sonne07
Hallo Herr Dr. Bluni! Gerade habe ich im Internet gelesen, dass Schwangere z.B. Sprossen meiden sollten. Leider habe ich vor 16 Tagen das letzte Mal Sprossen in einem Salat gegessen. Ich habe sie leider auch nicht vorher nochmal gewaschen. Vor ein paar Tagen war ich wegen Darmgrummeln bei meinem Hausarzt. Aus reiner Rountine hat er bei mir Blut abgenommen und das Blut auch auf Bakterien untersuchen lassen. Alles war top in Ordnung und es gab keine Hinweise auf Bakterien im Körper. Mein Magengrummeln war auch nach einem Tag wieder weg. Muss ich mir jetzt noch Gedanken machen, dass ich mich vor 16 Tagen mit Listerien angesteckt haben könnte? Mache mir voll einen Kopf, da ich das vorher nicht wusste, dass man Sprossen meiden sollte. Bin in der 7.SSW und habe Angst, dem Kind geschadet zu haben. Herzlichen Dank für Ihre Antwort im Voraus!
Hallo, für schwangere Frauen gibt es ganz aktuell einen Sicherheitshinweis zu EHEC. Darin wird bis zur endgültigen Klärung der Ursachen der Erkrankungswelle und bis zur Unterbrechung der möglichen Übertragungs- und Ausbreitungswege empfohlen, dass Schwangere auf frisches, nicht abgekochtes Obst und Gemüse vorübergehend verzichten sollten, weil eben nicht ausgeschlossen werden kann dass aktuell auch frisches Gemüse, Obst und Salate mit EHEC kontaminiert sind. Die Infektion mit EHEC kann sich als unblutiger, meist wässriger Durchfall bemerkbar machen. Dabei können Übelkeit, Erbrechen und zunehmende Bauchschmerzen, in seltenen Fällen Fieber typische Begleitsymptome sein. Offensichtlich entwickeln etwa 10 bis 20 Prozent der Erkrankten schwere Verlaufsformen: Durchfall mit krampfartigen Bauchschmerzen, Fieber und blutigem Stuhl. Allerdings kann die EHEC-Infektion auch ohne Beschwerden verlaufen und damit unerkannt bleiben. Auch wenn nur einzelne dieser Symptome auftreten, ist in jeden Fall ratsam, dass Sie einen Arzt konsultieren. Um jedoch etwaigen Spekulationen vorzubeugen, rate ich dazu, sich bei o.g. Symptomen gleich an Ihren Hausarzt oder die Klinik vor Ort wenden. Denn nur eine Untersuchung vor Ort kann die genaue Ursache klären. Ansonsten möchte ich Sie, wie auch die anderen Anfragenden zu dieser Frage an die offiziellen Stellen verweisen, die zur Bedeutung und insbesondere den Vorsichtsmaßnahmen sehr gute und auch verständliche Informationen bereitstellen. Die EHEC- Infektion kann bekanntermaßen lebensbedrohlich sein, das bedeutet dann natürlich auch für das Kind. VB Quellen http://www.dggg.de/presse/pressemitteilungen/?eID=dam_ frontend_push&docID=1441 (EHEC-Sicherheitshinweis der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie u. Geburtshilfe (DGGG), Stand:2011, letzter Abruf:27.5.2011) http://bfr.bund.de/cm/350/verbrauchertipps_schutz_vor_infekt ionen_mit _enterohaemorrhagischen_e_coli_ehec.pdf (Informationen des Bundesinstitutes für Risikobewertung (BfR), Stand: Januar 2011, letzter Abruf 24.5.2011) http://www.rki.de/cln_011/nn_335538/DE/Content/Infekt/EpidBull/Arc hiv/2005/0 1__05,templateId=raw,property=publicationFile.pdf/01_05 (Stand: 2005, letzter Abruf 24.5.2011) http://www.lgl.bayern.de/gesundheit/ehec.htm (Bayerisches Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit, Stand: 5-2007, letzter Abruf 24.5.2011)