Mitglied inaktiv
Hallo Dr Bluni, ich bin total verunsichert. War heute beim 1 Ultraschall. Bin 10+1ssw. Mit dem Baby scheint soweit alles i. O. zu sein. Doch mein Toxotest ist nicht gut ausgefallen. Es wurde festgestellt das ich erst kürzlich oder jetzt eine Toxoinfektion habe. Jahrelang hab ich ne Katze und das dann ausgerechnet jetzt....Meine Ärtzin meinte nun das wär nicht so schlimm, da der Mutterkuchen bis zur 16 Woche fest verschlossen wäre und so nix ans Kind rankommen kann. Der Befund wurde nach Stuttgart geschickt um genauer herauszubekommen wann das war. Die Ärztin meinte das Schlimmste was passieren kann, wäre eine Antibiotikabehandlung. Nun hab ich trotzdem wahnsinnige Angst, das das Kind schon Schaden genohmen hat, es noch Schaden nimmt oder sich das Antibiotika negativ auswirken kann. Ist das alles wirklich nicht so schlimm und mach ich mich unnötig fertig? bitte sehr um Antwort Viele Grüße Anja 11ssw
liebe Anja, sicher sollte zunächst das Ergebnis aus dem Labor von Frau Prof. Enders in Stuttgart abgewartet werden, was sicher Klarheit bringt. Im Fall einer Ansteckung muss man hier antibiotisch behandeln: Die Erreger der Toxoplasmose setzen sich zunächst im Mutterkuchen fest. Von da aus können das Gehirn und die Netzhaut des Auges befallen. Diese Organe können schwerste Schäden erleiden. In der Frühschwangerschaft ist es unwahrscheinlich, dass sich das ungeborene Kind ansteckt; im Fall der Infektion wären aber Schäden zu befürchten. Je weiter die Schwangerschaft fortschreitet, desto wahrscheinlicher wird eine Infektion des Kindes, aber desto weniger gefährlich sind ihre Folgen. Bei festgestellter Toxoplasmose-Infektion kann eine antibiotische Therapie durchgeführt werden, die Erfolgsrate ist sehr hoch. Zur möglichen Therapie gibt es verschiedene Antibiotika, wobei die Kombinationstherapie die größere Erfolgsrate (ca. 70 %) hat. Bis zur 15+0 SSW wird meistens nur Spiramycin alleine eingesetzt. In Deutschland hat sich eine 4wöchige Behandlungsdauer durchgesetzt. Möglich ist auch eine Therapie über die gesamte Schwangerschaft mit Wechsel zwischen jeweils 4wöchiger Therapiedauer und einem therapiefreien Intervall von 4 Wochen. Eine ausführliche Ultraschalluntersuchung durch einen für die erweiterte Ultraschalluntersuchung entsprechend ausgebildeten Frauenarzt ist im weiteren Verlauf der Schwangerschaft erforderlich, um eine Schädigung des Kindes auszuschließen. Zudem kann nach der 20. Schwangerschaftswoche eine Fruchtwasseruntersuchung Aufschluß darüber geben, ob die Toxoplasmen das Kind überhaupt erreicht haben und das kindliche Immunsystem darauf reagieren mußte. VB
Mitglied inaktiv
vielen lieben Dank für die schnelle Antwort. Ich kann im Moment kaum einen klaren Gedanken fassen. Meine Frauenärztin ist ausgerechnet jetzt ab Montag auch noch 3 Wochen nicht da. Was bedeuted folgendes im Mutterpaß: Toxo-AK-IgH (ECLIA) < 3,0 IE/ml Toxo-AK-IgJ (ECLIA) 12,6 AU/ml Wie lange werde ich auf das Ergebnis warten müßen? und wie wahrscheinlich ist es das die Infektion schon eine bisel her ist? Wie lange hab ich denn den Erreger überhaupt in mir, so das er dem Kind schaden könnte? Kann es auch sein er verschwindet bald wieder, ohne sich im Mutterkuchen schon breit gemacht zu haben? Sorry für die vielen Fragen und Danke für die Geduld! Liebe Grüße Anja
liebe Anja, die genannten Befund kann man hier so aus dem Zusammenhang gerissen, nicht interpretieren. Eine Frische Infektion ist sicher selten und ein Ergebnis ist meist recht schnell da, so, dass man eine Entscheidungsgrundlage hat. Hier sollte die Schwangere sicher erst mal ruhig abwarten und nicht über die Eventualitäten einer Infektion spekulieren. VB VB