Frage im Expertenforum Schwangerschaftsberatung an Dr. med. Vincenzo Bluni:

Trombozyten zu niedrig

Dr. med. Vincenzo Bluni

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Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe

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Frage: Trombozyten zu niedrig

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Sehr geehrter Herr Dr. Bluni! Ich bin 27 Jahre alt und hatte 2008 eine Sectio. Nun bin ich erneut schwanger und bereits in der 40 ssw. Die gestrige Blutabnahme ergab das mein Trobmozytenwert wieder auf 107.000 gesunken ist.Vor zwölf Tagen lag der Wert noch bei 122.000. Mein Arzt meinte ich solle morgen noch mal zur Blutabnahme kommen und wenn der Wert wieder gesunken ist müssen wir was unternehmen und als ich fragte was meinte er nur das ein erneuter Kaiserschnitt ratsam wäre, aber wir schauen uns das morgen nochmal an. Ich würde dieses mal sehr gerne normal entbinden. Was sagen Sie zu diesen Wert und finden Sie das ein erneuter Kaiserschnitt ratsam wäre bei so einem Trombozytenwert? Was sind die gefahren wenn der Wert noch mehr gesunken.ist und kann es dadurch zu einem Gebärmutterriss kommen. Wie würden Sie in solch einem Fall vorgehen. Für eine Antwort wäre ich sehr dankbar. Liebe Grüße Natalie


Dr. med. Vincenzo Bluni

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Liebe Natalie, 1. ein Wert von 120.000 Thrombozyten ist auch in der Schwangerschaft meist nicht zu beanstanden. Jedoch kann dieses in aller Regel nur aus dem Gesamtzusammenhang beurteilt werden. 2. in der Schwangerschaft ist es wichtig, wie hoch die Werte sind, wie entwickeln sie sich, was ist die Ursache der Thrombozytopenie und wie sieht die Empfehlung der Klinik aus. Hier sollte sich dann der behandelnde Frauenarzt oder Frauenärztin zum sinnvollsten Vorgehen mit der Entbindungsklinik absprechen. Es gibt in der Schwangerschaft immer mal die Situation einer isolierten Erniedrigung der Thrombozyten. Sofern die Werte aber nicht deutlich unter 100.000 fallen, besteht meist kein Grund zur Sorge. Man wird nach der Schwangerschaft diese Werte durch einen Internisten oder Hämatologen überprüfen lassen und kann dabei auch nach möglichen Ursachen suchen, wenn dieses notwendig ist. 3. zum Ausschluss einer Präeklampsie ("Gestose") sind es ganz bestimmte Labor-Werte, die bestimmt werden: 1. Blutbild mit Blutplättchen 2. Leberwerte mit GPT, GOT. Gamma-GT, ggf. Bilirubin 3. Haptoglobin (wichtigster Parameter neben den Blutplättchen) 4. Harnsäure 5. Gerinnungswerte mit Fibrinspaltprodukten Erst dieses in Zusammenhang mit dem Gesamteindruck der Patientin kann einen Hinweis auf eine entsprechende Veränderung ergeben. Wenn nötig, kann dieses zu jedem Schwangerschaftszeitpunkt erhoben werden. Dieses sollte dann in aller Regel kurzfristig erfolgen. VB


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