Mitglied inaktiv
Sehr geehrter Dr. Bluni, nachdem ich vor drei Wochen eine Blasenentzündung hatte und mit Amoxillin 750 behandelt wurde, bekam ich eine bakterielle Scheideninfektion, die mit Vagi Hex behamdelt wurde. Ich war heute wieder beim FA, da ich wieder alle 5 min zur Toilette musste - wieder eine Blasenentzündung und ich bekomme jetzt wieder Amoxillin. Ausserdem habe ich wohl Zucker im Urin gehabt und meine FA meinte ob ich heute zuviel Zucker gegessen habe. Ich bin 37 und jetzt in der 22.SSW und hatte vor der Schwangerschaft kein Übergewicht. Da ich aber jetzt (vorher nicht) regelmässig esse habe ich bereits 10 kg zugenommen. Kann der Zucker im Urin wirklich davon kommen, dass man an dem Tag zu süße Sachen gegessen hat? Meine FA will erst nächste Woche (bei der Routineuntersuchung) einen Termin zum Glukosetoleranztest machen. Kann die Zeit bis zum Ergebnis schädlich für meinen Kleinen werden? Beim Organultraschall lag der Knirps überigens in der "Norm" und war nicht zu groß und nicht zu schwer. Könnte die zu dicke Nackenfalte von der vielleicht schon vorhandenen Schwangerschaftsdiabetis kommen? Vielen Dank für ihre Antwort
Liebe Lea, physiologischerweise kommt es in der Schwangerschaft zu einer vermehrten Ausscheidung von Glucose (Zucker) mit dem Urin. Das in der Schwangerschaft erhöhte Herzminutenvolumen bedingt eine gesteigerte Nierendurchblutung, was in den kleinen Gefäßen der Niere zu einem höheren Filtrat führt. Dabei ist dann das Vermögen der so genannten Nierenkanälchen zur Rückaufnahme des Filtrates reduziert. Dieses normalisiert sich häufig gegen Ende der Schwangerschaft wieder. Allerdings verursacht die erhöhte Filtratmenge eben auch eine verstärkte Ausscheidung von Glucose. Die Fähigkeit zur Rückaufnahme der Glucose bleibt hier jedoch gleich und aus diesem Grund steigt der Glucoseanteil im Urin in der Schwangerschaft physiologischerweise. Wir müssen uns also nicht gleich Sorgen machen, wenn Glucose im Urin nachgewiesen wird. Jedoch sollte bei wiederholtem Nachweis von Glucose im Urin (Glucosurie) an einen Schwangerschaftsdiabetes gedacht werden und zum Ausschluss desselben ein Glucosetoleranztest durchgeführt werden. VB