Frage: Ultraschallwerte nicht okay?

Hallo, hatte beim 3. Screening in der SSW 31+1 folgende Werte, die mein Arzt für nicht gut befunden hat. BPD 81,5 FOD 103,4 ATD 88,3 FL 59,6 Sein Kommentar dazu "reichlich FW, kräftiges Kind, nicht zeitgerecht entwickelt (rund eineinhalb Wochen voraus) und SS-Diabetes." eine Überweisung zum Zuckerbelastungstest war schnell geschrieben. Dort muss ich erst kommende Woche hin, habe aber selber die Gelegenheit gehabt zu testen. Nüchtern 88 mg, nach einer Std. 135 mg, nach 2 Std. 121 mg. Für mich als Laie sind die Werte in Ordnung. Aber somit mache ich mir mehr Sorgen um die zeitgerechte Entwicklung des Kindes. Vor allem der ATD-Wert macht da Sorgen, der fälllt wohl mit einer Abweichung von 6 mm ziemlich aus der Rolle. Vielen Dank für Antworten!! Gruß AnnyBunny

Mitglied inaktiv - 28.06.2009, 13:24



Antwort auf: Ultraschallwerte nicht okay?

Liebe Anny, 1.gewisse Differenzen im Ultraschall können sich natürlich zu jedem Zeitpunkt der Schwangerschaft ergeben, ohne dass dem automatisch eine klinische Bedeutung zukommen muss. Wichtig ist die Ausprägung der Differenz, ob sie schon immer da war und die Tatsache, ob diese Differenz im Laufe der Zeit zunimmt. Zeigen sich erhebliche Differenzen in den Messungen oder in dem ein oder anderen Maß und war die frühe Berechnung des Schwangerschaftsalters korrekt, ist immer die Frage, warum das Kind kleiner oder größer (=leichter oder schwerer!) ist bzw. warum das ein oder andere Maß deutlich abweicht und je nach Ausprägung würde man einen solchen Befund kurzfristig kontrollieren und bei erheblicher Abweichung die genaue Ursache abklären. Sicher können große Eltern schon mal ein insgesamt schwereres Kind bekommen, wie auch umgekehrt. Bei Kindern, die der Zeit deutlich voraus sind, wäre aber auch - wie schon geplant - ein Schwangerschaftsdiabetes auszuschließen. Sofern der Test auf Schwangerschaftsdiabetes negativ ausgefallen ist, kann je nach verstrichener Zeit dieser schon noch einmal wiederholt werden. Am besten durch einen Diabetologen. Dabei zeigt uns die weitere Kontrolle im US, wie es sich mit dem Wachstum verhält. Andere Ursachen beim Kind kann sonst nur der Ultraschallspezialist einschätzen. Bei solchen Abweichung muss auch immer daran gedacht werden, ob zu Beginn der Schwangerschaft das Schwangerschaftsalter optimal berechnet wurde. 2. zum Ausschluss eines Schwangerschaftsdiabetes sollten Sie in jedem Fall erst mal einen oralen Glucosetoleranztest durchführen lassen. 3. eine erhöhte Menge an Fruchtwasser (Polyhydramnion) können wir in 0,13 bis 3,2% aller Schwangerschaften nachweisen. Während in etwa zwei Drittel der Fälle kein genaue Ursache nachzuweisen ist, finden sich im übrigen Drittel vorwiegend diabetische Stoffwechselveränderungen (Schwangerschaftsdiabetes) der Mutter. Einer Erhöhung der Fruchtwassermenge können allerdings auch mal kindliche Fehlbildungen zu Grunde liegen oder Infektionen zu Grunde liegen. Aus diesen Gründen ist es sinnvoll, zunächst einen Schwangerschaftsdiabetes auszuschließen und ggf. parallel eine gezielte sonographische Diagnostik, vor allem des Magen-Darm-Traktes, des Zentralnervensystem und der Organsysteme des Feten durchzuführen, wenn eine bedeutende Erhöhung der Fruchtwassermenge vorliegt. Darüber hinaus ist bei unauffälligem Ergebnis ggf. auch eine Infektionsdiagnostik bei der Mutter angezeigt. VB

von Dr. med. Vincenzo Bluni am 28.06.2009