kruemel1975
Hallo, ich war heute morgen bei meiner Frauenärztin. Es sollte unter anderem ein Glucose-Test gemacht werden. Ich selber bin 35 Jahre und nun in der 25. Woche (24+1). Beim Arzt musste ich dann ein Glas "Zuckerwasser" trinken und nach 1 Stunde wurde per Finger Blut entnommen (ich hatte kurz vorher 2 Vollkorn-Kracker gegessen - ich war nüchtern hingegangen, aber die Sprechstundenhilfe meinte ich solle mal vorher lieber was essen). Nach dem Test mussteich nochmals rein zur Ärztin und die meinte, dass meine Werte etwas erhöht wären. Und ich in den nächsten Tagen nochmals zu einem großen Glucose-Test vorbei kommen soll. Ich war total verstört und bin daraufhin Heim gefahren. Da ich mich eigentlich schon immer sehr gesund ernähre (nur Vollkorn, fast nur Bio, viel Obst, Gemüse und Salat, einzige Schwachstelle = Süßes) hatte ich mich bis dato mit dem Thema Schwangerschaftsdiabetes noch nicht weiter beschäftigt. Im Internet standen dann jedoch fiese Sachen von wegen Behinderungen beim Kind, Herzfehler, massives Gewicht, Totgeburt usw.. Ich habe mich damit total verrückt gemacht und nochmals beim FA angerunfen und nach meinem genauen Wert gefrat. Dieser lag nach 1 Stunde bei 158. Normal sei 140 sagte die Sprechstundenhilfe. Nun gehe ich morgen früh (nüchtern!!!) zum großen Glucose-Test. Kann mir ein Fachmann sagen, ob ich mit diesem Wert bereits eine Schwangerschaftsdiabetes habe oder "nur" eine gestörte Glucose-Toleranz???? Wo sind hier die Unterschiede/Grenzen? Kann ich meinem Kind bereits geschadet haben??? Mir geht es hierbei nicht um meine Gesundheit oder ob ich die Finger von dem Süßkram lassen muss. Das mache ich, wenn es sein muss! Ich will nur, dass es meiner kleinen Maus gut geht! Bitte, kann mir ein Fachmann meine Fragen beantworten? Gibt es weiterhin werdende Mamis, denen es genauso geht? Vielen Dank und liebe Grüße! Sandra PS: Bisher waren übrigens alle anderen Untersuchungen (also Ultraschall) usw. völlig unauffällig. Unsere Maus ist bis dato bzg. Gewicht, Größe usw. vollkommen im normalen Bereich!
Liebe Sandra, Hier kann ich Sie beruhigen: 1.die Screeninguntersuchung nach einem Schwangerschaftsdiabetes (Gestationsdiabetes) besteht in einer einmaligen Bestimmung des Blutzuckers (BZ) nach Trinken von 200 ml einer Zuckerlösung mit 50 Gramm Glukose. Vorteil hierbei ist, dass die Schwangere nicht nüchtern zu sein braucht. Die Flüssigkeit sollte innerhalb von 5 Minuten langsam getrunken werden und die Blutentnahme 60 Minuten danach erfolgen. Erreicht der BZ-Spiegel den Wert von 7,7 mmol/l (140 mg/dl), besteht der Verdacht auf eine diabetische Stoffwechsellage. Tageszeit oder vorausgegangen Mahlzeiten spielen dabei keine Rolle. Es besteht also erst einmal nur der Verdacht! Zur endgültigen Diagnosestellung wird deshalb ein oraler Glukosetoleranztest (oGTT) bei unveränderter Ernährung der Schwangeren durchgeführt. Dieses am sinnvollsten in einer diabetologischen Schwerpunkteinrichtung oder bei einem niedergelassenen Diabetologen. Hierzu muss die Schwangere vor der Testung 9-12 Stunden nüchtern sein. Zu Beginn bekommt sie erstmalig Blut abgenommen (Nüchternblutzucker), dann erhält sie 300 ml einer Zuckerlösung mit 75 Gramm Glukose zu trinken. 2. eine Diabetikerin kann heute eine Schwangerschaft in aller Regel "normal" austragen und ein gesundes Kind zur Welt bringen. Es ist aber zu fordern, dass sie sich schon bei der Planung, spätestens sofort nach Feststellung der Schwangerschaft, von einem diabetologisch erfahrenen Internisten und einem mit diabetologischen Problemen vertrauten Gynäkologen gemeinsam betreuen lässt. Wichtigstes Ziel der Prophylaxe und Behandlung ist eine normoglykämische (normale Zuckerwerte) Diabeteseinstellung. Dieses Ziel ist erreicht, wenn die Blutglukosewerte vor den Mahlzeiten unter 90 mg/dl, eine Stunde nach dem Essen unter 140 mg/dl, zwei Stunden danach unter 120 mg/dl liegen. In der ersten Schwangerschaftshälfte soll das HbA1c im oberen Normbereich, später im unteren Normbereich stoffwechselgesunder Schwangerer liegen (Normbereich mit 4,8 bis 6,0 %). Das Therapiekonzept des Gestationsdiabetes sieh als erste Stufe eine Ernährungsberatung vor. In 90% der Fälle genügt diese Ernährungsumstellung (bei der übrigens kaum eine Patientin Hungergefühl hat), um das Therapieziel zu erreichen. Gleichzeitig sollte eine ausreichende Bewegung der Schwangeren sichergestellt sein. Bereits ein halbstündiger Spaziergang nach dem Essen kann die Blutzuckerwerte deutlich senken. Nur bei Schwangeren, die auch dann noch ein pathologisches Blutzuckertagesprofil (wie oben angegeben) aufweisen, ist zusätzlich eine Insulingabe notwendig. Zur Ernährungsumstellung ist folgendes zu sagen: Empfohlen wird eine Ernährung, die eine für die Bedürfnisse der Schwangerschaft adäquate Kalorienmenge und Zusammensetzung enthält. Der Kalorienbedarf für eine Schwangere im 2. und 3. Schwangerschaftsdrittel (Trimenon) beträgt ca. 30 kcal/kg Körpergewicht. Bei Frauen mit einem Body-Mass-Index von größer 27 kg/ Quadratmeter Körperoberfläche am Beginn der Schwangerschaft sollte die Kalorienmenge auf 25 kcal/ kg Körpergewicht reduziert werden. Die Kostverordnung soll von einer ausgebildeten Fachkraft nach Kohlenhydrat-Einheiten (KE) quantifiziert werden. Weiteres besprechen Sie bitte mit den Experten vor Ort. Auf den Internetseiten der Deutschen Diabetes-Klinik an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf http://www.diabetes.uni-duesseldorf.de/download/DDFI_Broschuere_Schwangerschaft.pdf (letzter Abruf:5.1.2011) können Sie dazu eine sehr informative Broschüre für Betroffene downloaden. VB
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