Aprilblume
Lieber Hr Dr Bluni, bei mir ist eine hereditäre Thrombozytopenie & -pathie bekannt. Nun bin ich in der 35.SSW (erste Schwangerschaft) und meine Thrombozytenwerte sind 120G/l (vor der Schwangerschaft zw 80-110G/L, seit Beginn der Schwangerschaft >115G/L. Ich hatte noch keinerlei Operationen deshalb ist das Blutungsrisiko nicht wirklich bekannt. Regelblutungen mittelstark. Bei leichten Verletzungen längere Blutungszeit. In der Schwangerschaft keine Blutungen. Kurz vor der Geburt macht mein Gyn nun Stress und wird va wegen der Thrombopathie (Aggregationsstörung nicht näher beurteilbar - hämatologisch abgeklärt) nervös. Ich habe das gefühl, dass er richtung Sectio gehen möchte bzw auch mal angesprochen hat mir vorab im Falle einer Spontangeburt Thrombokonzentrate zu geben (was ich strikt ohne Blutung ablehne, da 1.Infektionsrisiko und 2. An sich prokoagulatorischer Zustand während der Stresssituation einer Geburt). Die Hämatologin meinte es ergeben sich für sie aus den Befunden für die Geburt keine Konsequenzen (außer natürlich bei Nachblutung). Nun interessiert mich natürlich eine weitere Meinung eines Gynäkologen zu der Situation. wie sehen Sie als Gynäkologe die Situation? Vielen Dank! Liebe Grüße, Aprilblume
Hallo, 1. hier fehlt dann schon die Einschätzung der Spezialistin 2. vorsorgliche Thrombozytenkonzentrate werden überhaupt nicht gegeben. In der Klinik verabreichen wir diese bei Werten ab 10.000 und weniger. 3. dessen ungeachtet ist es selbstverständlich für die Beteiligten in der Klinik (Geburtshelfer und Anästhesisten) schon sehr wichtig, bereits im Vorfeld über diese Begleiterkrankung, die genauen Umstände und die Einschätzung der Spezialistin Bescheid zu wissen. Aus diesem Grunde reichen Sie dort am besten vorweg die entsprechenden Befunde ein und stimmen die Situation ab. Liebe Grüße VB