Frage im Expertenforum Schwangerschaftsberatung an Dr. med. Vincenzo Bluni:

Sturzblutung

Dr. med. Vincenzo Bluni

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Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe

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Frage: Sturzblutung

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Guten Tag, ich habe seit jeher hormonelle Schwankungen, daher habe ich mir auch nichts gedacht, als meine Periode 8 Monate nach der Geburt meines Sohnes (jetzt 11 Monate) unregelmäßig war. Seit zwei Tagen aber habe ich so große Blutungen, dass ich schon zwei mal umgefallen bin und die Blutung weder vonTampons noch Binden länger als 20 Minuten aufzufangen sind (Mit viel Ruhe geht es heute etwas besser). Da mein Frauenarzt im Urlaub ist, war ich bei einem Vertretungsarzt, der eine Fruchthöhle im Ultraschall meinte erkennen zu können (was mich überhaupt überraschte, da eine Schwnagerschaft nicht beabsichtigt war, nun aber doch erfreut), allerding "sehr weit unten" und auch einen sehr kurzen Gebärmutterhals. Ich soll jetzt liegen, allerdings lassen die Blutungen nur sehr langsam nach. Er wollte erst mal ein Blutbild abwarten, bevor er Medikamente verschreibt. Kann eine eventuelle Schwangerschaft überhaupt Erfolg haben bei so starken Blutungen (mir erschien es doch eher wie ein möglicher Abort???) Dann erwähnte der Arzt die Möglichkeit einer Eileiterschwangerschaft, um die ich mir natürlich große Sorgen mache. KAnn ich igendetwas gegen die Blutung machen - außer abzuwarten? Absolute Ruhe ist natürlich utopisch mit einem Krabbelkind. Mein nächster Arzttermin ist erst am 19.11, daher bin ich doch sehr unruhig... Vielen Dank schon einmal... Stina


Dr. med. Vincenzo Bluni

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hallo, auch wenn eine solche Bltung immer ein Warnzeichen ist und ein Hinweis für Fehlgeburtsbestrebungen, ist diese nicht immer mit einer solchen gleichzusetzen oder endet in einer solchen. Hier würde man den Befund kontrollieren und sofern nach der Beurteilung des FA/FÄ noch alles ok ist, würde man in der frühen Schwangerschaft der Frau raten, sich zu schonen, prophylaktisch Magnesium einzunehmen und bei Verdacht auf Gelbkörprermangel würde man vielleicht ein entsprechendes Präparat verordnen. Die Blutung kann hormonell bedingt sein, sie kann durch eine Blutung hinter der Fruchthöhle oder auch nur vom Muttermund kommen. Die Situation, dass in den heutigen Tagen die Teste immer früher durchgeführt werden und diese dann auch schon früh anschlagen, bringt häufig mehr Verwirrung, Unsicherheit und zusätzliche Diagnostik mit sich, als einem lieb sein kann. Wenn die Schwangerschaft noch sehr jung ist, kann es sein, dass der Test gerade postitiv ist und man selbst mit einem hochauflösenden US-Gerät nur eine hochaufgebaute Schleimhaut,aber noch ohne Fruchtsack sieht. Hier sind dann kurzfristige Kontrollen mit US und ggf mit HCG-Kontrolle notwendig, um zu sehen, ob diese Schwangerschaft auch so angelegt ist, wie es sein sollte. Und dann kann es schon mal 7-14 Tage dauern, dass man absolut sicher ist. Sofern eindeutig eine Schwangerschaft vorliegt was bei positivem SS-Test anzunehmen ist, man in der Gebärmutter aber nichts sieht,ist natürlich immer auch eine Schwangerschaft ausserhalb der Gebärmutter auszuschließen; z.B. eine Eileiterschwangerschaft. Jedoch bedarf es hierfür noch weiterer, klinischer Befunde, ehe man den Verdacht ausspricht Verlauf des Hormons HCG, SChmierblutungen, freie Flüssigkeit im Bauch, Schmerzen. Darüber sollte man mit der Schwangeren offen sprechen. Es ist richtig: Eine Eileiterschwangerschaft kann, wenn sie nicht zeitig genug erkannt wird und bei der der Eileiter platzt, zu einer starken Blutung führen und deshalb kommt der rechtzeitigen Erkennung eine große Bedeutung bei. Aber: die Diagnose einer Eileiterschwangerschaft zu einem noch frühen Zeitpunkt erfordert sicher sehr viel klinische Erfahrung und ist nicht immer ganz einfach. Zum jeweiligen, individuellen Befund kann aber sicher nur der Doc vor Ort etwas sagen. Wenn die Frau zwischenzeitlich Schmerzen oder Blutungen bekommt, sollte sie sicher kurzfristig einen Frauenarzt aufsuchen. VB


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