Frage im Expertenforum Schwangerschaftsberatung an Dr. med. Vincenzo Bluni:

Vagi C

Frage: Vagi C

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Hallo Dr. Bluni, ich bin in der 10 woche schwanger, war am freitag beim Frauenarzt, alles ist in ordnung, baby zappelt schon wie wild..... da mein arzt nun 3 wochen in urlaub ist und ich leider erst zu hause den mutterpass angeschaut habe, habe ich doch noch ein paar fragen und hoffe, dass sie mir vielleicht helfen können.... ich hatte in der 7. woche eine kleine blutung, war aber angeblich 'normal' vorab, mein arzt sagte, dass alles in ordnung sei, darum wundern mich die einträge. 1. bei 'sedimen ggf. bakteriolog. bef' steht bei eiweiß ein ++ und außerdem steht noch leukos ++ in dieser spalte. was sind leukos, ist eiweiß im urin nicht gefählich? 2. bei sonstiges: steht irgendwas unleserliches (sieht aus wie Dö/Mischflur) und Ektopie! was bedeutet das für die schwangerschaft? 3. er hat mir empfohlen vagi-c zu nehmen. ich habe mir eine 6er packung geholt, reicht das , oder muss ich das über einen längeren zeitraum nehmen? ist das gegen die leukos? Vielen Dank im Vorraus! Steffi9


Dr. med. Vincenzo Bluni

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Hallo Steffi, 1. mit dem Eintreten einer Schwangerschaft stellen sich zum Teil einschneidende körperliche Veränderungen ein. Es kommt gerade in der Endphase einer Schwangerschaft häufig zu einer physiologischen Ausscheidung von geringen Mengen an Zucker und/oder Eiweiß. Dieses wird durch eine verstärkte Durchlässigkeit der Gefäßbündel der Niere verursacht. Bedeutsam in diesem Zusammenhang sind deshalb auch neben der ausgeschiedenen Eiweißmenge auch andere Begleiterscheinungen und Symptome, die sich ggf. zeigen. Während der Schwangerschaft ist ein Eiweißgehalt des Urins von unter 0,5g/l im 24-Stunden-Urin noch als physiologisch anzusehen. Deshalb ist eine geringe Menge an Eiweiß, die in den Urin gelangt und hier nachgewiesen wird häufig als Folge der Umstellung des Körpers im Rahmen der Schwangerschaft als völlig normal anzusehen. Größere Mengen an Eiweißausscheidungen, die ggf. noch in Kombination mit anderen Symptomen, wie verstärkte Wassereinlagerungen und erhöhtem Blutdruck auftreten, können wiederum ein Hinweis auf eine schwangerschaftsspezifische Ursache, wie der Präeklampsie oder auch „EPH-Gestose“ sein. Diese stellt eine besondere Komplikation der Schwangerschaft dar. Hierbei steht das "E" für den englischen Begriff "edema" (Ödeme), das "P" steht für Proteinurie (Eiweiß im Urin) und "H" steht für Hypertonie (Bluthochdruck). Wie hier dieser Befund für Ihre persönliche Situation einzuschätzen ist, kann sicher Ihre behandelnde Frauenärztin/Frauenarzt im Rahmen einer Untersuchung klären. 2. in der Schwangerschaft ist die Leukozyturie (Nachweis von Leukozyten im Urin) nur bedingt als Entscheidungshilfe zu werten, da isolierte Leukozyturien in der Schwangerschaft zum Teil als normal bewertet werden (physiologische Leukozyturie). Sicher wäre vor Ort zu klären, ob eine Harnwegsinfektion vorliegt. Bei entsprechender Therapie eines Infektes sind keine Folgen für die Schwangerschaft zu erwarten. 3. Mischflora hieße, dass Bakterien vorhanden wären. Hier kann Ihre Frauenärztin/Frauenarzt entscheiden, ob er nur eine Ansäuerung der Vaginalflora, z.B. mit Vagi C vornimmt, weil die Schwangerschaft noch sehr jung ist, oder auch ein Antibiotikum. Bei der nächsten Kontrolle wird sich dann zeigen, ob diese Maßnahme ausreicht. VB


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