Sehr geehrter Herr Dr. Bluni,
ich bin gerade sehr verunsichert, was das Thema Toxoplasmose + Katzen angeht.
Ich bin zur Zeit in der 32. SSW und hatte bisher in meiner Schwangerschaft keinerlei Kontakt zu Katzen.
Bisher wurde auch kein Test durchgeführt, ob ich Antikörper besitze (meine Frauenärtin hielt dies auf Anfrage am Anfang meiner SS nicht für nötig).
Nun waren wir gestern bei Freunden zu Besuch - es stellte sich dort heraus, dass diese Katzen besitzen, auf der Couch waren auch sichtbar Katzenhaare, die Katzen liefen auch frei in unserer direkten Umgebung.
Mein Fraund hatte auch - wie er mir später zuhause erzählte - Katzenhaare auf dem selbstgebackenen Kuchen gefunden.
Diesen Kuchen habe ich auch gegessen, weiß nicht, ob auch Haare drauf waren - ärgere mich nun sehr dort überhaupt etwas gegessen und getrunken zu haben.
Wie schätzen sie nun die Gefahr einer Infektion mit Toxoplasmose ein? Durch die direkte Umgebung der Katzen, der Haare überall (sogar auf dem verzehrten Kuchen).
Gestreichelt habe ich die Katzen nicht, aber ein Kontakt ließ sich nicht ganz vermeiden, da diese ständig um uns rum waren...
Sollte ich noch einen Test auf Antikörper durchführen lassen? Wenn ich nun aktuell infiziert bin - wann erkennt man das? Wenn ich nun positiv getestet werde - kann man dann davon ausgehen, dass ich den Schutz schon länger besitze?
Mache mir wirklich Sorgen - vielen Dank schon jetzt für Ihre Antwort.
Gruß
Maren
Mitglied inaktiv - 13.11.2006, 10:41
Antwort auf:
Toxoplasmose + Katzen
liebe MAren,
1. die schwangere Frau muss nicht grundsätzlich auf den Katzenbesitz oder Kontakt zu ihr verzichten.
Sie sollte aber bei ihrem Frauenarzt oder Frauenärztin den Immunstatus hinsichtlich Toxoplasmose testen lassen, da von der Katze die potentielle Gefahr der Übertragung dieser bakteriellen Infektion ausgeht, die mit zum Teil erheblichen Folgen für das Kind verbunden sein können.
Hat die Schwangere einen negativen Toxoplasmosetiter IgG & IgM negativ, weil sie wohl nie eine Auseinandersetzung mit dem Erreger hatte und damit keinen Schutz, sollte man ihr empfehlen, sich nicht nur um so mehr an die Empfehlungen zur Vermeidung einer Infektion zu halten, sondern diesen Titer nach etwa 8-10 Wochen nochmals kontrollieren zu lassen, da sie sich ja theoretisch in der Zwischenzeit infiziert haben könnte, und man dann noch früh genug wäre für eine antibiotische Behandlung, um Folgen für das Ungeborene zu vermeiden.
Hat die Patientin einen positiven Titer IgG positiv, aber IgM negativ, sprich Schutz es fand in der Vergangenheit irgendwann mal eine Auseinandersetzung mit den
Erregern statt, dann muss man dieses nicht mehr kontrollieren.
Es ist insbesondere der Katzenkot, über den der Erreger übertragen wird. Nach Kontakt mit der Katze sollte auf ein entsprechendes Säubern der Hände geachtet werden und auf Schmusen mit der Katze sollte verzichtet werden.
Ansonsten gilt für Katzenbesitzer:
Kein Kontakt mit Katzenkot und Katzenkistchen außer mit Gummihandschuhen.
Junge Kätzchen meiden, denn diese scheiden besonders viele Parasiten aus.
Die Katze soll, wenn möglich, nicht draußen jagen gehen. Auch der Katze soll nur gekochtes Fleisch gefüttert werden. Das Katzenkistchen mit heißem Wasser desinfizieren
Die von Ihnen beschriebene Situation macht es zumindest wenig wahrscheinlich, dass dadurch eine Infektion zu STande kommt.
Eine Testung auf Immunität kann sicher allen Frauen empfohlen. werden.
VB
von
Dr. med. Vincenzo Bluni
am 13.11.2006
Antwort auf:
Toxoplasmose + Katzen
Ich glaube nicht, dass sich Toxoplasmose über Katzenhaare überträgt. Soweit ich weiss, geht das nur über den Katzenkot!
Wenn Du Dir so unsicher bist, würde ich einfach einen Test von Deiner Frauenärztin verlangen!!!! Der steht Dir auf alle Fälle zu!
Mitglied inaktiv - 13.11.2006, 10:58
Antwort auf:
Toxoplasmose + Katzen
Ich bin mir auch sicher das Toxopl. eher über Kot als über die Haare übertragen wird. Hab selber 2 Stubentieger und wurde daher aufgeklärt und getestet (Hab mich nicht infiziert).Auch hat nicht jede Katze diese Toxopl. Erreger in sich, Stubenkatzen weniger als Freigänger.
Aber wenn du 100% Sicherheit willst, lass dich testen. Dieser Test ist allerdings eine Privatleistung und kostet um die 23 €!
Mitglied inaktiv - 13.11.2006, 11:05