Frage im Expertenforum Schwangerschaftsberatung an Dr. med. Vincenzo Bluni:

Untersuchungsergebnisse

Frage: Untersuchungsergebnisse

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Guten Tag, ich habe mittlerweile 4 Fehlgeburten hinter und habe jetzt einige Untersuchungsergebnisse erhalten die mir nicht ganz klar sind weil mein Arzt nur Fach Chinesisch mit mir spricht. Zum 1. Pathologisch-anatomische Begutachtung Unreifes fibrosiertes Plazentagewebe sowie dezidual umgewandeltes Corpusendometrium mit stark regressiv veränderter kompakter Dezidua und herdförmigen Arias-Stella-Phänomen. Teilweise finden sich ausgeprägte Throphoblastproliferationen auch in der kompakten Dezidua, so dass aus morphologischer Sicht eine gelegentliche Kontrolle des Beta-HCG-Wertes zu empfehlen ist. Zum 2. Humangenetische Beurteilung Es besteht klinisch der Verdacht auf eine heriditäre Thrombophilie.Die hier durchgeführten molekulargenetischen Analysen der bekannten Mutationen in de Genen von Faktor V uns II, dem Plasminaktivator.Inhibitor sowie der MTHFR ergaben keine pathologischen Befunde. Damit ist allerdings eine erbliche Thrombophilie nicht grundsätzlich ausgeschlossen.Zur weiteren Abklärung können die biochemische Bestimmung von Protein S und C in Erwägung gezogen werden. Mein Arzt sagt es sei alles in Ordnung ich bräuchte mir um nix Gedanken machen. Ich soll es weiter probieren. Können Sie mir das alles erklären und wie soll es jetzt weiter gehen??? Vielen Dank für Ihre Antwort im Vorraus...


Dr. med. Vincenzo Bluni

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Hallo Nuelia, 1. der Befund der Pathologie beschreibt das typische Bild nach früher Fehlgeburt, ohne, dass sich daraus eine Ursache ableiten ließe. Es sollte von Ihrer Frauenärztin/Frauenarzt aber bei Ihnen noch einmal das Schwangerschaftshormon HCG kontrolliert werden. 2. es ist ein nicht ungewöhnlicher Vorgang, dass manche Frauen erst ein oder zwei Fehlgeburten haben oder zwischendurch eine Schwangerschaft austragen, bevor eine sich dann (wieder) ein intakte Schwangerschaft entwickelt. Dabei sind genetische Störungen die häufigste Ursache für eine frühe Fehlgeburt, dann folgen anatomische Ursachen, Infektionen und Medikamente. Auch können sowohl Gerinnungsstörungen als auch das mütterliche Alter eine Rolle spielen. Erst, wenn sich Fehlgeburten häufen (mehr als dreimal hintereinander), wird empfohlen, eine weiterführende Diagnostik zu veranlassen. In Ausnahmefällen schon früher. Hierzu gehört neben der Untersuchung der Frau, der Genetik der Eltern ggf. auch die Suche nach den oben genannten Blutgerinnungsstörungen. Diese bleiben die häufig unerkannt, aber dennoch sind sie in einer nicht unerheblichen Zahl die Ursache für wiederholte Fehlgeburten und Probleme in der Schwangerschaft. Bei Ihnen wurde nur nach einer dieser Gerinnungsstörungen gefahndet. Die Empfehlungen des Labors sind, dass Ihr Blut noch auf weitere bekannte Gerinnungsstörungen untersucht wird. Als hormonelle Ursachen kommen unter anderem Schilddrüsenfunktionsstörungen, wie eine Unter- oder Überfunktion in Frage. Ein Gelbkörpermangel ist sicher eher selten die Ursache. Eine für jede individuelle Situation passende Prophylaxe haben wir bis heute nicht. Bei einer genetischen Ursache ist dieses auch eine Art natürlicher Ausleseprozess der dazu führt, dass mache Frauen erst ein oder zwei Fehlgeburten haben, bevor sich eine intakte Schwangerschaft entwickelt. Bitte sprechen Sie sich aus diesem Grund zum weiteren Vorgehen mit Ihrem behandelnden Frauenarzt oder Ihrer Frauenärztin ab. Und hier insbesondere über die Gerinnungsdiagnostik. VB


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