Mitglied inaktiv
Guten Tag Dr. Bluni, ich glaube immer mehr in eine Depression zu fallen. Bin das 2. mal schwanger, jetzt in der 20. Woche. Ich hatte erst Urlaub und war auch in dieser Zeit sehr ausgeglichen doch nun wird mir irgendwie alles zu viel, besonders bei der Arbeit. Ich könnte nur noch heulen und mich im Bett verkriechen. Habe häufig Kopfweh und ich könnte alle nur noch anschreien. Können sie mir sagen was gegen solche Depressionen hilft? Ich möchte das mein Kind gesund und glücklich zur welt kommt und nicht schon von Anfang an eine psysisch kranke Mutter hat. Besonders jetzt möchte ich auch noch viel schöne Zeit mit meiner 4-jährigen Tochter verbringen. Vielen Dank Silvana
liebe Silvana, auch, wenn man(n) es kaum glauben mag, die Facetten der Veränderungen der Frau in der Schwangerschaft und im Wochenbett, können sehr vielgestaltig sein und sogar soweit reichen, dass man überzeugt ist, dass es ein grundsätzliches Problem vorliegt, was es aber meist nicht ist. Ganz wichtig ist der offene Austausch über die Gefühle, das Gespräch mit dem Frauenarzt oder Frauenärztin, aber auch die Bereitschaft des Partners, sich dessen anzunehmen. Diese emotionalen Veränderung führen in manchen Fällen eben auch zu einer gesteigerten Nervosität, einer geringeren Frustrationstoleranz und möglichen Überreaktionen Kindern oder dem Partner gegenüber. Auch depressive Verstimmungen gehören dazu. Mit der Muterrolle geht nun doch eine erhebliche Veränderung einher, die auch den Umgang mit solchen alltäglichen Stresssituationen nicht selten - zumindest temporär - verändert. Hier bedarf es manchmal einer recht langen Zeit bis die Frau sich in dieser neuen Rolle mit einer ganz anderen Beanspruchung, einem ganz anderen Tagesablauf, anderen Anforderungen in nicht unerheblichem Maße zurechtfindet und merkt, dass man hier auch entsprechend reagieren sollte. Erfahrungsgemäß legt sich dieses Problem nach der Entbindung oder auch nach dem Wochenbett. Der Tipp wäre, sich dessen erst mal bewusst zu werden, darüber zu sprechen und dann den Tagesablauf vielleicht umzugestalten, zu versuchen, in bestimmten Situationen anders zu reagieren. Dazu bedarf es manchmal eines richtigen Kampfes mit sich selbst. Autogenes Training kann dabei helfen, solche Situationen besser zu meistern. 2.der Übergang von depressiven Verstimmungen/Niedergeschlagenheit in eine Depression kann fließend sein. Dieses ist ggf. nur durch Ihren behandelnden Frauenarzt oder Frauenärztin zu beurteilen. Aus diesem Grund sollten Sie mit ihm/ihr darüber sprechen. VB