Frage im Expertenforum Schwangerschaftsberatung an Dr. med. Vincenzo Bluni:

unnötige Sorgen?

Frage: unnötige Sorgen?

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Hallo Herr Dr. Bluni, ich hoffe, mir nur unnötigerweise Sorgen zu machen, und vertraue auf Ihr Verständnis. Kurz zur Info: bin seit gestern in der 30.SSW, hatte in der 9. SSW beinahe eine Fehlgeburt und war seinerzeit einige Tage in der Klinik. Seit der 12. SSW "steht" der Schließmuskel zwischen Magen und Speiseröhre offen, sodass ungehindert die Magensäure aufsteigen kann - ich bin deshalb seit der 14. SWW in Dauerbehandlung (2 Mal täglich Rifun, morgens 20, abends 40) und (dennoch) sehr eingeschränkt in dem, was ich zu mir nehmen kann (Fleisch und Obst, mit Ausnahme von Heidelbeeren und Bananen, vertrage ich z.B. überhaupt nicht). Seit gut einer Woche nun habe ich speziell den Vormittag über ein starkes Durstgefühl - erst nach Trinken von ungefähr 1,5 Litern Wasser fühle ich mich wohler. Dazu kommen, schon seit längerem, starke Wassereinlagerungen, als es vor knapp zwei Wochen heiß war, merkte ich richtig, wie die Beine (ich arbeite im Büro) stark anschwollen. Wichtig in diesem Zusammenhang vielleicht noch der Hinweis auf die Gewichtszunahme - in der 27. SSW hatte ich bereits 10 kg zugenommen, obwohl ich überschlagsmäßig nicht mehr esse als vor der Schwangerschaft (mein Arzt wunderte sich deswegen mir gegenüber und meinte, meinem Äußeren nach zu urteilen hätte ich 5 kg zugenommen). Kann - speziell - das veränderte Durstempfinden ggf. auf eine Schwangerschaftsdiabetes hindeuten? Ich möchte ja nicht als überängstlich gelten, aber im Hinblick auf Komplikationen bin ich einfach ein gebranntes Kind. Und ich möchte auf gar keinen Fall, dass meiner Kleinen noch irgendetwas passiert. Mein nächster FA-Termin ist am Montag. Würden Sie an meiner Stelle bis dahin abwarten? Ganz herzlichen Dank für Ihre Antwort, Kerstin


Dr. med. Vincenzo Bluni

Dr. med. Vincenzo Bluni

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Liebe Kerstin, 1. der Schwangerschaftsdiabetes macht leider praktisch keine Symptome. die von Ihnen genannten sind sehr unspezifisch und können bei jeder anderen Schwangeren auch auftreten. Für den Ausschluss des Schwangerschaftsdiabetes bedarf es eines entsprechenden Testverfahrens, wie dem Screeningest oder dem oralen Glucosetoleranztest. 2. es wird angenommen, dass die Ödeme Ausdruck einer gestörten Nierenfunktion sind, in deren Folge es zur Ansammlung von Natrium kommt und somit zur Wassereinlagerung im Gewebe außerhalb der Zellen, was dann zur Gewichtszunahme führt. Wenn kein Bluthochdruck oder eine Eiweißausscheidung vorliegen, dann stellen die alleinigen Ödeme keinen Risikofaktor dar. Wechselduschen und Schwimmen sind hilfreich, da durch den hydrostatischen Druck des Wassers die Ödeme zurückgedrängt werden können. Die Erfahrungen haben gezeigt, dass eine gute, ausgewogene Ernährung mit eiweißreicher und keineswegs salzarmer Kost, einen positiven Einfluss auf den Verlauf der Schwangerschaft hat und das Auftreten einer so genannten Gestose in vielen Fällen zu verhindern oder zu lindern hilft. Selbst bei schon bestehenden Beschwerden, vor allem Ödemen, können diese erheblich gemindert werden. Nicht unerwähnt bleiben, sollten Möglichkeiten der Akupunktur, mit der Ödeme auch behandelt werden können. VB


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