Frage: Überanstrengung...???

Sehr geehrter Dr. Bluni, ich habe eine Frage die mich etwas beschäftigt, und zwar waren wir heute lange spazieren - zwar warm angezogen mit Skianzug und allem drum und dran - jedoch zwei Stunden und auch öfter mal lange Strecken bergauf. Ich bin gelegentlich außer Puste geraten, nicht sehr, aber dennoch. Hab dann immer mal kurz angehalten und verschnauft. Ich bin nun in der 11. SSW und mache mir nun Gedanken ob das Baby dabei evtl. Sauerstoffmangel bekommen haben könnte. Muss ich mich diesbezüglich nun Sorgen oder ist das kein Problem wenn man mal etwas "kurzatmig" wird beim Laufen?? Für eine Antwort wäre ich Ihnen sehr dankbar! Viele liebe Grüße Michèlle Kreppel P.S. Würden Sie mir für die Zukunft von solchen "Gewaltmärschen" eher abraten??

Mitglied inaktiv - 04.01.2011, 17:08



Antwort auf: Überanstrengung...???

Hallo Michèlle , 1. hier kann ich Sie beruhigen, dass dieses für Ihr Kind nicht mit negativen Folgen verbunden ist. 2. sofern es keine medizinischen Einwände durch Ihre Frauenärztin/Frauenarzt gibt, ist es ihnen im Verlauf der Schwangerschaft auch erlaubt, Sport zu treiben. 3. allgemein gilt Sport unter Berücksichtigung gewisser Einschränkungen für werdende Mütter als durchaus empfehlenswert. Nicht nur im Zusammenhang mit der Bewältigung des Geburtsschmerzes hat sich physische Aktivität sowohl in präventiver als auch in therapeutischer Hinsicht als sinnvoll und positiv bewährt. Neben der deutlich verringerten Häufigkeit an typischen, schwangerschaftsbedingten Unterbauchbeschwerden zeigt sich eine schmerzunterdrückende Wirkung bei Wehen und es gibt eine positive Wirkung auf den späteren Geburtsverlauf-und fortschritt. . Grundsätzlich sollte die Schwangere nicht an ihre persönliche Leistungsgrenze gehen ("suboptimale Leistungsgrenze" Prof. Dr. Jung, Sportmediziner) und sollte immer wieder kurze Pausen einlegen. Die Herzfrequenz sollte nicht über 140/Minute steigen. Sofern eine schwangere Frau schon vor der Schwangerschaft Leistungssport betrieben hat, können diese Geübten, wie auch Bergaktive solche Pulsspitzen nach Ansicht der Experten gut verkraften. Die körperliche Belastung sollte, wenn möglich immer im so genannten aeroben Bereich bleiben. Hier gilt die Faustregel: Lässt sich weiter sprechen, ohne aus der Puste zu kommen? Dieses dient dazu, die Sauerstoffbilanz nicht zu ungunsten des Kindes zu verschlechtern, die Körperkerntemperatur nicht übermäßig zu erhöhen und nicht in eine Unterzuckerung des mütterlichen Organismus zu gelangen. Vor und nach der sportlichen Belastung sollte auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr geachtet werden, um eine Austrocknung zu verhindern. VB

von Dr. med. Vincenzo Bluni am 04.01.2011