy after tubal sterilization with bipolar electrocoagulation. U.S. Collaborative Review of Sterilization Working Group. ll J. Obstet Gynecol 1999;94:163–167 Peterson, Herbert B. MD, Xia, Zhisen PhD, Joyce et.al, The risk of pregnancy after tubal sterilization: Findings from the U.S. Collaborative Review of Sterilization, Am J ObstetGynecol, April 1996 (174), 1161-70 Peterson, Herbert B., Jeng, Gary, Folger, Suzanne G. et. al., THE RISK OF MENSTRUAL ABNORMALITIES AFTER TUBAL STERILIZATION, N Engl J Med 2000; 343:1681-168 Wilcox LS, Martinez-Schnell B, Peterson HB, Ware JH, Hughes JM., Menstrual function after tubal sterilization. Am J Epidemiol 1992;135: 1368-81. Kontrazeption - von den Grundlagen zur Praxis, Johannes Bitzer von Thieme, (Mai 2010) http://www.awmf.org/uploads/tx_szleitlinien/015-015.pdf (AWMF-Leitline, Empfängnisverhütung (Nr. 015/015 ), Stand 5-2008, letzter Abruf:11.4.2012


Lina_100

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Was spricht gegen eine Kupferspirale als Alternative? VG


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