Frage im Expertenforum Schwangerschaftsberatung an Dr. med. Christian Karle:

Ureaplasmen

Dr. med. Christian Karle

Dr. med. Christian Karle
Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe

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Frage: Ureaplasmen

Marol

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Sehr geehrter Herr Dr. Karle, ich bin 26 Jahre alt und befinde mich in der 26 SSW (25+1). In der ganz frühen SS wurden bei mir Ureaplasmen festgestellt (weil mein Mann Beschwerden hatte und es wurde bei ihm dann festgestellt. Demzufolge wurde bei mir auch einen Test gemacht). Ich habe aber keine Symptome. Mein FA hat mir 3 mal hintereinander Antibiotika verabreicht, weil die Bakterien nicht beseitigt wurden. Das erste Mal mit Azithromycin über 3 Tage, das zweite Mal Erythromycin über 7 Tage und das letzte Mal erneut mit Azithromycin über 3 Tage. Alle Behandlungen waren erfolglos und die Bakterien waren weiterhin nachweisbar. Ich war dann in einem Uniklinikum und die Ärztin und Oberärztin vom Kreißsaal meinten, die Bakterien müssten nicht mehr behandelt werden. Und in einem Krankenhaus meinte der Oberarzt, wieso wurden die Bakterien überhaupt behandelt, weil sie nicht behandelt werden müssen, und sie in der eigenen Flora existieren können, ohne Probleme auszulösen. Ich lese aber im Internet, dass Ureaplasmen zur Frühgeburt führen oder bei der Geburt aufs Kind übertragen werden können. Meine Frage wäre, wie hoch die Wahrscheinlichkeit für eine Frühgeburt oder Übertragung aufs Kind ist? Ich überlege mir, mich für eine Sectio zu entscheiden. Wäre eine Sectio eine bessere Wahl? Könnten diese Bakterien das Baby "während der Schwangerschaft" gefährden? Die Schwangerschaft ist sonst unauffällig und alles sieht gut aus und das Baby bewegt sich aktiv. Ich würde mich über eine Rückmeldung von Ihnen sehr freuen. Vielen Dank im Voraus. Mit freundlichen Grüßen Maral


Dr. med. Christian Karle

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Guten Abend, schade, dass Sie den Ärzten nicht vertrauen und sich aus dem Internet verunsichern lassen. Ob es sich um eine Besiedelung oder um eine behandlungswürdige Infektion mit Bakterien handelt, entscheidet der Arzt. Ureaplasmen haben eine sehr hohe Resistenzrate und lassen sich nicht komplett radifizieren. Ein Kaiserschnitt ist nicht die richtige Geburtsoption. Das Nutzen-Risikoverhältnis ist nicht ausgewogen. Zum Schutz der Vaginalflora bieten sich Vagi C oder Milchsäurebakterien an. Eine erneute antibiotische Therapie ist nicht notwendig. Bleiben Sie gelassen und hoffnungsvoll und haben sie Vertrauen in die Behandlung der Ärzte. Alles Gute wünscht Ihnen. Dr. Christian Karle


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