Mitglied inaktiv
Hallo, ich bin wohl dabei eine SS Diabetis zu entwickeln, zur selbstkontrolle habe ich jetzt ein Meßgerät mit nach hause bekommen mit dem ich meine werte 6x am Tag selbst überprüfen soll (immer 1x nüchtern vor einer Hauptmahlzeit und dann 1 Std. nach der Hauptmahlzeit). Komischerweise spielen abends meine werte verrückt, d.h. der wert vor dem Abendessen (nüchtern) ist höher als der wert 1 Std. nach dem Essen. Gesten vorher 5,9 und nachher 4,8 heute vorher 5,3 und nachher 5,2. Kann das sein? Was hat das denn zu bedeuten? Wir essen immer so gegen 6-7 uhr Abendbrot nachmittags gibts immer Zwischensnacks oder mal Kuchen. Kenn mich da überhaupt nicht aus, hab Angst das ich da was falsch mach... LG
Hallo, 1. um hier Klarheit zu bekommen, empfehle ich Ihnen, dass Sie bei einem Diabetologen über eine oralen Glucosetoleranztest zunächst genau klären lassen, ob ein Schwangerschaftsdiabetes vorliegt. 2. wenn dem so ist, dann kann ich dazu folgendes sagen: eine Diabetikerin kann heute eine Schwangerschaft in aller Regel "normal" austragen und ein gesundes Kind zur Welt bringen. Es ist aber zu fordern, dass sie sich schon bei der Planung, spätestens sofort nach Feststellung der Schwangerschaft, von einem diabetologisch erfahrenen Internisten und einem mit diabetologischen Problemen vertrauten Gynäkologen gemeinsam betreuen lässt. Wichtigstes Ziel der Prophylaxe und Behandlung ist eine normoglykämische (normale Zuckerwerte) Diabeteseinstellung. Dieses Ziel ist erreicht, wenn die Blutglukosewerte vor den Mahlzeiten unter 90 mg/dl, eine Stunde nach dem Essen unter 140 mg/dl, zwei Stunden danach unter 120 mg/dl liegen. In der ersten Schwangerschaftshälfte soll das HbA1c im oberen Normbereich, später im unteren Normbereich stoffwechselgesunder Schwangerer liegen (Normbereich mit 4,8 bis 6,0 %). Das Therapiekonzept des Gestationsdiabetes sieh als erste Stufe eine Ernährungsberatung vor. In 90% der Fälle genügt diese Ernährungsumstellung (bei der übrigens kaum eine Patientin Hungergefühl hat), um das Therapieziel zu erreichen. Gleichzeitig sollte eine ausreichende Bewegung der Schwangeren sichergestellt sein. Bereits ein halbstündiger Spaziergang nach dem Essen kann die Blutzuckerwerte deutlich senken. Nur bei Schwangeren, die auch dann noch ein pathologisches Blutzuckertagesprofil (wie oben angegeben) aufweisen, ist zusätzlich eine Insulingabe notwendig. Zur Ernährungsumstellung ist folgendes zu sagen: Empfohlen wird eine Ernährung, die eine für die Bedürfnisse der Schwangerschaft adäquate Kalorienmenge und Zusammensetzung enthält. Der Kalorienbedarf für eine Schwangere im 2. und 3. Schwangerschaftsdrittel (Trimenon) beträgt ca. 30 kcal/kg Körpergewicht. Bei Frauen mit einem Body-Mass-Index von größer 27 kg/ Quadratmeter Körperoberfläche am Beginn der Schwangerschaft sollte die Kalorienmenge auf 25 kcal/ kg Körpergewicht reduziert werden. Die Kostverordnung soll von einer ausgebildeten Fachkraft nach Kohlenhydrat-Einheiten (KE) quantifiziert werden. Weiteres besprechen Sie bitte mit den Experten vor Ort. Auf den Internetseiten der Deutschen Diabetes-Klinik an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf http://www.diabetes.uni-duesseldorf.de/download/DDFI_Broschuere_Schwangerschaft.pdf können Sie dazu eine sehr informative Broschüre für Betroffene downloaden. VB