Mitglied inaktiv
Guten Tag, Ich hatte heute meinen 3.Us, bei der 5.VU in 28+6 SSW. Und leider bin ich etwas irritiert darüber wie ratz-fatz das alles geht. Es fällt mir als Laie aber natürlich schwer zu wissen, ob ich das nur so empfinde, oder ob da etwas die Sorgfalt fehlt... Vielleicht könnten sie mir sagen, wie sie so etwas handhaben, damit ich einen Maßstab habe. 1. Wann machen sie welche Abstriche- in meiner gesamten SS wurde noch nicht ein vaginaler Abstrich gemacht. 2. Machen sie eine Tast- Untersuchung der Brust während der SS ? 3. Wenn sie den 3.US machen, schauen sie da nicht nach der Plazenta, bzw Dopplern die Flüsse? 4. In welchem Abstand halten sie die VU`s nach der 30 SSW ein? reichen denn da 3-4 Wochen? Vielen Dank, wombat
Hallo, 1.grundsätzlich ist es sicher so, dass bezüglich der Inhalte und zeitigen Vorgaben die Mutterschaftsrichtlinien und Empfehlungen der Fachgesellschaften für jeden Arzt bindend sind.Jedoch kann hier jeder Arzt seinen Gestaltungsspielraum selbst wählen, ohne, dass es die absolute "Wahrheit" gäbe. 2. die Tatsache, dass die Erwartungshaltung vieler Schwangerer - in Unkenntnis der Inhalte der Mutterschaftsrichtlinien - zu den Untersuchungsinhalten – und Häufigkeiten mit dem Leistungsangebot der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) häufig nicht entsprechend zu vereinbaren ist, führt im alltäglichen Praxisleben dazu, dass es eben immer wieder Diskussionen zu diesen Dingen gibt, was eben auch durch Missverständnisse, Kommunikationsprobleme und Fehlinformationen der Patientinnen bedingt ist. Bei Interesse können Sie in den online abrufbaren Mutterschaftsrichtlinien nachlesen, was Gegenstand der Untersuchungen in einer normal verlaufenden Schwangerschaft ist. Die Internetadresse ist http://www.g-ba.de/informationen/richtlinien/19/ Eine gynäkologische Untersuchung ist bei Beginn der Schwangerschaft mit einem Chlamydienabstrich (diese werden aber zunkünftig nur noch über den Urin diagnostikziert) vorgesehen. Gegebenenfalls kann Frauenärztin/Frauenarzt dann noch nach Bakterien & Pilzen schauen und den ph-Wert bestimmen. Auch sollte ein aktueller Krebsabstrich vorliegen. Eine regelmäßige Kontrolle des ph-Wertes ist in jedem Fall nicht vorgesehen. Ist der weitere Verlauf unauffällig und liegt kein Risiko vor (z.B. Zustand nach Frühgeburt oder sehr frühem Blasensprung)und es gibt keine vorzeitigen Wehen, sind weitere gynäkologische Tastuntersuchungen nicht vorgesehen, auch wenn dieses schon lange in Deutschland tägliche Praxis ist. Bezüglich all der im deutschen Mutterpass aufgelisteten Untersuchungen gibt es mittlerweile auch in der Fachwelt eine Diskussion, inwiefern all diese dort aufgeführten Dinge inklusive der regelmäßigen vaginalen Tastuntersuchung bei jedem Besuch, selbst wenn die Frau beschwerdefrei ist, wirklich noch das bewirken, was damit beabsichtigt war, nämlich unter anderem die Rate an Frühgeburten zu reduzieren. Das Vorgehen, wie bei uns in Deutschland während der Schwangerschaft gibt es nämlich in vielen anderen technisch hoch entwickelten Ländern Europas, wie auch den USA, die keine höheren Zahlen an Frühgeburten oder Müttersterblichkeit aufweisen, so nicht. Hier ist eher zu unterstellen, dass die Frauenärztin/Frauenarzt sich daran orientiert, dass sie / er eben bei unauffälligem Verlauf nicht jedes mal vaginal untersucht, was bei uns zwar vorgesehen ist, was aber sicher im Ermessen des Arztes liegt, hier auch mal drauf zu verzichten. Am besten sprechen Sie offen über den genauen Ablauf mit der Ärztin / dem Arzt, um eventuelle Missverständnisse auszuräumen. 3. Sofern kein aktueller Tastbefund der Brust vorliegt, kann dieser auch in der Schwangerschaft einmalig durchgeführt werden. 4. ab dem 2. Pflichtultraschall wird auch nach der Plazenta geschaut. Für den Doppler muss oder sollte eine Indikation vorliegen. Sie gehört in jedem Fall nicht zum Routineprogramm 5. bis zur 32. SSW sind es 4wöchentliche Intervalle, danach 2wöchige VB
Mitglied inaktiv
Danke für die ausführliche Antwort!