Frage im Expertenforum Schwangerschaftsberatung an Dr. med. Vincenzo Bluni:

Therapie Blasenmole

Dr. med. Vincenzo Bluni

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Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe

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Frage: Therapie Blasenmole

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Hallo Herr Dr. Bluni, bei mir (I Grav, 0 Para) wurde am 09.08.10 eine Blasenmole in der 8 .SSW diagnostiziert Am 10.08. wurde eine Abortkürettage durchgeführt(vorherige Einnahme von 2 Tabl Cytotec 200mg). Der operierende Oberarzt ging nach Op eher von einem missed abortion aus. Leider hat sich in der Histo die Blasenmole bestätigt. Ich habe als medizinische Angestellte viele Jahre in der Gynäkologie gearbeitet und bin mir leider mit meiner Ärztin nicht einig über die Behandlung. Sie sagte, es wäre alles harmlos und wenn mein ß-HCG unter 1.25 ist, können wir eine erneute SS angehen. Mein Histobefund finde ich alles andere als harmlos: Makroskopisch: 57g schweres, grobstreifiges Abortmaterial, zusammen 6cm i.D. Makroskopisch ohne emryonale Anteile 1. Dezidua 2. Plazenta Mikroskopisch: 1-2 Die Untersuchung erfolgt an fünf Blöcken. Man sieht Anteile einer Dezidua graviditatis. Zur Darstellung kommt reichlich Plazentagewebe. Man sieht blasig aufgetriebene Zotten mit großen Pseudozysten. An der Zottenperipherie Proliferation des Trophoblasten. Immer wieder größere solide Throphoblastproliferate, auch innerhalb der Dezidua basalis mit Kernauffälligkeiten. Man sieht hier vergrößerte hyperchromatische Kerne. Keine embryonalen Teile. Beurteilung: Blasenmole mit Proliferation und Kernatypien des Trophoblasten. Kontrolle des HCG wird empfohlen. Meine Frage ist, muss ich mir Sorgen machen, dass der Befund "für Malignität kein Anhalt" nicht enthält? Die HCG-Kontrollen laufen (vor Op 40.000, heute 1062), aber mir war bisher nur bekannt, dass der HCG Wert nach Blasenmole 1 Jahr lang negativ sein muss und dann erst an eine erneute SS gedacht werden kann. Meine Ärztin sagt, das wäre heute nicht mehr so und ich soll mir keine Sorgen machen. Mache ich aber. Wann wäre eine erneute SS wirklich sinnvoll? Ich danke Ihnen für Ihre Antwort


Dr. med. Vincenzo Bluni

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Hallo, 1. vom befundenen Pathologen sollte sicherlich die abschließende Befundung "keine Malignität" gefordert werden, was auch meist der Fall ist. Ein Chorionkarzinom ist allerdings extrem selten. 2. Das Wiederholungsrisiko für eine Folgeschwangerschaft liegt bei etwa 20%. Wichtig im Zusammenhang mit einer Blasenmole ist die Nachsorge nach Beendigung der Schwangerschaft: • Wöchentliche Kontrollen des Schwangerschaftshormons HCG (ca. 3 bis längstens acht Wochen nach kompletter Entfernung sollten die hCG-Werte negativ sein), monatliche Kontrollen für ein halbes Jahr, wenn wöchentliche Tests dreimal in Folge negativ waren • Für ein Jahr nach der Erstbehandlung sichere Verhütung (z.B. mit einer Pille) zum Ausschluss einer Schwangerschaft • Beim Wiederanstieg der hCG-Werte besteht der Verdacht auf eine Revitalisierung der Blasenmole oder gar der Entartung. Dieses erfordert dann eine weiterführende Diagnostik bei Ihrer Frauenärztin/Frauenarzt oder auch der Klinik VB


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