Mitglied inaktiv
Hallo! Ich bin in der 34 SSW und wir fragen uns, ob wir die Stammzellen unseres Kindes einfrieren lassen sollen? Ist es sinnvoll, da es ja wie eine Lebensversicherung angepriesen wird. Und was ist das mit dem Globuli aus dem Mutterkuchen? Können sie mir dazu etwas sagen? Habe es im Forum gelesen. MfG Sonja
liebe Sonja, 1. Wir finden nicht nur in den Fachjournalen, sondern auch in zunehmendem Maße in den für Laien vorgesehenen Medien eine Berichterstattung über die Verwendung von Nabelschnurblut und Stammzellen. Es sollte aber nicht vergessen werden, dass es bis heute von offizieller Seite (von Ausnahmen mal abgesehen) keine Empfehlung zu einer solchen Maßnahme gibt. Dieses aus folgenden Gründen: 1.zur Zeit gibt es keine Anwendungsmöglichkeiten für diese Nabelschnurzellen (sehr seltene Ausnahmen mal außen vor) 2.für die Zukunft ist noch völlig unklar, ob sich dieser Zustand verändert und inwieweit man Stammzellen dazu bewegen kann , sich in Zellpopulationen zu entwickeln, die man braucht (z.B. bei Parkinson oder andere Erkrankungen) 3.im Hinblick auf die Leukämie des Kindesalters - woran hier erst mal sehr viele Eltern denken, wenn sie diese "Vorsorge für ihr Kind" in Erwägung ziehen, erscheint es nicht ratsam, eigene Blutzellen zu verwenden, da man hier mit Fremdspenderzellen bessere Ergebnisse erzielt. Es ist sicher zu überlegen, dass man vor der Entscheidung – nicht zuletzt wegen der Kosten – dieses eingehend kritisch prüft und sich vorher an kompetenter und unabhängiger (nicht Interessen gebundener) Stelle informiert. Wenn man ca. 100 ml Blut aus der Nabelschnur gewinnt, dann bleiben ca. 5 ml übrig, die fetale Zellen enthalten, die in Zukunft Kindern mit schweren Erkrankungen im Blutsystem, wie z.B. Leukämie das Leben retten soll. Das Nabelschnurblut enthält zweieinhalb Mal so viele Stammzellen wie eine vergleichbare Menge Knochenmarkflüssigkeit. Meines Wissens, wird dieses aber noch nicht routinemäßig angeboten. Eine kompetente und vor allem von kommerziellen Interessen unabhängige Einrichtung ist die Ambulanz für Blutstammzellentransplantation an der Universität Düsseldorf. Dort gibt es auch eine Nabelschnurblutdatenbank. Hier kann interessierten Paaren sicher weitergeholfen werden. Die Telefonnummer ist: 0211-81-17734/-16734 Fax: 0211-81-18522 Die Internetadresse ist: http://www.med.uni-duesseldorf.de/Haematologie/default.asp Wir wissen, dass es hierzu auch anders lautende Auffassungen gibt, die mit zum Teil erheblichem Marketingaufwand zukünftige Eltern zur Aufbewahrung von Nabelschnurblut animieren. 2. zu den geannten Globuli gibt es sicher noch viel weniger wissenschaftlich erwiesene Erkenntnisse. Aus diesem Grund ist von einem solchen "Verfahren" abzuraten. VB
Mitglied inaktiv
Hu hu!!! Gib mal in der Suche hier Nabelschnurblut ein. Da findest Du die Standard-Antwort von Dr. Bluni. Das Thema ist sehr gespalten, sowohl bei Ärzten als auch hier bei den Forums Mitgliedern. Wir haben es bei unserem 1. Krümel gemacht und werden es jetzt auch beim 2. wieder machen lassen. Wenn Du mehr Infos möchtest, kannst Du mich gerne anmailen, ich hab die email Addi oben hinterlegt. LG Sonja