Mitglied inaktiv
Hallo! Bei mir wurde gestern SS-Diabetes festgestellt, bin aber schon in der 36+3 SSW. Kann man da jetzt überhaupt noch großartig was tun?? Ernährungsmäßig und mit dem Blutzucker messen weiß ich schon bescheid.... Wir hätten diesmal ganz gerne eine normale Geburt, die erste war eine Not-sectio...oder sollten wir uns definitiv auf einen Ks einstellen. (ich habe absolut die Panik vor einem KS, beim letzten, mußte man mich 2x reanmieren...nur der Gedanke daran, löst schon fast Schweißausbrüche aus). Kann man die Geburt einleiten lassen oder wäre das nicht gut, habe seit Freitag häufiger Wehen, aber sie kommen höchstens alle 11 Minuten, danach war Stillstand. Laut FA liegt das Kind auch schon in Geburtsposition und das Köpfchen sitzt fest im Becken. (bevor Sie fragen, warum es erst jetzt festgestellt wurde, meine Ex-FÄ hat es nicht für nötig gehalten, einen zu machen, da laut ihrer Aussage nichts im Urin ist. Und das obwohl ich mit 20 kg Übergewicht in die SS bin, 2 FG hatte und Zucker in der Familie vorkommt (meine Oma und Mutter)und ich ihr im Januar mehrmals gesagt habe, das ich so einen Durst habe und bis zu 8 l trinke, das war ihr alles bekannt. Zudem hatte mein Sohn in der 33+4 ein Geburtsgewicht von 3100g (wahrscheinlich lag hier auch SS-Diabetes vor), die SS wurde mit dem Hellp-syndrom beendet) Bin leider erst letzte Woche zu einem anderen FA gewechselt, weil ich mich nicht mehr ernstgenommen gefühlt habe, da mein Gefühl sagte, es stimmt etwas nicht. Ich hoffe das das nicht zu Spät war und ich meinem Krümmel geschadet habe. LG Mel
hallo Mel, auch, wenn der Schwangerschaftsdiabetes erst jetzt festgestellt wurde, macht eine fachgerechte Betreuung, Einstellung und Überwachung absoluten Sinn: Eine Diabetikerin kann heute eine Schwangerschaft in aller Regel "normal" austragen und ein gesundes Kind zur Welt bringen. Es ist aber zu fordern, dass sie sich schon bei der Planung, spätestens sofort nach Feststellung der Schwangerschaft, von einem diabetologisch erfahrenen Internisten und einem mit diabetologischen Problemen vertrauten Gynäkologen gemeinsam betreuen läßt. Wichtigstes Ziel der Prophylaxe und Behandlung ist eine normoglykämische (normale Zuckerwerte) Diabeteseinstellung. Dieses Ziel ist erreicht, wenn die Blutglukosewerte vor den Mahlzeiten unter 90 mg/dl, eine Stunde nach dem Essen unter 140 mg/dl, zwei Stunden danach unter 120 mg/dl liegen. In der ersten Schwangerschaftshälfte soll das HbA1c im oberen Normbereich, später im unteren Normbereich stoffwechselgesunder Schwangerer liegen (Normbereich mit 4,8 bis 6,0 %). Das Therapiekonzept des Gestationsdiabetes sieh als erste Stufe eine Ernährungsberatung vor. In 90% der Fälle genügt diese Ernährungsumstellung (bei der übrigens kaum eine Patientin Hungergefühl hat), um das Therapieziel zu erreichen. Gleichzeitig sollte eine ausreichende Bewegung der Schwangeren sichergestellt sein. Bereits ein halbstündiger Spaziergang nach dem Essen kann die Blutzuckerwerte deutlich senken. Nur bei Schwangeren, die auch dann noch ein pathologisches Blutzuckertagesprofil (wie oben angegeben) aufweisen, ist zusätzlich eine Insulingabe notwendig. Zur Ernährungsumstellung ist folgendes zu sagen: Empfohlen wird eine Ernährung, die eine für die Bedürfnisse der Schwangerschaft adäquate Kalorienmenge und Zusammensetzung enthält. Der Kalorienbedarf für eine Schwangere im 2. und 3. Schwangerschaftsdrittel (Trimenon) beträgt ca. 30 kcal/kg Körpergewicht. Bei Frauen mit einem Body-Mass-Index von größer 27 kg/ Quadratmeter Körperoberfläche am Beginn der Schwangerschaft sollte die Kalorienmenge auf 25 kcal/ kg Körpergewicht reduziert werden. Die Kostverordnung soll von einer ausgebildeten Fachkraft nach Kohlenhydrat-Einheiten (KE) quantifiziert werden. Weiteres sollte mit den Experten vor Ort besprochen werden. Wichtige Anmerkung: Frauen, die einen Schwangerschaftsdiabetes hatten, haben im Verlauf der folgenden 10 Jahre ein bis zu 30%iges Risiko, einen Diabetes zu entwickeln. Deshalb sollten die Betroffenen mit ihrem Diabetologen vor Ort über ihr Risiko und die sinnvollsten Kontrollen sprechen. Regelmäßige Nachkontrollen sind hier also extrem wichtig. Von einigen Fachvertretern wird deshalb für diese Frauen gefordert, jährlich einen oralen Glucosetoleranztest zu wiederholen. 2. zu beantworten sind bei der Frage, ob bei einer Folgeschwangerschaft erneut ein Kaiserschnitt erfolgt, die folgenden Fragen: 1.warum wurde der Kaiserschnitt gemacht? Wie war der Geburts-und Wehenverlauf? 2. Gibt es bei der folgenden Schwangerschaft besondere, geburtshilfliche Risiken bei der Frau und während der Schwangerschaft? 3. Wie schwer ist das folgende Kind ungefähr bei Geburt? Dieses sollte um die 36. SSW durch Untersuchung und US abgeschätzt werden. 4. Wie sind die Bedürfnisse der Eltern hinsichtlich des Entbindungsmodus? 5. Was empfehlen Frauenarzt/ärztin und die Entbindungsklinik den Eltern? Generell ist es wohl sicher den meisten Fällen möglich, eine vaginale Entbindung spontan, per Saugglocke oder Zange auch nach einem Kaiserschnitt durchzuführen, ohne, dass hier Probleme entstehen. Einen Automatismus: "einmal Kaiserschnitt immer Kaiserschnitt" gibt es nicht. Dieses sollte aber in Absprache mit dem behandelnden Frauenarzt oder Frauenärztin und der Entbindungsklinik entschieden werden, wo die Frau sich eigentlich immer vor der Geburt vorstellen sollte und nach einem Kaiserschnitt vielleicht noch mehr, um über die Vor-und Nachteile und auch die möglichen Risiken des ein oder anderen Vorgehens zu sprechen. Die Vorgeschichte und der jetzige Schwangerschaftsdiabetes erhöhen die Chancen auf eine spontane Entbindung nicht unbedingt. VB
Ähnliche Fragen
Guten Morgen, Mein Diabetologe sagte, wenn ich einen Wert ab 180 habe, soll ich 2 bis 3 Einheiten nachspritzen. Das tat ich gestern, dann merkte ich nach 2 Stunden dass es mir so komisch ging, ich habe gemessen. Mein Wert war 52. Ich habe sofort Traubenzucker gegessen, nochmal gemessen 47. Nochmal gemessen wieder 46. Erst nach ca 10 bis 15 M ...
Guten Tag, Ich hab eine Frage zu den angestrebten Werten bei der Schwangerschaftsdiabetes. Angeblich soll ich Schwangerschaftsdiabetes haben. Hatte mich aber vor dem oGTT gewohnheitsmäßig sehr kohlehydratarm ernährt. Standartisierte Tests mit absolut unverhandelbaren Grenzwerten für nicht standardisierte Menschen mit nicht standardisierten Leb ...
Hallo! Vorab, ich habe kein Diabetes. Ich habe aber öfters seit der SS Lust auf sehr süße Sachen (Eis, Kuchen, Schokolade). Manchmal esse ich einfach viel zu viel davon. Ich habe mich mit anderen schwangeren Frauen ausgetauscht, unter anderem auch welche mit Diabetes.. da beschäftigt mich eine wichtige Frage. Wenn ich öfters süß sündige kann ich ...
Lieber Herr Dr Karle, bei mir wurde vor einigen Wochen SS Diabetes festgestellt. Ich habe meine Werte aber ansich mit Diät sehr gut in den Griff bekommen. Nun leide ich seit ein paar Tagen an einem grippalen Infekt und mir ist aufgefallen, dass meine Werte nach dem Essen nun erhöht sind. (Sie liegen zwei Stunden nach dem Essen zwischen ca. 121 ...
Sehr geehrter Herr Dr. med. Christian Karle, Ich bin schwanger (8. SSW mit Zwillinge) und habe Diabetes Typ 2. Mir hat meine Diabetologe heute mitgeteilt, dass der Eiweiß im Urin leicht erhöht ist. Sie meinte das sei normal während der Schwangerschaft. Blutdruck ist okay und ich habe auch keine Wassereinlagerung. Ich mache mir jetzt natürli ...
Hallo Herr Dr. Mallmann, ich esse jetzt auch viel Hüttenkâse, Magerquark, Naturjoghurt, Haferflocken mit Milch. Im Grunde esse ich nur Mittags anders und Abends Vollkornbrot. Kann man auch zu viel Calcium zu sich nehmen? Ist es zu einseitig? Also natürlich mische ich alles mit Obst. Esse viel Gemüse etc. aber es sind schon viele Milchprodu ...
Hallo Herr Dr. Karle, ich habe SS-Diabetes. Messe regelmäßig meinen Blutzucker. Meine Werte sind sehr gut brauche auch kein Insulin. Zur Zeit habe ich mehr Durst. Trinke nur Wasser. Oder ist das normal im 3. Trimester? Muss ich mir Sorgen machen? danke Deine Schwangerschaftswoche: 31
Hallo Frau Thies, Ich bin mit einem Gewicht von 53 kg in die SS gestartet. Da ich unter SS-Diabetes leide achte ich auf Ernährung und wiege jetzt in der 31. Woche 58,5kg. Ist das nicht zu wenig zu nahme? Kind ist genau zeitgerecht. Schöne Pfingsten! Deine Schwangerschaftswoche: 31
Guten Morgen zusammen, in meiner ersten Schwangerschaft habe ich den kleinen diabetes Test beim FA gemacht, der unauffällig war. Bei der geburstanmeldung (36ssw) hat die Klinik dann gesagt "das Kind ist zu groß und zu schwer, machen sie nochmal einen Test auf Diabetes". Also zum diabetologen und den gossen Test gemacht. Dieser war dann (im nüch ...
Hallo Herr Dr. Karle, ich bin seit heute in der 40. SSW. Habe Diabetes, bin aber nicht Insulinpflichtig. Kind ist genau zeitgerecht. Ärzte meinen kann ruhig 7 Tage ǔber ET kommen. Ich mach mir aber Sorgen. Man liest so viel. Was meinen Sie dazu? danke Deine Schwangerschaftswoche: 40