Frage im Expertenforum Schwangerschaftsberatung an Dr. med. Vincenzo Bluni:

Spirale und Thrombose

Dr. med. Vincenzo Bluni

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Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe

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Frage: Spirale und Thrombose

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Hallo, ich (26 Jahre) habe zwei Probleme bezüglich einer geplanten Schwangerschaft. Ich möchte mir jetzt meine Kupferspirale entfernen lassen. Sie war die letzten 2 Jahre mein Verhütungsmittel nach meiner ersten Schwangerschaft. Wie lange kann es jetzt dauern bis ich Schwanger werde? Gibt es eine Wartezeit wie bei der Pille?? Mein 2. Problem ist, daß ich ein erhötes arterielles und venöses Thromboserisiko habe. Dazu kommt noch der Verdacht auf das Willebrand-Jürgens-Syndrom, das jedoch erst noch durch einige Tests bestätigt werden soll. In der ersten Schwangerschaft hatte ich außer Wassereinlagerungen (Beine) in den letzten 2 SSW keine Probleme. Sollte ich erst die Spirale nach sämtlichen Untersuchungen entfernen lassen oder hat das Willebrand-Jürgens-Syndrom keine Auswirkung auf eine Schwangerschaft?! Und welche Probleme können wegen der Thrombosegefahr auftreten? Freue mich über viele Antworten. Gruß, Mago


Dr. med. Vincenzo Bluni

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liebe Mago, 1.nach Entfernung einer Spirale braucht keine Wartezeit eingehalten zu werden und eine Schwangerschaft kann hier meist recht schnell eintreten, wobei der ZEitraum von Frau zu frau variieren kann. 2.man bezeichnet das Krankheitsbild von-Willebrand-Jürgen-Syndrom auch als hereditäre Pseudohämophilie, womit auf die mit der Hämophilie gemeinsame Blutungsneigung bei allerdings im wesentlichen normaler Blutgerinnungszeit, im Gegensatz zur Hämophilie jedoch verlängerten Blutungszeit, hingewiesen werden soll. Zudem sind, anders als bei der Hämophilie, auch Frauen von der Blutungsneigung betroffen. Bei Frauen kommen die Symptome der verlängerten und verstärkten Regelblutung sowie Blutungen nach Geburten hinzu. Man müssen hier aber spezielle Subtypen des von Willebrand-Syndroms unterschieden werden.Die Klassifikation ist wichtig, da sich hieraus unterschiedliche therapeutische Empfehlungen ergeben. Da mir aus der Literatur keine Empfehlungen zum Vorgehen vorliegen, würde ich empfehlen, sich hier an eine hämatologische Abteilung zu wenden. 3.liegt eine Thrombophilie (erhöhte Gerinnungsneigung; Zustand nach Thrombose) vor, dann ist hier sicher ein erhebliches Wiederholungsrisiko, gerade in der Schwangerschaft gegeben. Hier ist es dann sehr ratsam entweder über den Frauenarzt /Frauenärztin mit einem Speziallaboratorium, das sich in der Diagnostik der Thrombophilien gut auskennt, oder über eine entsprechend erfahrene, klinische Einrichtung abzuklären, ob eine solche Schwangere schon von Beginn der Schwangerschaft an neben Kompressionsstrümpfen auch ein Mittel zur Blutverdünnung benötigt. Liegt bei der Schwangeren ein Risiko vor: Zustand nach Thrombose oder eine angeborene Blutgerinnungsstörung, so kann eben die Verordnung z.B. eines niedermolekularen Heparins zur Blutverdünnung notwendig werden. Dieses reduziert dann ganz erheblich das durch die Gerinnungsstörung oder die Situation nach einer durchgemachten Thrombose erhöhte Risiko für eine Thrombose oder Embolie. Eine Schwangerschaft ist bekanntermaßen ein Zustand, der auch ohne eine solche Vorgeschichte dazu führt, dass Thrombosen & Embolien häufiger vorkommen können. Mögliche Nebenwirkungen unter einer solchen Therapie treten selten auf, sollten aber bedacht werden: es kann zum Abfall der Blutplättchen kommen oder Blutungen hinter dem Mutterkuchen, beim Kind sind keine negativen Folgen zu erwarten. VB


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